Glossar zur Kommunalstatistik
Das Amt für Statistik und Wahlen bemüht sich, in seinen Veröffentlichungen eine verständliche Sprache zu verwenden und seine Ergebnisse für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar und verständlich zu erläutern. Dennoch ist Statistik nicht ohne die Verwendung von Fachbegriffen denkbar.
In diesem Glossar finden Sie Definitionen und Erklärungen für Begriffe, die in den Veröffentlichungen und Berichten des Amtes für Statistik und Wahlen regelmäßig verwendet werden.
Begriffe zur Arbeitsmarktstatistik
Arbeitslose im Sinne der Statistik der Bundesagentur für Arbeit sind Personen, die
- vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung ausüben (Beschäftigungslosigkeit),
- eine versicherungspflichtige, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung suchen (Eigenbemühungen),
- den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters zur Verfügung stehen, also arbeiten dürfen, arbeitsfähig und -bereit sind (Verfügbarkeit),
- in der Bundesrepublik Deutschland wohnen,
- nicht jünger als 15 Jahre sind und die Altersgrenze für den Renteneintritt noch nicht erreicht haben,
- sich persönlich bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter arbeitslos gemeldet haben.
Die Arbeitslosenquote beschreibt die relative Unterauslastung des Arbeitskräfteangebots als zahlenmäßiges Verhältnis der registrierten Arbeitslosen zu den Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Arbeitslose).
Als Bezugsgröße können dabei entweder alle zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbstätigen sowie Selbständige und mithelfende Familienangehörige) oder nur die abhängigen zivilen Erwerbspersonen (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigten und Beamte) angesetzt werden.
Begriffe zur Bevölkerungsstatistik
Der Altenquotient beschreibt das zahlenmäßige Verhältnis der älteren, nicht mehr erwerbsfähigen Bevölkerung zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Es gibt dazu keine vorgeschriebenen Altersgrenzen, in der Leipziger Kommunalstatistik 15 Jahre nach unten und beziehungsweise 65 Jahre nach oben als Abgrenzung verwendet, also:
Verhältnis der Anzahl der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren zu 1.000 Personen derselben Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren.
Die altersspezifische Geburtenrate ist die Anzahl der geborenen Kinder von Frauen eines Altersjahrgangs bezogen auf 1.000 Frauen des entsprechenden Alters:
(Zahl der lebend Geborenen von Frauen eines Altersjahrgangs / Zahl der Frauen des entsprechenden Alters) * 1.000
Außenwanderung umfasst Bevölkerungsbewegungen, also Zu- und Wegzüge über die Grenze eines Gebietes.
Üblicherweise werden unter Außenwanderung die Zuzüge aus anderen Staaten nach Deutschland und Wegzüge aus Deutschland in andere Staaten verstanden. Im Kontext der kommunalen Bevölkerungsstatistik sowie der Leipziger Bevölkerungsvorausschätzung werden damit jedoch die Umzüge über die Stadtgrenze bezeichnet.
Binnenwanderung umfasst Bevölkerungsbewegungen, also Zu- und Wegzüge innerhalb eines Gebietes.
Üblicherweise werden unter Binnenwanderung die Umzüge innerhalb Deutschlands verstanden. Im Kontext der kommunalen Bevölkerungsstatistik sowie der Leipziger Bevölkerungsvorausschätzung werden damit jedoch die innerstädtischen Umzüge bezeichnet.
Das Durchschnittsalter einer Bevölkerungsgruppe wird als arithmetisches Mittel des Alters der inbegriffenen Personen berechnet.
Der Jugendquotient beschreibt das zahlenmäßige Verhältnis der jüngeren, noch nicht erwerbsfähigen Bevölkerung zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Es gibt dazu keine vorgeschriebenen Altersgrenzen, in der Leipziger Kommunalstatistik 15 Jahre nach unten und beziehungsweise 65 Jahre nach oben als Abgrenzung verwendet, also:
Verhältnis der Anzahl der Personen im Alter von unter 15 Jahren zu 1.000 Personen derselben Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren.
Einwohnerinnen oder Einwohner eines Geburtsjahrgangs, zum Beispiel alle 1963 geborenen Frauen.
Nach der Definition des Statistischen Bundesamtes hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
Da im Leipziger Melderegister keine Daten über die Staatsangehörigkeit der Eltern von volljährigen Personen erfasst sind, kann ein eventueller elterlicher Migrationshintergrund von volljährigen gebürtigen Deutschen nicht erfasst werden. In diesem Punkt unterscheiden sich die Daten des Leipziger Melderegisters von denen des Statistischen Bundesamtes.
Die Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund setzt sich zusammen aus den Ausländer/-innen und den Deutschen mit Migrationshintergrund (Deutsche, die entweder selbst nicht die deutsche Staatsangehörigkeit seit der Geburt besitzen oder bei denen mindestens ein Elternteil nicht die deutsche Staatsangehörigkeit seit der Geburt besitzt).
Der Natürliche Saldo für ein Gebiet beschreibt die Differenz aller Geburten und Sterbefälle innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, zum Beispiel eines Jahres oder eines Quartals.
Die Sterberate ist die Anzahl der Sterbefälle je 100.000 Personen eines Altersjahrgangs binnen eines Jahres.
Die Sterbetafel zeigt in einer nach Geschlecht getrennten Tabelle, wie viele Personen eines Ausgangsbestandes aufgrund von Sterbewahrscheinlichkeiten in den einzelnen Altersjahren überleben und sterben werden.
Darüber hinaus gibt die Sterbetafel Auskunft über die geschlechtsspezifische durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt und nach Erreichen bestimmter Lebensjahre.
Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich im Laufe ihres Lebens zur Welt bringen würde, wenn die Altersspezifischen Geburtenraten (15 bis 45 Jahre) des Beobachtungsjahres konstant blieben:
(Summe der altersspezifischen Geburtenraten) / 1.000
Der Wanderungssaldo für ein Gebiet beschreibt die Differenz aller Zuzüge und Wegzüge innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, zum Beispiel eines Jahres oder eines Quartals.