Angesichts des großen Handlungsbedarfs und der begrenzten kommunalen Finanzmittel grenzt das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 (SEKo) Schwerpunkträume ein, in denen der gebündelte Einsatz von Ressourcen eine besondere Dringlichkeit aufweist und besonders erfolgversprechend erscheint.
Für fünf Stadträume ergibt sich die Handlungspriorität aus der Stabilisierungswirkung innerhalb der Räume bzw. auf benachbarte Quartiere. Dabei handelt es sich um benachteiligte Stadtteile bzw. Magistralen, die auf Grund ihrer stadträumlichen Lage und Bedeutung sowie der erkennbaren Entwicklungspotenziale Priorität genießen. Die Leipziger Fördergebietskulisse der Programme der Stadterneuerung und des Stadtumbaus decken diese Räume ab. Im Einzelnen sind dies:
- die Altbauquartiere im Leipziger Osten und Leipziger Westen, in denen eine Fortführung der Integrierten Stadtteilentwicklung mit präzisierter Schwerpunktsetzung erforderlich ist,
- die Großsiedlung Leipzig-Grünau, für die mit der "Entwicklungsstrategie Grünau 2020" bereits ein differenziertes Herangehen im Kernbereich und im Stadtumbaugürtel beschlossen wurde,
- die Georg-Schumann-Straße, die als längste Magistrale mit ihrem ressortübergreifenden Handlungsbedarf stärker in den Fokus der Stadtentwicklung gerückt ist,
- Schönefeld, das mit Blick auf die demographischen Entwicklung im Nordosten Leipzigs über gute Stabilisierungspotenziale an der Schnittstelle zwischen Alt- und Plattenbauquartieren verfügt,
- Paunsdorf als Zusammenführung der Großsiedlung Neu-Paunsdorf mit Bereichen des alten Ortskerns Alt-Paunsdorf und seinen industrialisierungsbedingten Stadterweiterungen unter der Zielstellung der städtebaulichen Aufwertung und Stärkung des sozialen Zusammenhalts im Gebiet sowie der nachhaltigen sozialen Stabilisierung durch investive und nicht-investive Projekte.
Damit die Aktivitäten zum Klimaschutz der Stadt Leipzig auch auf Quartiersebene vorangebracht werden, wurde in Alt-Schönefeld und in Lindenau-Plagwitz Klimaquartiere festgelegt und ein Energetisches Sanierungsmanagement eingerichtet.
Die Förderinstrumente und die beschlossenen Fördergebiete sind eine zentrale Grundlage für die Aktivitäten der Stadterneuerung. Um den Herausforderungen in den Schwerpunkträumen zu entsprechen, setzt die Leipziger Stadterneuerungsstrategie auf eine räumliche Überlagerung von EU-Programmen mit nationalen Programmen der Städtebaulichen Erneuerung (Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen, Städtebaulicher Denkmalschutz, Soziale Stadt, Aktive Stadt- und Ortsteilzentren und Stadtumbau Ost).
Den Regelungen des Baugesetzbuches zur zeitlichen Befristung und degressiven Mittelausstattung von Programmen der Städtebauförderung entsprechend, bereitet die Stadt Leipzig die phasenweise Entlassung der Leipziger Sanierungsgebiete aus der Förderkulisse vor. Mit der vorgesehenen schrittweisen Aufhebung der Leipziger Sanierungssatzungen verbindet sich die Chance, die Einnahmen aus der gesetzlichen Verpflichtung zur Erhebung von Ausgleichsbeträgen zu nutzen, um noch notwendige „Restinvestitionen“ in den Sanierungsgebieten durchzuführen.