Eutritzscher Freiladebahnhof
Auf dem Gelände des ehemaligen Freiladebahnhofs an der Eutritzscher Straße entsteht ein neues Stadtquartier. Die Stadt Leipzig und der Eigentümer der Fläche, die CG-Gruppe, haben sich das gemeinsame Ziel gesetzt, das bisher überwiegend brachliegende Gelände an der Eutritzscher/ Delitzscher Straße zu einem gemischten, attraktiven, grünen Stadtteil mit innerstädtischer Dichte zu entwickeln. Geplant sind Wohnungen, Gastronomie und Einzelhandel, aber auch über 330 Kitaplätze und zwei Schulen.
Städtebauworkshop am 1. Juni 2018
Um zentrale Fragen zur Weiterbearbeitung des Masterplans zu thematisieren, wurde als Ergänzung zur Städtebauwerkstatt aus dem Sommer 2017, aus welcher der Entwurf von OCTAGON Architekturkollektiv/ LOIDL Landschaftsarchitekten siegreich hervorging, ein Städtebauworkshop durchgeführt. Unter Leitung von Herrn Prof. Springer, der bereits den Vorsitz des Gutachtergremiums zur Städtebauwerkstatt innehatte, wurden die aktuellen Fragestellungen diskutiert, die sich im Rahmen der vertiefenden Masterplanung ergeben hatten.
Der Städtebauworkshop diente der Ideenfindung und Abstimmung bei der Profilierung der städtebaulichen Struktur und Gestalt, der Nutzungsstruktur und bedeutender Einzelfragen, die im aktuellen Planungsgeschehen in den Fokus gerückt sind. Die Teilnehmer/-innen diskutierten in einer ersten Runde intensiv über generelle städtebauliche Fragen (Staffelgeschosse, Dachformen, Ausformung der Erdgeschosszone, Bautiefen, Parzellengrößen, Anordnung von zweiten Fluchtwegen, Hochpunkte) sowie spezielle Fragestellungen zum Schulcampus, zum Entrée-Platz und zu den gewerblichen Nutzungen im südlichen Bereich des Plangebiets. Im zweiten Teil des Städtebauworkshops wurden ausgewählte "Orte" vertiefend behandelt. Hier standen die Bereiche Entrée-Platz, das Baufeld an der Berliner Straße ("Baufeld 12") und der alte Lokschuppen im Zentrum des Interesses.
Als Ergebnis des Städtebauworkshops wurden die nächsten Arbeitsschritte für die Weiterentwicklung der Planung und des Verfahrens ausgearbeitet und Empfehlungen für die weitere inhaltliche Bearbeitung des Masterplans ausgesprochen. Die Empfehlungen werden im nächsten Nachbarschaftsforum vorgestellt und in die Fortschreibung des städtebaulichen Entwurfs eingearbeitet.
Städtebauliche Werkstatt am 4. September 2017
Um die umfangreichen Anforderungen an den Standort Eutritzscher Freiladebahnhof (Leipzig 416) in einen städtebaulichen Entwurf aufzunehmen, wurde durch die CG City Leipzig Nord GmbH & Co. KG in Kooperation mit der Stadt Leipzig eine Städtebauwerkstatt ausgelobt (siehe Auslobungsunterlagen (PDF 5,48 MB)). Die Entwürfe wurden Anfang August eingereicht und die Ergebnisse nach der Jurysitzung am 4. September 2017 in der Mensa des Finanzamtes am Wilhelm-Liebknecht-Platz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Modell des Wettbewerbsiegers Octagon / Atelier Loidl © Octagon / Loidl Bilder vergrößert anzeigenModell des Wettbewerbsiegers Octagon / Atelier Loidl © Octagon / Loidl Bilder vergrößert anzeigenEntwurf für den Eutritzscher Bahnhof von Cobe Berlin / man made land
Bilder vergrößert anzeigenEntwurf für den Eutritzscher Bahnhof von Cobe Berlin / man made land
Bilder vergrößert anzeigenEntwurf für den Eutritzscher Bahnhof von KCAP / Topothek
Bilder vergrößert anzeigenEntwurf für den Eutritzscher Bahnhof von KCAP / Topothek 1
Bilder vergrößert anzeigenEntwurf für die Entwicklung des Eutritzscher Bahnhofs von S&P / fagus / seelemann
Bilder vergrößert anzeigenEntwurf für die Entwicklung des Eutritzscher Bahnhofs von S&P / fagus / seelemann
Bilder vergrößert anzeigenModell des Eutritzscher Freiladebahnhofs von tobeStadt / Häfner Jiménez Betcke Jarosch Landschaftsarchitektur GmbH
Bilder vergrößert anzeigenModell des Eutritzscher Freiladebahnhof (Leipzig 416) - tobeStadt / Häfner Jiménez Betcke Jarosch Landschaftsarchitektur GmbH
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Städtebaulicher Vertrag
Die Städtebauwerkstatt basiert zudem auf den Ergebnissen des Städtebaulichen Vertrages ("Planungs- und Entwicklungsvereinbarung") zwischen Stadt und Eigentümer, in dem die Ziele und Abläufe geregelt wurden. Hier wurden die Planungsziele zu unterschiedlichen Punkten festgelegt. Die wichtigsten Punkten finden Sie hier:
- gemischte Nutzungsstruktur aus Wohnen, Freiräumen, gewerblichen Nutzungen, sozialer Infrastruktur
- unterschiedliche Wohn- und Eigentumsformen
- Geschossflächenzahl (GFZ) von 2,0 bis 2,5
- doppelte Innenentwicklung
- Freiflächen benutzerorientiert, hohe stadtökologische Wertigkeit
- 40.000 Quadratmeter siedlungsnahe Freiflächen
- 6 Quadratmeter wohnungsbezogene Grünflächen je Einwohner/-in
- 7 Quadratmeter öffentlich begehbare siedlungsnahe Freiräume je Einwohner/-in
- Leitlinien und Strategien des wohnungspolitischen Konzeptes
- Mietwohnungsanteil von mindestens 70 Prozent
- kompakte Wohnungsgrundrisse
- 30 Prozent der BGF Wohnen für mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen ("sozialer Wohnungsbau")
- umweltfreundlich
- energieeffizient
- angepasst an den Klimawandel
- autoreduziertes Quartier
- Berücksichtigung umweltgerechter Mobilitätsformen
- städtebauliche Werkstatt als Grundlage für Masterplan und Realisierungswettbewerbe/ Mehrfachbeauftragungen
- Entwicklung eines Nahversorgungsstandortes
- gutachterliche Ermittlung der Verkaufsfläche
- keine großflächigen Betriebe
- vier- bis fünfzügige Grundschule
- 330 Kindertagesstättenplätze
- fünfzügige weiterführende Schule
- wohnverträgliche Gewerbenutzungen
Ausführlich können Sie diese Punkte im städtebaulichen Vertrag nachlesen. Diese Vereinbarung wurde am 12. April 2017 vom Stadtrat beschlossen.
Nachbarschaftsforum
Das Nachbarschaftsforum begleitet als Gremium die Gestaltung des neuen Areals am Eutritzscher Bahnhof. Die Mitglieder des Nachbarschaftsforums beschäftigten sich in bereits sieben Veranstaltungen mit grundsätzlichen Ideen zur Quartiersentwicklung und -gestaltung sowie mit der Anbindung an die Nachbarstadtteile. Dazu gehören beispielsweise die Gestaltung der öffentlichen Flächen oder die Möglichkeiten der Verkehrserschließung. Die so erarbeiteten Ideen und Vorschläge wurden an die Städtebauwerkstätten weitergegeben. Hier finden Sie die Protokolle der Sitzungen. Das zweite Nachbarschaftsforum fand im Rahmen der Städtebauwerkstatt statt, daher wurde Vertraulichkeit vereinbart.
Die Auswahl der Teilnehmenden
Das Gremium besteht aus 25 Bürgerinnen und Bürgern sowie 28 Akteuren der Stadtgesellschaft. Zum Nachbarschaftsforum ist ein eingeschränkter, per Zufallsstichprobe ausgewählter Personenkreis aus der Nachbarschaft des Gebiets schriftlich eingeladen worden. Zudem konnten sich auch andere interessierte Leipzigerinnen und Leipziger online um einen der 53 Plätze bewerben.
Da die Teilnehmerzahl der Gruppe begrenzt ist, wurden aus den 53 eingegangenen Bewerbungen die 25 Plätze der Bürgerinnen und Bürger gelost. Dabei war die jüngste Bewerberin 19 Jahre alt und der älteste Bewerber 82 Jahre. Die Teilnehmenden wurden anonym unter der Anwesenheit von Hansgeorg Herold vom Magistralenrat und Förderverein der Georg-Schumann-Straße anhand von Geschlecht, Alter, Ortsteil und Art der Anmeldung (Anschreiben, Online-Formular, direkte Anmeldung beim Bürgerforum) gezogen. Ziel war eine möglichst ausgewogene Zusammensetzung der Teilnehmenden. Neben den 25 Bürgerinnen und Bürgern nehmen 12 stadtweite Akteure und 16 Akteure aus der Nachbarschaft am Forum teil.
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Bürgerforen "Leipzig 416"
Am Mittwoch, dem 26. April 2017 haben sich etwa 250 Leipzigerinnen und Leipziger im Speisesaal des Finanzamtes am Wilhelm-Liebknecht-Platz eingefunden, um sich über die aktuellen Planungen zum ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhof zu informieren und sich in die Gestaltung des neuen Stadtquartiers Leipzig 416 einzubringen. Die Stadt Leipzig und der Investor, die CG-Gruppe, stellten die Rahmenbedingungen, den aktuellen Stand der Planungen sowie die Mitwirkungsmöglichkeiten vor. Mit dabei waren unter anderem Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, Leiter des Stadtplanungsamts Jochem Lunebach sowie der Projektleiter Thorsten Rupp als Vertreter der Stadt sowie der Vorsitzende der CG-Gruppe, Christoph Gröner und Diplom-Ingeneur Ulf Graichen als Leiter der Niederlassung Leipzig CG.
Am 4. September 2017 wurden dann die Ergebnisse der Städtebauwerkstatt in einem zweiten Forum der Öffentlichkeit vorgestellt.
Hier finden Sie eine detaillierte Dokumentation zu den Bürgerforen "Leipzig 416".
Ihre Fragen und Antworten
In den vergangenen Beteiligungsveranstaltungen gingen über 150 Hinweise und Fragen von Bürgerinnen und Bürgern ein. Hier finden Sie eine Auswahl:
Im Umfeld gibt es zahlreiche Straßenbahnlinien auf zwei Hauptstrecken. Teilweise sind die Linien heute ausgelastet. Die Leipziger Verkehrsbetriebe arbeiten an größeren Straßenbahnen (der erste größere Zug wurde inzwischen beschafft) sowie - wo erforderlich - an einer Taktverdichtung. Über Maßnahmen an bestehenden Haltestellen, die Verlegung von Haltestellen oder neue Haltestellen wird nachgedacht, dabei ist die Finanzierung zu berücksichtigen.
Die Versorgung des Quartiers mit Einzelhandelseinrichtungen wird es geben, jedoch keine großartige Einzelhandelsfunktion über das Quartier hinaus.
Die bereits vorhandene Moschee befindet sich auf dem aktuellen Plangebiet des Areals. Sie steht daher unter Bestandsschutz und ist folglich nicht vom Umbauverfahren betroffen. Darüberhinaus sind sämtliche Mitglieder der muslimischen Gemeinde, genau wie alle anderen Leipzigerinnen und Leipziger, herzlich eingeladen, im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens "Leipzig416" ihre Meinungen und Anregungen einzubringen.
Je nach Art der Zwischennutzung werden Nutzer auch in die neuen Nutzungsstrukturen integriert. Andernfalls werden die Stadt Leipzig, die Wirtschaftsförderung sowie weitere Grundstücks- und Gebäudeeigentümer in engem Austausch unterstützend tätig.
Mit der Entwicklung des Freiladebahnhofs soll ein autoreduziertes Quartier entstehen. Alternative Mobilitätskonzepte spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle. Das gilt sowohl für ein neues Fuß- und Radwegnetz als auch die Anbindung an das bestehende umliegende Straßennetz.
Einhergehend mit der Minimierung der Verkehrsflächen wird auch über die Schaffung von Maßnahmen nachgedacht, welche die Qualität des städtischen Raums erhöhen. Dazu gehören Möglichkeiten, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten.
Der ehemalige preußische Freiladebahnhof soll ein zukunftsweisendes, urban gemischtes - aber vor allem lebendiges Stadtquartier werden. Ausgewählte denkmalgerecht sanierte Bahn-Bestände, Kunst und natürliche eine ansprechende Gestaltung öffentlicher Räume sollen so gemeinsam identitätsstiftend und ästhetisch ansprechend wirken. Der städtebauliche Wettbewerb soll eine Möglichkeit bieten, dabei verschiedene Ideen und Anmerkungen in den Prozess einzubinden. Die Entscheidung liegt also bei Ihnen.
Im Zuge der Landschaftsplanung kommt der Verbesserung der Stadtraumqualität eine enorme Bedeutung zu. Dazu sollen begrünte Innenhöfe, Fassaden und Dächer, Fließgewässerabschnitte, Bepflanzungen und wohnungsnahe Parkanlagen dienen.
Video zur Vorstellungen des Projektes Eutritzscher Freiladebahnhof (Leipzig 416). Bitte Socia-Media-Dienste aktivieren oder direkt auf https://www.youtube.com/watch?v=pHx4O8XYQCM ansehen.
Video zur Vorstellungen des Projektes Eutritzscher Freiladebahnhof (Leipzig 416). Bitte Socia-Media-Dienste aktivieren oder direkt auf https://www.youtube.com/watch?v=pHx4O8XYQCM ansehen.