Das EFRE-Stadtentwicklungsgebiet Zentrum Eisenbahnstraße Leipzig-Ost 2007-2013 - eine Bilanz
Der Leipziger Osten gehört zu den Schwerpunktgebieten der Stadterneuerung in Leipzig. Anfang der 1990er-Jahre wurden hier die Sanierungsgebiete Neustädter Markt, Neuschönefeld und Reudnitz verortet, weil der für diese Stadtteile prägende einfache Arbeiterwohnungsbau der Gründerzeit vom Abriss bedroht war. Mit der Aufnahme als Programmgebiet Soziale Stadt sowie einer Förderung der Stadtentwicklung durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Jahr 2000 begann eine Phase der integrierten Stadtteilentwicklung. Diese Mittel erlaubten, ergänzend zu den bisherigen erhaltenden Maßnahmen an der Bausubstanz, ein vernetztes Arbeiten in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und stadträumliche Qualitäten.
Das Fördergebiet
In den letzten Jahren wurde hier viel erreicht: Eisenbahnstraße, Stadtteilpark Rabet, Reudnitz-Center, Neustädter Markt sowie Lene-Voigt-Park stehen für den strukturellen und qualitativen Wandel im Leipziger Osten. Viele soziale und beschäftigungsfördernde Projekte wurden durchgeführt, eine Vielzahl zivilgesellschaftlicher Akteure und Stadtteilinitiativen haben sich etabliert und engagieren sich für die Entwicklung des Stadtteils.
Durch verschiedene lokal wirkende Maßnahmen der Stadterneuerung und des Stadtumbaus konnten Freiflächenangebote wie zum Beispiel der Stadtteilpark Rabet geschaffen werden. Die Investitionen in die Umfeldqualität haben in den für selbstgenutztes Wohneigentum geeigneten Bereichen wie Neustädter Markt, Rabet und Anna-Kuhnow-Straße dazu beigetragen, private Investitionen überhaupt erst anzustoßen. In Teilen des Programmgebietes weist die gründerzeitliche Bausubstanz gute Qualitäten städtebaulicher Art auf. Diese gilt es entsprechend der veränderten Nutzungsanforderungen zu entwickeln, wie zum Beispiel im Bülowviertel mit seinen Vorgärten und der attraktiven Architektur zwischen Jugend- und Reformstil.
Die Projekte
Das Programm EFRE Nachhaltige Stadtentwicklung 2007-2013 verfolgt einen integrierten Programmansatz in Bezug auf Städtebau, Umwelt, Wirtschaft, Bildung, Kultur und Soziales. Dies spiegelt sich in den Projekten der einzelnen Handlungsfelder wider. Ein weiterer Vorteil ist die Kombinierbarkeit von investiven und nichtinvestiven Projekten. Die Stadt kann außerdem nach einer eigenen Richtlinie direkte Investitionszuschüsse an kleine Unternehmen ausreichen.
Im Folgenden erhalten Sie Informationen zu den in den einzelnen Handlungsfeldern realisierten Vorhaben.
Handlungsfeld Infrastruktur/ städtebauliche Situation
Der Schwerpunkt der Maßnahmen aus dem Förderprogramm EFRE, Verwaltungsvorschrift Stadtentwicklung 2007-2013, liegt im Handlungsfeld Infrastruktur/ städtebauliche Situation und umfasst zum Beispiel die Neugestaltung der Straße Rabet und die Maßnahmen zur Verbesserung der baulichen Bildungsinfrastruktur, wie zum Beispiel die 16. Oberschule.
Handlungsfeld Wirtschaft
Die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes hat zur Stabilisierung des Stadtteils beigetragen und wurde insbesondere über die weiterentwickelte Beihilfe für kleine und mittlere Unternehmen (KMU-Beihilfe) sowie über den Koordinator Wirtschaft geleistet.
Handlungsfeld Qualifizierte Freizeitgestaltung
Schwerpunkt in diesem Handlungsfeld ist unter anderem, die Lebensqualität der Familien im Stadtteil zu verbessern. Eine große Rolle spielen auch die Unterstützung und Stärkung der Selbstorganisation bei soziokulturellen Angeboten und die Integration von Migrantinnen und Migranten als gleichberechtigte Akteure im Stadtteil.
Handlungsfeld Bürgergesellschaft
Hier stehen Bildung, Familienfreundlichkeit und Kooperation im Fokus. Das Ziel ist, einen sozial integrativen Stadtteil zu schaffen und Lebenschancen für seine Bewohner zu sichern.