Stelenprojekt für die "Orte der Friedlichen Revolution"
Das Bürgerkomitee Leipzig e. V. eröffnete am 9. Oktober 2010 die Ausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“. Im Leipziger Stadtraum werden damit die wichtigsten Punkte markiert, an denen 1989/90 Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig stattfanden, von der Demonstration für Demokratie anlässlich des Todestages von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf dem Marktplatz am 15. Januar, über das Straßenmusikfestival in der Leipziger Innenstadt am 10. Juni bis zu der entscheidenden Montagsdemonstration am 9. Oktober auf dem Innenstadtring und der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale, der „Runden Ecke“, am 4. Dezember.
Mit der Errichtung thematischer Stelen werden im Stadtbild wichtige Orte der Friedlichen Revolution erlebbar und halten somit die Erinnerung an das Umbruchsjahr 1989 wach. Die Stelen sollen vor allem an die Kraft des demokratischen Gedankens erinnern, der den Bürgern der DDR zur Selbstbefreiung von der Diktatur verhalf. Sie sollen zeigen, dass sich Zivilcourage lohnt, und sie sollen die Beweggründe der Akteure der Friedlichen Revolution ins Gedächtnis rufen, die für einen freiheitlichen und demokratischen Staat kämpften.
Die Stelen machen Geschichte direkt an den Orten des Geschehens wieder lebendig und vermitteln sie allgemein verständlich. Sie sollen einerseits Einwohner Leipzigs ansprechen und mit einem wichtigen Kapitel der Geschichte ihrer Stadt konfrontieren. Andererseits soll Besuchern aus ganz Deutschland sowie internationalen Gästen die besondere Rolle der Leipziger Ereignisse für den demokratischen Aufbruch 1989 vor Augen geführt werden, von denen Impulse für das ganze Land ausgingen.
Das Projekt wurde mit Mitteln der Stadt Leipzig, des Förderprogramms „Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ des Freistaates Sachsen, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur realisiert.