Die Ausbildungsberater der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig informieren interessierte Unternehmen und ihre Bewerber zu den neuen Ausbildungsinhalten und -möglichkeiten telefonisch unter 0341 1267-1360.
"Eine Berufsausbildung im dualen System kann der Grundstein für eine vielversprechende Karriere mit tollen Entwicklungsmöglichkeiten sein", sagt Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig. "Wir empfehlen jungen Leuten, sich mit der Vielfalt der verschiedenen Berufsbilder rechtzeitig vertraut zu machen. Für jede Eignung und Neigung ist etwas dabei. Deshalb: Nicht nur auf die altbekannten Ausbildungsberufe konzentrieren, sondern auch den Blick für Alternativen und Ungewöhnlicheres haben."
Die wichtigsten Neuerungen
Kaufmann/-frau für Büromanagement
Die Berufe "Bürokaufmann/-frau" und "Kaufmann/-frau für Bürokommunikation" werden zum neuen Berufsbild "Kaufmann/-frau für Büromanagement" zusammengefasst. Zukünftig ist es besser möglich, die individuellen Schwerpunkte der ausbildenden Betriebe in den Ausbildungsverlauf zu integrieren. Hierfür stehen zehn Wahlqualifikationen zur Verfügung, aus denen zwei fester Bestandteil des Ausbildungsplanes werden. Leistungsstarke Azubis können eine dritte als Zusatzqualifikation erlernen. Die Abschlussprüfung wird gestreckt auf Teil 1 zur Mitte des zweiten Ausbildungsjahres und Teil 2 am Ende des dritten Ausbildungsjahres. Die bisherige Zwischenprüfung entfällt.
Kauffrau/-mann Versicherung und Finanzen
Die Aktualisierung des Berufsbildes "Kauffrau/-mann Versicherung und Finanzen" bringt sowohl ein Finetuning der Fachrichtung Versicherung als auch der Fachrichtung Finanzberatung mit sich. Da viele Ausbildungsbetriebe bisher nicht sämtliche Anforderungen der Fachrichtung Finanzberatung in der betrieblichen Praxis abbilden konnten, sind ab August mehr Wahlmöglichkeiten verfügbar: Aus einer Auswahlliste können zwei von vier Qualifikationseinheiten bestimmt werden. In der Auswahlliste der Fachrichtung Versicherung, aus der zwei von acht gewählt werden können, sind nun auch die Bereiche Schadensservice und Leistungsmanagement berücksichtigt. Außerdem wurde die Liste zu vermittelnder Produkte um fondsgebundene Lebensversicherungen ergänzt.
Fahrzeugtechnische Berufe
Auch Berufe aus der Gruppe der "fahrzeugtechnischen Berufe" wurden aufpoliert. Der Beruf des "Karosserie- und Fahrzeugmechanikers" kann nur noch in zwei statt bisher in drei Fachrichtungen erlernt werden, denn auch in der Berufspraxis teilt er sich zwei große Tätigkeitsbereiche: Karosserieinstandhaltung einerseits und Karosserie- und Fahrzeugbau andererseits. Aus dem "Zweiradmechaniker" wird der "Zweiradmechatroniker", denn neue Antriebsarten spielen für ihn künftig eine immer stärkere Rolle - sowohl in der Fachrichtung Motorrad- als auch Fahrradtechnik. Die Beratung von Kunden wird in Ausbildung und Abschlussprüfung stärker berücksichtigt. Die neue Berufsbezeichnung des "Land- und Baumaschinenmechatronikers" (vorher: Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik) spiegelt die schon längst in diesem Bereich geforderten Kompetenzen im Bereich Elektronik wieder.
Polsterer
Nachdem für das Berufsbild "Polsterer" letztmalig im Jahr 1997 Ausbildungsvorschriften festgelegt wurden, musste die Ausbildungsordnung entstaubt und inhaltlich neu bezogen werden. Die neuen Polsterer lernen in drei Jahren das Herstellen individueller Polstermöbel je nach Kundenwunsch mit den unterschiedlichsten Polstertechniken und Materialien.
Süßwarentechnologe
Der "Süßwarentechnologe" tritt die Nachfolge der "Fachkraft für Süßwarentechnik" an und kommt dort zum Einsatz, wo industriell Lebensmittel und ganz speziell Süßwaren produziert werden. Die Modernisierung des Berufs berücksichtigt die stetig wachsende Bedeutung von Lebensmittelsicherheit und Qualitätssicherung sowie technische Fortschritte in der Herstellung von Süßwaren. Die Ausbildung wird in nunmehr fünf Einsatzgebieten vertieft: Schokoladewaren und Konfekt, Bonbons und Zuckerwaren, Feine Backwaren, Knabberartikel und Speiseeis.
Textil- und Bekleidungsindustrie
Die Textil- und Bekleidungsindustrie kann sich auf zwei neue Berufe freuen: Den "Textil- und Modenäher" als zweijähriger Ausbildungsberuf und den darauf aufbauenden "Textil- und Modeschneider". Sie ersetzen die beiden bekannten Berufe "Modenäher" und "Modeschneider", deren Ausbildungsinhalte mittlerweile veraltet sind. Neu sind drei Schwerpunkte: vom Prototyp zur Serienfertigung, Qualitätskontrolle in der Textilindustrie oder zusätzliche Schnitttechniken.