Ihre Auskünfte zur Entwicklung von Einkommen, Lebensunterhalt oder über ihre Zufriedenheit mit städtischen Angeboten verdeutlichen Problemlagen, zeigen aber auch auf, wo sich in den letzten Jahren die Lebensumstände positiv entwickelt haben. Nun liegt der ausführliche Ergebnisbericht der Umfrage 2014 vor. Im Herbst letzten Jahres wurden 6.000 Fragebögen an zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger verschickt. Bis Ende Januar 2015 hat knapp jeder Zweite einen ausgefüllten Fragebogen an das Amt für Statistik und Wahlen zurückgesandt. Die Anzahl der auswertbaren Fragebögen garantieren zuverlässige Ergebnisse.
Hier die wichtigsten Ergebnisse zu ausgewählten Themen.
Lebenszufriedenheit, Zukunftssicht und Einschätzung der wirtschaftlichen Lage
Die allgemeine Lebenszufriedenheit der Leipzigerinnen und Leipziger ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Acht von zehn Befragten sind "zufrieden" oder sogar "sehr zufrieden". Besonders hoch ist die Lebenszufriedenheit bei jungen Erwachsenen.
Arbeitszeiten und Einkommen
Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt in Leipzig 38 Stunden, das sind ca. drei Stunden mehr als im Bundesdurchschnitt. Das mittlere Haushaltsnettoeinkommen liegt aktuell bei 1.662 Euro und damit 113 Euro höher als im Vorjahr. Es lässt sich eine überdurchschnittlichen Steigerung hoher Einkommen feststellen, einkommensschwache Haushalte haben nur unterdurchschnittliche Einkommenssteigerungen erzielen können.
Wohnen und Umziehen
Die Grund- und Gesamtmieten sind im Vergleich zum Vorjahr von 5,08 Euro/m² auf 5,38 Euro/m² bzw. vom 7,23 Euro/m² auf 7,45 Euro/m² gestiegen. Jeder vierte Haushalt hat in den letzten vier Jahren eine Mieterhöhung erhalten. Aufgrund gestiegener Einkommen ist die Mietbelastung (Anteil Warmmiete am Haushaltsnettoeinkommen) jedoch statistisch leicht gesunken. Leicht gesunken ist ebenfalls die Zahl der Umzugswilligen. 24 Prozent der Befragten planen in den nächsten zwei Jahren (möglicherweise) einen Umzug.
Zum Verhältnis Deutsche und Ausländer
Die Kontakte zu Ausländern werden 2014 insgesamt positiver bewertet als 2011. Zwischen den Generationen scheinen sich jedoch Polarisationstendenzen zu verstärken. Während die jungen Erwachsenen 2014 die Kontakte zu Ausländern häufiger sehr positiv bewerten, lassen sich bei den älteren Altersgruppen keine Bewertungsveränderungen feststellen.
Umwelt
Klimaschutz hat für fast zwei Drittel einen hohen Stellenwert. Die Sorge, der Klimawandel könnte negative Auswirkungen auf die Region Leipzig haben, hat im Vergleich zu 2012 zugenommen. Die junge Generation ist häufiger bereit, selbst mehr für den Klimaschutz zu tun. Auch die Versorgung mit lokal verfügbaren, alternativen Energien ist ihr wichtiger. Mit der Luftqualität im eigenen Wohnviertel sind 70 Prozent zufrieden. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Zur Verbesserung der Luftqualität werden die Förderung und der Ausbau des ÖPNV von den Bürgerinnen und Bürgern am häufigsten genannt.
Verkehr
In 58 Prozent aller Leipziger Haushalte ist mindestens ein Privat-Pkw vorhanden. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Jahr 2013. Jeder dritte Befragte hat innerhalb des letzten Jahres bei mindestens einem Reisezweck die Verkehrsmittelwahl geändert. Bei 15 Prozent aller Verkehrsmittelwechsler war der City-Tunnel dafür der Grund. Die Zunahme der S-Bahn-Nutzung geht zulasten der Straßenbahnnutzung.
Kommunalpolitik und Dienstleistungen der Stadt
Wie schon in den Vorjahren sprachen sich die Befragten mehrheitlich gegen Einsparungen bei Schulen und Kindertagesstätten sowie bei Straßenbaumaßnahmen aus. Am zufriedensten sind die Bürgerinnen und Bürger mit den Natur- und Umweltbedingungen in Leipzig. Insbesondere dem Ausbau der Naherholungsgebiete, dem Angebot an öffentlichen Grünanlagen und Parks und dem Zustand der Gewässer stellen sie gute Noten aus.
Weitere Informationen
Weitere Infos finden Sie unter www.leipzig.de/buergerumfrage.