Die Stadt Leipzig und die CG City Leipzig Nord GmbH & Co. KG als größter Flächeneigentümer und Vorhabenträger haben sich nach mehrmonatigen Verhandlungen auf die entsprechenden Ziele und Abläufe verständigt und diese in einer Planungs- und Entwicklungsvereinbarung niedergelegt. Die Vereinbarung wurde am 28. Februar 2017 von der Dienstberatung des Oberbürgermeisters gebilligt und wird nun den politischen Gremien zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt. Das Gebiet soll im Rahmen der kooperativen Baulandentwicklung partnerschaftlich zwischen Stadt und Investor entwickelt werden. Die Stadt strebt an, dieses Modell auch bei anderen vergleichbaren Vorhaben anzuwenden.
"Leipzig wird im Jahre 2030 möglicherweise 720.000 Einwohner haben und das bedeutet: Wir brauchen tausende neue Wohnungen, Arbeitsplätze, Schulen und Kitas, aber auch neue Grün-, Spiel- und Erholungsflächen", betont Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau. "Mit unserem 2015 in Kraft getretenen Flächennutzungsplan haben wir uns das Ziel gesetzt, dafür vorwiegend Flächen innerhalb der Stadt zu nutzen. Im Fokus stehen an erster Stelle vier große innerstädtische Entwicklungsflächen: der Lindenauer Hafen, das Gelände des ehemaligen Bayerischen Bahnhofes, die Flächen nordwestlich des Hauptbahnhofes und eben der frühere preußische Freiladebahnhof. Ich bin sicher, dass die vorliegende Vereinbarung eine gute Grundlage bietet, dieses Areal zu einem hoch attraktiven, gut in den städtebaulichen Kontext integrierten neuen Stadtquartier zu entwickeln."
Ulf Graichen, Prokurist der CG Gruppe AG, ergänzt: "Energieeffizienz, Ökologie, intelligente Technologien und Wohnraum für jedes Einkommen sind uns bei diesem zukunftsweisenden Projekt in besonderem Maße wichtig."
Neue Flächennutzung
Auf dem heute nur im Randbereich teilweise gewerblich genutzten Gebiet soll ein Quartier mit urbaner Dichte und hohem Wohnwert entstehen. Wohnungen für unterschiedliche Nutzergruppen, Flächen für Dienstleistungen, Gastronomie und Einzelhandel, aber auch wohnverträgliche Handwerksbetriebe und gewerbliche Nutzungen werden in einigen Jahren das Areal prägen. Zudem sollen über 300 Kitaplätze, eine Grundschule und eine weiterführenden Schule für das Quartier und die angrenzende Nachbarschaft entstehen.
Dreißig Prozent der für Wohnungen vorgesehenen Gesamtgeschossfläche sollen als geförderter und belegungsgebundener sozialer Wohnungsbau entstehen. Abwechslungsreiche Grün-, Spiel- und Erholungsflächen sollen zur Attraktivität des neuen Quartiers beitragen. Auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern wird bei der Gestaltung der Straßen, Wege und Plätze besonders geachtet. Die Gesamtplanung folgt den Grundsätzen des umweltfreundlichen, energieeffizienten und an den Klimawandel angepassten Städtebaus. Der Investor trägt dabei einen großen Teil der Planungs- und Durchführungskosten - auch für Kindertagesstätten und eine Grundschule.
Ein städtebauliches Werkstatt- und Gutachterverfahren soll eine hohe Gestaltungsqualität gewährleisten. Fünf renommierte Teams von Städtebau- und Landschaftsarchitekten treten in einen Wettbewerb zur Findung der besten Lösung. Im Zuge der späteren Baudurchführung sind Realisierungswettbewerbe geplant. Auch die Öffentlichkeit hat von Anfang an umfassende Informations- und Mitwirkungsmöglichkeiten. Geplant sind Bürgerforen, Ausstellungen, Diskussionsrunden und Ortsbesichtigungen.