Der Leipziger Norden wird mit Gewerbegebieten für die Automobil- und Logistikbranche zu einem immer bedeutenderem Jobangebot des Ballungsraums Leipzig/Halle. Mittlerweile sind über 20.000 neue Arbeitsplätze entstanden und die Arbeitskräfte kommen aus einem Umkreis von oftmals bis zu 50 Kilometern.
In Untersuchungen zum Pendlerverhalten wurden im Güterverkehrszentrum (unter anderem Porsche) und im Umfeld des Industriepark Nord (unter anderem BMW) Wohnorte und Pendlerverbindungen ermittelt. Dabei stellte sich heraus, dass die Beschäftigten, die im Leipziger Stadtgebiet und in Nähe der S-Bahn-Strecke wohnen, mit dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden können. Für viele Pendler aus dem ländlichen Raum stellt, insbesondere zu den Schichtzeiten, oft das Auto die einzige praktische Möglichkeit dar.
Da die Mehrzahl der Pendler mit dem Auto allein unterwegs ist, hat sich eine Arbeitsgruppe aus Unternehmen der Automobil- und Logistikbranche im Leipziger Norden gegründet. Zielstellung war, nachhaltige Pendlermobilität zu ermöglichen, bei der neben Kostenersparnis und Umweltschutz auch das soziale Miteinander befördert wird. Neben dem öffentlichen Nahverkehr für dichter besiedelte Gebiete wurde die Mitfahrgemeinschaft als ein Angebot untersucht. Nach einer Vorstellung verschiedener Fahrgemeinschafts-Plattformen haben sich Unternehmensvertreter mit insgesamt circa 20.000 Beschäftigten darauf verständigt, gemeinsam die Fahrgemeinschaftsplattform Flinc zu empfehlen.
Beteiligte Unternehmen
Beteiligt sind die Leipziger Niederlassungen der Firmen AVANCE Automotive, BLG Industrielogistik, BMW Werk Leipzig, DB Schenker, Deutsche Post AG NL Brief, DRÄXLMAIER Group Eldra Kunststofftechnik, I.K. Hofmann, Porsche Werk Leipzig, Rhenus SE & Co. KG , Rudolph Automotive Logistik, SAS Autosystemtechnik, Schnellecke Sachsen, ThyssenKrupp Automotive Systems.
Amt für Wirtschaftsförderung ist Mitinitiator des Projektes
Das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig ist Mitinitiator des Projektes und unterstützt das neue Angebot. "Die Unternehmen im Leipziger Nordraum stellen den industriellen Schwerpunkt der Region Leipzig/Halle dar. Mit dem Wachstum dieser Unternehmen ist auch das Wachstum der Stadt Leipzig einhergegangen. Diesen Erfolgsweg wollen wir weiter vorantreiben - gemeinsam getragen von Unternehmen, Beschäftigten und der Stadt Leipzig. Eine nachhaltige Pendlermobilität stellt hierbei ein wichtiges Element dar", sagt Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht.
Statements der beteiligten Unternehmen
"Wir wollen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst wenig Zeit aufwenden müssen, um zwischen dem Wohnort und unserem Werk zu pendeln. Als Ergänzung zum ÖPNV im Leipziger Norden unterstützen wir deshalb die Fahrgemeinschaftsplattform FLINC und bieten diese aktiv unserer Belegschaft an", erläuterte Dirk Wottgen, Leiter Personalwesen, BMW Group Werk Leipzig.
Stefan Althoff, Leiter Personalwesen Porsche Leipzig GmbH: "Für uns ist FLINC ein Instrument der Nachhaltigkeitsstrategie: Täglich fahren rund 4.000 Mitarbeiter zum Werk. Mit der App können sie nun problemlos Fahrgemeinschaften bilden und damit die Umwelt schonen. Zusätzlich stärken wir mit dem Angebot den Standortfaktor Infrastruktur und tragen somit zur Attraktivität der Wirtschaftsregion bei."
"Über dieses unternehmensübergreifende Engagement, im Interesse unserer Mitarbeiter hinweg, leistet dieses Projekt gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung unserer Umwelt. Ein zusätzliches Ergebnis, dass es wert ist, betrachtet zu werden", meint Ingo Humbach, Werkleiter ThyssenKrupp Automotive Systems GmbH.
Markus Kindermann, Manager Operations BLG Industrielogistik GmbH & Co. KG: "Gemeinsam zur Arbeit und zurück: Wir unterstützen die Fahrgemeinschaftsplattform FLINC, da so unseren Mitarbeitern die Möglichkeit geboten wird, den Weg zur Arbeit und zurück flexibel, entspannt und kostensparend zu gestalten."
Angela Jacobs, Personalleiterin, Deutsche Post/ DHL ergänzt: " DPDHL arbeitet im Brief- und Paketzentrum zu ungünstigen Zeiten, in denen der öffentliche Personennahverkehr nicht nutzbar ist. Diese neue Fahrgemeinschaftsplattform bietet eine interessante und kostengünstige Alternative, den Arbeitsweg in das GVZ zu absolvieren und sie spricht auch Bewerber an, die bisher ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen waren. FLINC trägt dazu bei, unsere zertifizierten Umweltziele, die in unserer Initiative Go Green verankert sind, konsequent umzusetzen."
"Ich freue mich, dass wir mit DHL einen langjährigen Wirtschaftspartner haben, dessen Arbeitnehmer von den Vorzügen des MDV-Jobtickets profitieren. Allerdings stellen uns die gegenwärtigen Fahrgastzahlen im Nordraum noch nicht zufrieden. Flinc kann für die Berufspendler eine nachhaltige Option in der gesamten Mobilitätskette bieten, um die SPNV-Achsen in den ländlichen Gebieten besser zu erreichen", bezieht Steffen Lehmann, Geschäftsführer des MDV, Position.