Prof. Christoph Wolff hat einen ganz maßgeblichen Anteil daran, dass Leipzig heute wieder weltweit als die Bachstadt bekannt ist. Dabei ist dank seines engagierten, unermüdlichen Wirkens Leipzig nicht nur für Bach-Experten und Wissenschaftler, sondern auch für Musikliebhaber wieder zu einem begehrten Anlaufpunkt in Sachen J. S. Bach geworden.
Als Wissenschaftler und Bach-Forscher an der amerikanischen Harvard Universität ist Prof. Christoph Wolff dem Bach-Archiv Leipzig seit Jahrzehnten eng verbunden. Insbesondere in der Zeit nach der Friedlichen Revolution hat er u. a. durch die Rückführung des verschollenen Musikarchivs der Sing-Akademie nach Berlin einen für die Bach-Forschung und die Bewahrung des Erbes der Familien Bach und Mendelssohn enormen Beitrag geleistet. In seine Amtszeit als Direktor des Bach-Archivs, die offiziell am 1. Januar 2001 begann, fiel die von ihm als notwendig erkannte Umgestaltung und Sanierung des Bosehauses, die Neukonzeption der Ausstellung des Bach Museums und die Anpassung der wissenschaftlichen Bibliothek an heutige Standards. Nicht nur seine fachliche Expertise und politische Überzeugungskraft, sondern ebenso sein Einsatz hinsichtlich der Finanzierung waren für die Projektrealisierung entscheidend. Auch der Rückkauf der Musikbibliothek Peters und der Erhalt dieser musikhistorisch bedeutenden Sammlung, der letztlich zur Rückkehr des Verlagshauptsitzes von Edition Peters nach Leipzig ausschlaggebend war, sind ganz wesentlich auf das Wirken von Prof. Christoph Wolff zurück zu führen.
Das Forschungsvorhaben „Expedition Bach“ ist von Prof. Christoph Wolff initiiert worden, um die mitteldeutschen Archive systematisch nach Bachiana zu durchforsten. Die von PD Dr. Peter Wollny und Dr. Michael Maul entdeckten Autographe „Alles mit Gott und nichts ohn‘ ihn“ (BWV 1127) und die Orgeltabulatur von 1698, die als frühestes handschriftliches Dokument Bachs erkannt werden konnte, sind Erfolge dieses Projektes.
Mit der von Prof. Wolff maßgeblich betriebenen Einbindung des Bach-Archivs in ein Netzwerk internationaler Forschungsinstitutionen ist der Wissenschaftsstandort Leipzig entscheidend gestärkt worden. Zu nennen sind die Kooperationen innerhalb der Stadt - speziell die Ernennung des Bach-Archivs zum An-Institut der hiesigen Universität – sowie zahlreicher weiterer renommierter Partner, darunter z. B. die Harvard University, das Packard Humanities Institute, die American Bach Society und die Universitäten in London und Uppsala. Den überwiegenden Teil von freien Forschungs- und Editionsprojekten hat Prof. Christoph Wolff durch die aktive Einwerbung von Projektmitteln bei internationalen Stiftungen, privaten Förderern und aus deutschen Förderprogrammen ermöglicht. Einschließlich der o. g. Hauptprojekte kann die Summe der für Forschungs-, Anschaffungs- und Bauzwecke eingeworbenen Mittel auf eine Höhe von knapp 10 Mio. Euro geschätzt werden.