Derzeit sind 400 (Stand 23.11.15) junge Flüchtlinge in Leipzig untergebracht. Es sind überwiegend männliche Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Sie werden zunächst vom Amt für Jugend, Familie und Bildung in Obhut genommen, erhalten einen Vormund und werden nachfolgend in Hilfen zur Erziehung bei Jugendhilfeträgern vermittelt.
"In der Regel haben wir es mit umgänglichen und zielstrebigen Jugendlichen zu tun, die sehr integrationsfähig sind", sagt Dr. Nicolas Tsapos, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung. "Dennoch ist es für uns eine große Herausforderung, für sie das passende Zuhause zu finden."
Infos für potentielle Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Informationen zu den Voraussetzungen, den Besonderheiten und Ansprechpartner haben wir Ihnen auf leipzig.de auf der Seite Gastfamilie für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden zusammengestellt.
Stabiles soziales Netz Voraussetzung bei den Gastfamilien
- Voraussetzung bei den Gastfamilien, die auch Paare, Lebensgemeinschaften und Einzelpersonen sein können, ist ein stabiles soziales Netz.
- Alle Familienmitglieder sollten bereit sind, sich auf den Jugendlichen einzulassen, der aufgrund seiner Erfahrungen eine große Selbstständigkeit mitbringt, aber gleichzeitig durch traumatische Erlebnisse sehr betreuungsintensiv sein kann. Toleranz und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Jugendlichen und deren sozialer Herkunft, Nation und Religion sollten vorhanden sein.
- Dazu kommt Zeit, um dem Jugendlichen Zuwendung und Geborgenheit zu geben, sowie die Betreuung zu gewährleisten.
Suche nach Immobilien für Wohngemeinschaften
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung sucht zudem Immobilien, in denen Wohngemeinschaften eingerichtet werden können. Bereits seit Jahresbeginn werden Wohngruppen für die Betreuung aufgebaut bzw. Plätze in vorhandenen Wohngemeinschaften eingerichtet. Bis zum Jahresende entstehen so insgesamt knapp 200 dauerhafte Betreuungsplätze.
Akueller Stand zum 23. November 2015
Aktuell werden 177 Kinder und Jugendliche in Inobhutnahme-Einrichtungen betreut, davon 10 im Kinder- und Jugendnotdienst des VKKJ (Verbund Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe), eines in der Mädchenzuflucht des Internationalen Bundes sowie 389 in Interimseinrichtungen wie beispielsweise dem Offenen Freizeittreff "Am Mühlholz".
119 Jugendliche leben in Obhut von geeigneten Betreuern aus den Fluchtgemeinschaften.
98 Kinder und Jugendliche konnten bisher in stationäre Hilfen in Wohngruppen vermittelt werden.