Oberbürgermeister Burkhard Jung, Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning und Dr. Ruth Schmidt, die Leiterin des Amtes für Statistik und Wahlen, stellten jetzt die Ergebnisse der jüngsten Befragung vor. Auf dem Tisch liegt eine Momentaufnahme, die zeigt, wie die Leipzigerinnen und Leipziger die aktuellen Entwicklungen ihrer wachsenden Stadt wahrnehmen.
Ausgewählte Ergebnisse
Index zur wirtschaftlichen und sozialen Lage
Der Index zur wirtschaftlichen und sozialen Lage zeigt mit 6,8 Punkten einen so hohen Wert wie nie zuvor. Beim Start der Kommunalen Bürgerumfrage im Jahre 2001 hatte er bei -2,0 gelegen. Es hatte dann sogar starke Rückgänge gegeben in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren, als die Aufbruchstimmung zunächst verflogen war, der Aufholprozess sich abschwächte und eine Phase der Verunsicherung und Neuorientierung eingesetzt hatte. Der Index zur wirtschaftlichen und sozialen Lage wird ermittelt aus den Kennziffern allgemeine Lebenszufriedenheit, Einschätzung der persönlichen wirtschaftlichen Situation, Entwicklung des persönlichen Monatsnettoeinkommens (Veränderungsrate), Erwerbsbeteiligung und Ausbildung, Arbeitslosenquote (Bundesagentur für Arbeit) sowie überregionales Wegzugspotenzial.
Mittleres persönliches Nettoeinkommen
Im Jahr 2015 betrugt das mittlere persönliche Nettoeinkommen in Leipzig 1.254 Euro im Monat. Im Vergleich zum Vorjahr lag das mittlere Einkommen um 47 Euro höher. Junge Erwachsene, die sich in Ausbildung und Studium befinden, aber auch ältere Erwerbstätige und Menschen im "jungen Rentenalter", verfügten freilich häufig über ein eher niedriges Einkommen.
Die größten Probleme
Als größtes Problem in der Stadt nehmen die Leipzigerinnen und Leipziger Kriminalität und Sicherheit wahr, gefolgt vom Straßenzustand. Die beiden Bereiche Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Finanzsituation der Stadt werden deutlich weniger problematisch empfunden als noch in den Vorjahren.
Wohnkosten
Die Wohnkosten werden aktuell wieder etwas stärker problematisiert. Auf Ebene der Bestandsmieten spiegeln sich die aktuellen Preissteigerungen der Angebotsmieten jedoch noch nicht wider. Die Mietbelastungsquote ist sogar leicht rückläufig.
Verkehr
Der Motorisierungsgrad der Leipziger Haushalte steigt weiter an. Der Pkw dominiert nach wie vor als Verkehrsmittel der Wahl beim Weg zur Arbeit und zum Einkaufen. Als Hauptgrund, den ÖPNV nicht zu nutzen, werden die hohen Kosten angegeben.
Ein Bürgerticket für den MDV wird von den Leipzigerinnen und Leipzigern mehrheitlich abgelehnt. 33 Prozent sprechen sich dafür aus, 57 Prozent dagegen, 11 Prozent ist es "egal". Auch unter (sehr) häufigen ÖPNV-Nutzern findet sich mit 43 Prozent keine Mehrheit für das solidarische Modell.
Bürgerämter
Mit der örtlichen Erreichbarkeit der Bürgerämter sind 91 Prozent der Besucher (sehr oder eher) zufrieden. Die Mitarbeiter wurden von 79 Prozent der Befragten als freundlich bewertet. Mit der Wartezeit war gut die Hälfte der Besucher (52 Prozent) zufrieden.
Luftqualität
In der wachsenden Stadt bewerten aktuell 61 Prozent der Befragten die Luftqualität im eigenen Wohnviertel als (sehr) gut, das sind drei Prozentpunkte weniger als 2013. Die Ansprüche der Leipziger Bürgerschaft an eine gute Luftqualität sind sehr hoch.
Zur Methodik der Umfrage
Im Herbst letzten Jahres wurden 18.000 Fragebögen an zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger verschickt.
44 Prozent haben einen ausgefüllten Fragebogen an das Amt für Statistik und Wahlen zurückgesandt. Die Anzahl der auswertbaren Fragebögen und die erfolgten Anpassungswichtungen garantieren zuverlässige Ergebnisse, die für die Gesamtgruppe sowie bezüglich der Merkmale Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße und berufliche Qualifikation als repräsentativ für die Grundgesamtheit der Leipzigerinnen und Leipziger im Alter von 18 bis 85 Jahren betrachtet werden können.