Das Bersteincarré am Brühl entsteht an historischer Stelle. Hier liegt eine der Keimzellen der Stadt, deren Geschichte sich bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Lange war der Brühl die älteste und bedeutendste Handelsstraße in Leipzig. Während des 2. Weltkrieges allerdings brannten die meisten Gebäude nach einem Bombenangriff nieder.
Nun entsteht mit dem Bernsteincarré ein Gebäude, dass auf sechs Etagen und insgesamt 7.300 Quadratmetern Raum für 18 hochwertige City-Wohnungen, moderne Büros und Einzelhandelsflächen sowie eine Tiefgarage bietet. Die Fertigstellung ist für Sommer 2017 geplant. Bereits zur Grundsteinlegung sind 98 Prozent der Gewerbeflächen vergeben. Darunter Gastronomie und ein Leipziger Full-Service-IT Unternehmen.
Beim Bau wird viel Wert gelegt auf Barrierefreiheit, die Verwendung umweltverträglicher Materialien, akustischer Komfort und die Bedienerfreundlichkeit für die Mieter. Im Innenhof, am Brühl und entlang der Katharinenstraße sind Freisitzflächen für die Gastronomen geplant.
Für das Projekt Bernsteincarré zeichnet die OFB Projektentwicklung GmbH verantwortlich, eine 100-prozentige Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen. "Leipzig gehört zu den dynamischsten Wachstumsstädten in Europa. Das Carré zwischen Reichstraße, Böttchergässchen, Katharinenstraße und Brühl - im Herzen der Stadt - ist ein überaus hochwertiger Standort. Es freut es uns sehr, hier unser Engagement zu bündeln und mit einer erstklassigen Planung Wirklichkeit werden zu lassen", erklärt Klaus Kirchberger, Vorsitzender der Geschäftsführung der OFB.
Der Name entstand in Reminiszenz an die Erbengemeinschaft der Familie Bernstein und die Geschichte des Standortes als Großhandelsort hochwertiger Waren und eines prachtvollen Wohn- und Geschäftshauses.
Entwürfe entstanden in Abstimmung mit Stadtplanungsamt
Die Entwürfe des Bernsteincarrés entstanden in enger Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbes setzten sich die klm Architekten aus Leipzig mit ihrem Siegerentwurf gegen eine Vielzahl an Bewerbern aus ganz Deutschland durch. Dieser greift in seinem Grundaufbau (Sockelzone, Hauptgeschosse und Kapitell) die Tradition der Leipziger Messehäuser auf. Der leitende Architekt Thomas Hille ergänzte ihn mit Elementen moderner Architektur und einer markanten Gestaltung der Spitze Brühl / Ecke Katharinenstraße.
Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, bewertet den Neubau wie folgt: "Mit dieser Grundsteinlegung schließt sich der Kreis, oder besser gesagt: das Viereck. Unser Bildermuseum wird künftig eingerahmt und eingefasst sein von den vier Winkel-Bebauungen, so wie es unsere Stadtplanung vorsah. Das Bernsteincarré bietet neben Bürogebäuden auch 18 Wohnungen und entsprechende Tiefgaragen-Stellplätze - die Leipziger Innenstadt wird auch weiter ein lebendiger Wohn-Ort bleiben."
Volker Rodekamp, Direktor Stadtgeschichtliches Museum: "Berühmt wurde die Ecke Brühl / Katharinenstraße weil Leipzigs bekanntester Bürgermeister Hieronymus Lotter sein Haus an diese Stelle baute. Mit der Entwicklung des internationalen Pelzhandels im 18. Jahrhundert gehörte der Ort zu den belebtesten und bekanntesten der Stadt. Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten entlang des Brühls 34 Rauchwarenhändler, 1914 waren es schon 260, in den 20er Jahren 329. Parallel dazu siedelten sich dutzende Gasthäuser an. Ich freue mich , dass mit der Grundsteinlegung des Bernsteincarré wieder an die alte Tradition einer florierenden Mischung aus Handel, Gewerbe, Gastronomie und Wohnen angeknüpft wird."