Austausch und Dialog gegen Diskriminierung und Vorurteile
Zu den Themen der diesjährigen Antirassismuswochen gehören der Austausch über ausgrenzende und diskriminierende Erfahrungen und Strategien dagegen, der Dialog der Religionen, die Verletzung von Menschenrechten gegenüber Sinti und Roma, die Gründe, aus denen Menschen weltweit zu Flüchtlingen werden sowie der Umgang mit Vorurteilen und Klischees.
"Wohl noch nie war der Anlass der Internationalen Wochen gegen Rassismus in unserem Land, in unserer Stadt so aktuell wie in diesem Jahr", betont Oberbürgermeister und Schirmherr Burkhard Jung in seinem Vorwort zum Programm. "Wir brauchen noch stärker einen offenen Dialog, an dem alle - Einheimische ebenso wie Menschen mit Zuwanderungsgeschichte - aktiv teilhaben können. Das Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Leipzig bietet vielfältige Möglichkeiten dafür."
Podiumsgespräch am 14. März
Bereits am 14. März findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse aus aktuellem Anlass ein Podiumsgespräch zum Thema "Meinungs- und Versammlungsfreiheit 1989 und 2015 - Zivilgesellschaft oder Wut-Bürger?" statt, an dem neben den Journalisten Björn Menzel und Holger Witzel auch Leipzigs Integrationsbeauftragter Stojan Gugutschkow teilnimmt.
Verschiedene Veranstaltungen
- Das GRASSI-Museum hat zu den Antirassismuswochen eigens eine Reihe von thematischen Führungen "Religionen im Dialog" organisiert, bei denen das Publikum buddhistisches, muslimisches, hinduistisches und jüdisches Leben in Leipzig in der direkten Begegnung mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Religionen kennen lernen kann.
- Die Auseinandersetzung mit Zusammenhängen und Hintergründen der Migration nach Europa steht im Mittelpunkt des thematischen Abends "Demokratie heute, Asyl und Verantwortung", zu dem die Frauenkultur Leipzig e. V. am 17. März um 19 Uhr einlädt.
- Die Deutsch-Spanische Freundschaft e.V. gestaltet im Familienzentrum Plagwitz einen Erzählnachmittag für Kinder zum Thema "Anders sein" (17. März, 16 Uhr) und bietet außerdem für Spanisch sprechende Migrant/-innen einen Austausch über Erfahrungen mit Rassismus an (25. März, 19 Uhr, Haus Steinstraße).
- Wer einen Einblick in die Sprache der Roma und Sinti gewinnen möchte, ist bei einem Workshop zum Romanes genau richtig. Er findet am 19. März von 13 bis 18 Uhr in der Universität Leipzig (Beethovenstraße) statt.
- Ein freies Ensemble syrischer Flüchtlinge zeigt in dem Theaterstück "Free Syrian Angst" den eigenen Zwiespalt zwischen Heimat und Fremde, zwischen der Flucht nach vorn und dem Blick zurück. Das Stück, das in den bisherigen Aufführungen stets ausverkauft war, ist aus Anlass der "Wochen" am 20. März um 20 Uhr noch einmal in der naTo zu sehen.
- Unter dem Motto "Leipziger Allerlei - bunt im Topf, bunt im Kopf" wird in den Räumen der Leipziger Niederlassung der ASG Sachsen mbH in Markkleeberg am 23. März gemeinsam gekocht. Eingeladen sind - wie zu allen anderen Veranstaltungen auch - Menschen mit und ohne Migrationsbiografie.
- Die Ahmadiyya Gemeinde steuert einen Vortrag über Toleranz im Islam mit Imam Said Ahmed Arif bei. Danach wird es Diskussion und Erfrischungen geben (24. März, 18:30 Uhr, Gebetszentrum in der Eisenbahnstraße). Aus Kapazitätsgründen ist die Teilnehmerzahl aber begrenzt. Die Kontaktdaten für die Anmeldung sind im Programm zu finden.
- Erstmals in diesem Jahr sind Leipziger/-innen eingeladen, sich an einem Weltrekordversuch zu beteiligen oder diesen lautstark zu begleiten. Am 29. März sollen innerhalb einer Stunde Menschen möglichst vieler verschiedener Nationen eine Rutsche im Johannapark innerhalb einer Stunde einzeln hinunterrutschen. Die Minimumvorgabe, um den bestehenden Weltrekord in Hamburg zu brechen, sind 12 verschiedene Nationen. Veranstalter ist die Leipzig Recordia IG.
- Der Migrantenbeirat der Stadt Leipzig lädt ‒ gemeinsam mit dem Stadtjungendring und dem StadtSchülerRat ‒ Jugendliche von 14 bis 18 Jahren zu einem Forum "Bunte Klasse - reichlich Chancen?!" ein. Am 20. März sind von 16 bis 18 Uhr im Neuen Rathaus Ideen gefragt, wie die Potentiale von Schülern sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund im interkulturellen Klassenzimmer der Zukunft noch besser genutzt werden können.
- Die Klasse 3 b der Wilhelm-Busch-Grundschule hat sich in diesem Jahr an der Gestaltung des Programmumschlags beteiligt. Aus Anlass der Internationalen Wochen gegen Rassismus wird sie sich mit verschiedenen Fragen beschäftigen, zum Beispiel, warum es Kriege gibt. Dann wird es eine Ergebnispräsentation geben, vielleicht auch auf der Internetseite der Antirassismuswochen in Leipzig.
Insgesamt gehören 45 Vereine, Jugendkulturzentren, Kirchgemeinden und Religionsgemeinschaften sowie weitere Einrichtungen zu den Veranstaltern.
Chance zur persönlichen Information und Begegnung nutzen
"Ich lade die Leipzigerinnen und Leipziger ein, während der Aktionswochen einen Perspektivwechsel zu erleben, denn viele Migrantinnen und Migranten sind auch in diesem Jahr aktiv bei vielen Veranstaltungen dabei", betont Stojan Gugutschkow, der Leiter des Referates für Migration und Integration, das die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Leipzig koordiniert. "Nutzen Sie die Chancen der direkten und persönlichen Information und Begegnung und lernen Sie Aspekte des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Migrationsbiografie aus nächster Nähe kennen", lädt er ein.
Weitere Informationen
Informationen zu allen Veranstaltungen sind im Programmheft der Internationalen Wochen mit dem Logo "toLEranz. Vielfalt als Chance" zu finden, das
- im Neuen Rathaus,
- in Bürgerämtern,
- Bibliotheken und an vielen weiteren Stellen ausliegt.
Im Internet ist es zu finden auf der Seite www.leipzig.de/antirassismus.