Oberbürgermeister Burkhard Jung: "Internationale Klimaschutzabkommen sind richtig und wichtig. Umgesetzt werden müssen sie in den Kommunen. Wir wollen als Leipzig hier mit einem guten Beispiel vorangehen und zeigen mit unserem Sofortprogramm: Leipzig setzt sich für Klimaschutz ein. Die Kommunen dürfen mit der Umsetzung aber nicht alleine gelassen werden, keine Gemeinde kann Klimaschutz allein aus ihrem Budget finanzieren. Wir brauchen Unterstützung von Bund und Land - und wir brauchen auch bundes- und landesweit eine abgestimmte Strategie."
"Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen", betont Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. "Die gehäuften Hitzeperioden mit verdorrten Straßenbäumen und angespannten Grundwasserverhältnissen sowie vermehrt auftretende Starkregenereignisse führen vor Augen, dass auch Leipzig schon jetzt spürbar vom Klimawandel betroffen ist. Ziel der Stadt ist es deshalb, gemeinsam den Zustand der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Mit dem Sofortmaßnahmenprogramm nehmen wir auch in finanziell schwierigen Zeiten viel Geld in die Hand, um Leipzig krisenfester aufzustellen und ein klimagerechtes Wirtschaftswachstum zu fördern."
Stadtentwicklung, Strom, Wärme, Mobilität und Ernährung
Das Sofortmaßnahmenprogramm greift die für die kommunale Klimaschutzarbeit sechs wichtigsten Handlungsfelder auf. Die 24 Maßnahmen verteilen sich damit auf die klassischen Aufgaben kommunaler Klimaschutzaktivitäten wie Stadtentwicklung, Strom- und Wärmeversorgung, Mobilität, Kommunikation, Ernährung und Konsum sowie interne Organisation der Stadtverwaltung. In diesen Bereichen wiederum bilden Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel eine Querschnittsaufgabe.
Unter anderem in der Stadtentwicklung setzt sich Leipzig das Ziel, die Entwicklung klimagerechter, wassersensibler und energieeffizienter Quartiere zu fördern und zu fordern. Zudem ist die Stadtverwaltung bestrebt, die Emissionen ihres Immobilienbestandes bis zum Jahr 2035 auf ein klimaneutrales Niveau zu senken. Hierzu wird sie fortan alle Gebäude, die künftig errichtet werden, mit einer Solaranlage ausrüsten. Außerdem wird ein Baustandard festgeschrieben, der über den gesetzlichen Anforderungen des Bundes liegt und anspruchsvolle Kriterien an die Wärmeversorgung der Objekte anlegt. Durch eine Anpassung der Beschaffungsgrundlagen und die Förderung des Klimaschutzes bei und Mitarbeitern werden zudem wichtige Bausteine für eine klimaneutrale Stadtverwaltung gelegt.
Mit Hilfe der Errichtung von 30 Solaranlagen auf Gebäuden der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft durch die Leipziger Stadtwerke werden im Handlungsfeld Strom- und Wärmeversorgung sehr wichtige Impulse gesetzt, um Leipzigs Dächer für die Erzeugung von erneuerbarem Strom zu nutzen. Eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 20 MW auf einer Deponiefläche wird ebenfalls dabei unterstützen, die Stromversorgung schrittweise erneuerbar zu gestalten.