Die mehrteilige Installation wird im Bereich der Wohngebäude am Georgiring stattfinden. Dort standen während der Montagsdemonstrationen die bewaffneten Polizeieinheiten.
"Wir haben uns daran gewöhnt, ein ‚Beobachtet-werden‘ als permanenten Zustand hinzunehmen. Gerade in Zeiten digitaler Datenproduktion liegt die Grenze des Beginns von Überwachung sehr niedrig. Dieser Zustand soll thematisiert und kritisch in Frage gestellt werden", erklärt Hannah Sieben, Mitglied der Künstlergruppe.
"Friedas Winter" besteht aus drei Teilen, die sich gegenseitig ergänzen. Auf der Fassade ist zum einen dokumentarisches Material zu sehen. Unter den Besuchern des Lichtfests in der Straßenmitte agiert zum zweiten die fiktive Figur "Frieda" (althochdeutsch ‚fridu‘, Frieden). Zum dritten wird ein temporäres Fernsehstudio eingerichtet. Hier interviewt ein Moderator sowohl geladene als auch spontane Gäste und dokumentiert das Geschehen. Per Livestream ist das Ergebnis im Internet unter www.westfernsehen.org zu sehen sein.
Zeitzeugen gesucht
Für den dokumentarischen Teil ihrer Arbeit sucht die Gruppe noch Zeitzeugen, die 1989 in den Gebäuden am Georgiring gewohnt haben oder dort verortet waren, sowie Fotografien und Filmaufnahmen des Areals. Interessierte schreiben bitte an info@westfernsehen.org.
Künstlergruppe "westfernsehen"
"westfernsehen" ist ein offenes Interessenkollektiv und Kompetenznetzwerk der Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden Hannah Sieben, Rene Heinrich, Thomas Achtner, Josephin Eckhardt, Andre Landgraf und weiterer. Gemeinsam arbeiten sie an der Vision einer Zusammenführung von theatraler Inszenierung, eigenwilliger Content-Produktion und moderner Broadcasting-Technik.