In der neuen Jahresausstellung "Illusion - Moving Space" wollen ab 21. Januar 2017 Künstler aus neun Ländern mit digitalen Landschaften, leuchtenden Klangfäden, kinetischen Skulpturen und geometrischen UV-Lichtgittern die Grenzen und Widersprüche unserer scheinbar festgefügten Wahrnehmungsgewohnheiten erkunden. "Die Wahrnehmung unseres Selbst und der Welt um uns herum wird durch unsere Sinne und unsere kognitive Vorerfahrungen geprägt. Die menschliche Tendenz ist, in der Vertrautheit gefangen zu bleiben und die Faszination und Fähigkeit zum Staunen zu verlieren. 'Illusion - Moving Space' ist als Gegenmittel zu diesem vorgefassten Gefühl von Ordnung und Deutung gedacht", sagt Kuratorin Lavínia Diniz Freitas.
Die Ausstellung nutzt immaterielle Dinge wie Klang, Farbe, Licht sowie physische Elemente wie Endoskopiekapseln, Fäden, Spiegel und geheimnisvoll bewegte Körper. Die Installationen laden die Besucher ein, ihre eigene sinnliche Wahrnehmung und die Grenze zwischen Gegenwärtigkeit und Abwesenheit sowie Internem und Externem zu entdecken.
Alle Kunstwerke der "Illusion"-Reihe werden in gewissem Sinn erst durch den Besucher und seine Wahrnehmung vervollständigt. Etablierte und junge Künstler gehen dabei mit Objekten und ortsspezifischen Kunstinstallationen auf die Wahrnehmung von Raum und Bewegung ein.
Selfie-Time im Kunstkraftwerk
Narzismus in Reinkultur präsentiert die Lichtinstallation "#Selfie_Leipzig" der spanischen Künstlerin Darya van Berner, die ebenfalls am 21. Januar 2017 startet. Das eigens für das Kunstkraftwerk produzierte Kunst-Projekt konfrontiert den Besucher mit dem Zeitgeistphänomen des Selfies. Dabei wird das Zusammenspiel von des historischen Kunstkraftwerks und seinen Besuchern künstlerisch in Szene gesetzt. Die Besucher werden Teil der Installation.
Die Künstlerin will mit mit ihrem Werk Verhaltensweise, Beweggründe und Bedeutung von Selfies aufdecken und analysieren. Dabei werden auch Vorstellungen von Identität, vom Zuschauen und Teilnehmen berührt.
Die Lichtinstallation wird am Eröffnungstag um 15 und 16 Uhr untermalt von Auszügen aus der Oper "Der Kaiser von Atlantis, oder die Tod-Verweigerung". Die jeweils 15-minütigen Aufführungen werden von dem französischen Bariton Boris Grappe und dem stellvertretenden Chordirektor der Oper Leipzig Alexander Stessin gestaltet.
Weitere Informationen
Ausstellung "Illusion - Moving Space" vom 21. Januar bis 17. November 2017
Installation "#Selfie_Leipzig" vom 21. Januar bis 5. März 2017
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr