"Damit bietet sich die Chance, Synergien zu nutzen und Maßnahmen, die sowohl dem Lärmschutz als auch der Luftreinhaltung dienen, vorrangig einzuordnen", erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. "Anlass für die Fortschreibungen sind unter anderem zu hohe Stickstoffdioxidkonzentrationen und die gesetzlich vorgeschriebene Aktualisierung des Lärmaktionsplans."
Gestalten Sie mit!
Im Online-Dialog
Aktuell bietet der Online-Dialog "Luft/Lärm" auf www.luftlaermdialog.leipzig.de den Bürgern eine zeitgemäße Option, eigene Ideen zur Verbesserung der Lärm- und Luftschadstoffsituation einzubringen. Heiko Rosenthal: "Über 250 Beiträge und Kommentare sind bereits eingegangen. Das zeigt uns, wie präsent die Themen in der Bevölkerung sind. Wir werden die Beiträge aus dem Online-Dialog und jene, die per E-Mail oder in Papierform bei uns eingehen, hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit prüfen. Dabei bedanke ich mich bei allen Teilnehmenden schon jetzt für Ihr Engagement."
Im Stadtbüro
Im Stadtbüro können Bürger sich vor Ort schriftlich äußern oder am dortigen Terminal im Online-Dialog mitreden.
Geplante Maßnahmen für Lärmaktionsplan und Luftreinhalteplan
Bei der Fortschreibung des Lärmaktionsplans werden die Auslösewerte (Schwellenwerte, ab denen lärmmindernde Maßnahmen zu erwägen sind) am Tag um drei auf 67 Dezibel (A) und in der Nacht um drei auf 57 Dezibel (A) herabgesetzt. Um die Gesundheit der Leipziger besser zu schützen, werden hierdurch Maßnahmen zur Lärmminderung an zusätzlichen Straßenabschnitten erforderlich. Beim Luftreinhalteplan wurde die Mehrzahl an Maßnahmen bereits umgesetzt oder befindet sich in der Umsetzung. Heiko Rosenthal: "Dennoch ist absehbar, dass die Einhaltung des gesetzlich vorgegebenen Grenzwertes für Stickstoffdioxid nur gelingen wird, wenn weitere Maßnahmen ergriffen werden."
In Leipzig darf der Grenzwert für das giftige Stickstoffdioxid in Höhe von 40 µg/m³ seit dem Jahr 2015 nicht mehr überschritten werden. Die EU-Kommission hatte eine Fristverlängerung für Leipzig gestattet, die jedoch mit Beginn des Jahres 2015 auslief. Ausweislich der Ergebnisse der Luftmessstation Leipzig-Mitte wurde der Grenzwert um 3 µg/m³ im vergangenen Jahr überschritten.
Die EU-Abgasgrenzwertvorschriften und die damit einhergehende technische Erneuerung, insbesondere der Diesel-Kraftfahrzeuge als maßgebliche Verursacher der Stickoxidbelastung, haben nicht den prognostizierten Erfolg gebracht. Darunter leiden viele europäische Ballungsräume. An mehr als der Hälfte der verkehrsnah gelegenen Luftmessstationen in Deutschland wurde im Jahr 2015 der Stickstoffdioxid-Grenzwert für das Jahresmittel überschritten. Der ungebrochene Trend hin zum Dieselfahrzeug, der real höhere Schadstoffausstoß dieser Fahrzeuge und Abgasmanipulationen erschweren es, das Problem kurzfristig zu lösen, nicht nur in Leipzig.
European Energy Award®
Die Stadt Leipzig wurde 2011 und 2014 für ihre Bemühungen im Klimaschutz auf allen Ebenen der Stadtverwaltung mit dem European Energy Award® als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet. Energieeinsparung, effiziente Energienutzung und Förderung des Einsatzes regenerativer Energien werden auch in Zukunft für die Stadt Leipzig, ihre Tochterunternehmen, die Verbände und Institutionen sowie die Leipziger Bevölkerung eine zentrale Rolle spielen. Gemeinsames Ziel ist es, die Kohlendioxidemissionen alle fünf Jahre um weitere zehn Prozent zu reduzieren.