Im Juni 2012 war der Startschuss des Projekts mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von zehn Mio. Euro gefallen: Südlich der Neuen Luppe sollen verschiedene Altläufe zwischen der Stadt Leipzig und dem Luppewildbett auf dem Gebiet der Stadt Schkeuditz zu einer Fließstrecke von bis zu 16 Kilometer Länge verbunden werden. Das Wasser wird im Bereich von Kleiner Luppe und Nahle entnommen und teils über verlandete Wasserläufe oder neu anzulegende Verbindungsgräben in die betroffenen Auenbereiche transportiert. Neben den Baumaßnahmen zur Realisierung des Gewässers werden zahlreiche Durchlässe, Brücken und Regelbauwerke errichtet.
Große Bedeutung für Erhalt und Entwicklung Leipziger Auwald
"Für die Stadt Leipzig sind der Erhalt und die Entwicklung des unter Naturschutz stehenden Auwaldes aus stadtklimatischer Sicht, aus Naherholungssicht und als nachhaltiger forstwirtschaftlicher Standort von großer Bedeutung", sagte Heiko Rosenthal. "Unter dem Motto ,Wertvolle Vielfalt erhalten' versteht sich das Projekt 'Lebendige Luppe' als Beitrag zur Entwicklung einer aktiven, die biologische Vielfalt fördernden Lebensader, die der Stadt Lebensqualität verschafft."
Revitalisierung in vier Bauabschnitten
Die Revitalisierung erfolgt voraussichtlich in vier Bauabschnitten:
- die Gewässerentwicklung von der Einleitung bis zur Mündung in den Burgauenbach (circa 4 Kilometer Fließstrecke),
- die Renaturierung des Bauerngrabens bis zur Waldspitze (2 Kilometer),
- die Wiederherstellung der Heuwegluppe von der Waldspitze bis zur Mündung in die Alte Luppe/Neue Luppe (5 Kilometer) und
- die Revitalisierung des ehemaligen Zschampertbetts von der Mündung in die Alte Luppe bis ins Luppewildbett (4,5 Kilometer).
Als Realisierungsende ist das Jahr 2025 vorgesehen. Der erste Gewässerabschnitt von der Einleitung aus Kleiner Luppe und Nahle bis zur Mündung in die Neue Luppe (Waldspitze, Bauerngrabensiel) wird voraussichtlich in den Jahren 2018 oder 2019 Wasser führen. Parallel zu den Baumaßnahmen der Stadt Leipzig nimmt sich der NABU Sachsen der Revitalisierung von Wasserläufen nördlich der Neuen Luppe im Bereich der Papitzer Lachen bei Schkeuditz an.
Route der Radtour
Die Radtour mit Heiko Rosenthal startete an der Gustav-Esche Straße, führte am Nahle-Auslassbauwerk vorbei zu Bauerngraben und Burgauenbach. Erklärt wurden die vorhandenen Strukturen, die Gestaltung naturnaher Gewässer sowie das mögliche Zusammenspiel mit dem Nahle-Auslassbauwerk. Heiko Rosenthal: "Ein großes Ziel ist es, mit dem Projekt Lebendige Luppe auentypische Prozesse zu fördern, die auentypische Arten- und Biotopstruktur zu entwickeln sowie die Ökosystemdienstleistungen des Auensystems nachhaltig nutzbar zu machen." Am Siel (verschließbarer Gewässerdurchlass im Deich) des Bauerngrabens endete die Exkursion - hier wird der Fluss 2018/2019 in die Neue Luppe fließen, bevor die nächsten Bauabschnitte realisiert werden.
Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt
Als erstes sächsisches Projekt erhält die "Lebendige Luppe" eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit realisiert wird. Gefördert wird das Schlüsselprojekt des Grünen Rings Leipzig zudem durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.