"Fairer Handel ist kein abstraktes Schlagwort, sondern eine ganz konkrete Herausforderung auch für uns", machte Leipzigs Stadtoberhaupt Burkhard Jung deutlich. "Es besteht eine direkte Linie zwischen den aktuellen Fluchtbewegungen, die wir auch in Leipzig spüren, und den Handelsbeziehungen zu anderen Ländern. Nur wer fair bezahlt wird für seine Arbeit und Produkte, wird in seiner Heimat auch eine Perspektive sehen. Wir wollen als Stadt beim fairen Handel mit gutem Beispiel vorangehen und so auch Unternehmen und Bürger animieren beim Einkauf auf Fairness zu achten."
Leipzig bewirbt sich als ,Fairtrade Town' mit zahlreichen Initiativen
Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal: "Vor zwei Jahren hatte die Stadt Leipzig den Titel ,Fairtrade Town' für weitere vier Jahre verliehen bekommen. Damals haben wir eine Bestandsaufnahme gemacht und festgestellt, dass zu diesem Thema in Leipzig noch viel getan werden kann. Auf eine Bewerbung um den Hauptstadt-Titel haben wir schon gehofft, aber es fehlte noch an Substanz. Heute sehen wir uns für die Bewerbung gut gerüstet".
Im September fällt die Entscheidung über die Titelvergabe. Die Stadt Leipzig bewirbt sich mit über 100 größeren und kleineren Projekten:
Bemerkenswert sind zum Beispiel der Status des Gustav-Hertz-Gymnasiums in Paunsdorf als Sachsens als erste Fairtrade School, die Bewerbung der Universität Leipzig um den Titel Fairtrade University, die vollständige Umstellung des Caterings der Messetochter Fairgourmet auf nachhaltige und faire Produkte oder die schrittweise Umstellung der im Zoo-Shop verkauften Artikel auf faire Herkunft.
Auch die Stadtverwaltung leistete wichtige Beiträge, beispielsweise mit dem "Konzept zur nachhaltigen und fairen Beschaffung" aus dem Jahr 2014 und der gemeinsam mit der Verbraucherzentrale veröffentlichten "Handreichung für nachhaltiges und faires Catering".
Leipzig trägt Titel seit 2011
Am 26. September 2011 war die Stadt Leipzig für ihre Bemühungen um den fairen Handel als erste Stadt in Sachsen mit dem Titel "Fairtrade-Town" ausgezeichnet worden. Fairer Handel garantiert Menschen in Entwicklungsländern sichere Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn für ihre Arbeit. Es werden nur Produkte mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet, die den Kriterien des fairen Handels entsprechen. Seit der Titelverleihung finden regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen statt, die auf das Thema Fairtrade aufmerksam machen sollen.
Mit der Abgabe der Unterlagen ging es auch gleich nahtlos weiter: Mit dem Auftakt zum vierten Fairen Eissommer wurde der Startschuss für die nächste Runde von Aktionen und Initiativen zur Förderung des fairen Handels gegeben. Die Kinder der Kindertagesstätte St. Nikolai konnten sich ein faires Eis vom Eiscafe San Remo, das dieses Jahr erstmals teilnimmt, schmecken lassen.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf den Seiten www.leipzig.de/leipzig-handelt-fair und www.leipzig-handelt-fair.de.