Voraussichtlich ab Anfang 2018 sollen die ersten unbegleiteten minderjährigen Ausländern im Mühlholz untergebracht werden und dort das sogenannte Clearingverfahren durchlaufen. Dabei wird die persönliche Lebenssituation ermittelt, zum Beispiel der Verbleib von Eltern und Angehörigen, der gesundheitliche Zustand, asylrechtliche Fragen, aber auch individuelle Unterstützungs- und Hilfebedarfe. Infolgedessen wird dann entschieden, ob die Kinder und Jugendlichen, wenn vorhanden, zu Angehörigen kommen, in Gastfamilien, Wohngruppen oder in einer eigenen Wohnung untergebracht werden.
Bis dahin aber finden die Kinder und Jugendlichen hier einen schützenden Rahmen, in dem sie betreut und versorgt werden und wo sie zur Ruhe kommen können. Zudem erhalten sie erste Unterstützung und Beratung bei der Verarbeitung des Erlebten, beim Ankommen in der neuen Umgebung sowie bei der Strukturierung des Alltags.
Umbaumaßnahmen ab März
Bereits im vergangenen Jahr waren im Mühlholz junge Flüchtlinge untergebracht. Nun soll mehr Platz für diesen Zweck geschaffen werden. Außerdem sind die Gebäude auf dem ehemaligen Gutshof in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Eines davon - Haus 1 - ist das denkmalgeschützte Herrenhaus, das vis-à-vis zum Eingangstor dem Anwesen sein Gesicht verleiht. Diese Villa und zwei weitere Häuser, die auch vom City Kids e. V. und dem Verkehrswacht Leipzig e. V. genutzt werden, sollen in den kommenden Monaten modernisiert, erweitert beziehungsweise als Unterkunft umgenutzt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Innensanierung und einer Neuaufteilung der Räume. Außerdem soll eines der Gebäude einen barrierefreien Anbau erhalten. Der große Innenhof bleibt erhalten, hier werden lediglich Pkw- und Fahrradstellplätze geschaffen.
Alle Bewohner und Nutzer der betroffenen Gebäude sind bereits vorübergehend ausgezogen, damit pünktlich Anfang März die Bauarbeiten beginnen können. Die Stadt erhält dafür vom Land Sachsen eine 90-prozentige Förderung in Höhe von 2.299.500 Euro.