Der "Parkbogen Ost" ist eine visionäre Idee, die aus der Bürgerschaft kommt und von der Stadtverwaltung aufgegriffen und weiterqualifiziert wurde. Es geht um ein rund fünf km langes Band mit Fuß- und Radwegen sowie mit so genannten Aktivflächen, d. h. Flächen für Freizeitgestaltung, das den Leipziger Osten bogenförmig umschließt. Kernstück ist der seit Dezember 2012 stillgelegte östliche S-Bahnbogen. Diese strukturgebende Wegeverbindung soll schrittweise entstehen. Sie schafft eine stadträumliche Beziehung zwischen den sehr unterschiedlichen Quartieren im Leipziger Osten, den Arbeitsstätten, den Grünanlagen und den Baudenkmälern entlang der Strecke. Die mit dem Projekt beabsichtigte gestalterische Aufwertung soll sich vor allem auf das Engagement lokaler Akteure aus den Quartieren stützen. Konzipierung und Umsetzung der einzelnen Schritte erfolgen in einem gemeinsamen, langfristigen Prozess.
Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau kommentiert: "Es ist sehr erfreulich, dass neben den zahlreichen Bürgern und Initiativen auch das zuständige Bundesministerium das Potential dieses zukunftsfähigen Projektes erkannt hat und mit der Förderzusage der Empfehlung einer unabhängigen Jury gefolgt ist."
Bundesmittel ermöglichen Umsetzung weiterer Schritte
Mit den nun zugesagten Bundesmitteln können zunächst Sanierung bzw. Neubau von Brücken auf dem Areal des künftigen "Parkbogens Ost" finanziert werden. Für Brückenneubauten sind u. a. auch internationale Wettbewerbe angedacht. Zudem wird eine Betreibergesellschaft für den "Parkbogen Ost" aufgebaut. Sie soll später die Wartung, Pflege und Weiterentwicklung von Projekten sowie das Gesamtmanagement des Parkbogens übernehmen. Dazu gehört beispielsweise der Aufbau eines Netzwerkes "Grünen Akteure". Eine wichtige Aufgabe dieses Managements ist z. B. die Einbindung der Kleingartenvereine in die lokalen Quartiersnetzwerke.
Einbeziehung der lokalen Akteure
Zur Einbeziehung der lokalen Akteure sind eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen. Sie reichen von Onlinewerkstätten und Sprechstunden über Arbeitseinsätze, Patenschaften bis hin zur Bürgerkonzeption und eigenem Verfügungsfonds zur Umsetzung erster Maßnahmen.
Ab Mitte 2016 soll der Standort der ehemaligen Feuerwache Ost zu einem HotSpot lokaler Akteure aufgebaut werden. Die Entwicklungszentrale des Parkbogens (Management, Begegnungsstätte usw.) wird hier angesiedelt, ebenso das wachsende Netzwerk Leipziger Freiheit (Beratung und Projekte für bezahlbares Wohnen).
Entwurf für Weiterentwicklung der Projektidee soll nach Sommerpause Stadtrat vorgelegt werden
Für die Weiterentwicklung der Projektidee hat das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung als federführendes Amt im Dezember 2014 die Erstellung eines Masterplanes in Auftrag gegeben. In die Erarbeitung waren außer den Ämtern der Stadtverwaltung zahlreiche Kooperationspartner einbezogen. Nach der Sommerpause soll der Entwurf dem Stadtrat vorgelegt werden. Sobald der Ratsbeschluss vorliegt, können die ersten Realisierungsschritte gegangen werden.