Das Programm der KfW Stiftung und der Social Impact gGmbH unterstützt Startups und Initiativen dabei, geflüchtete Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bringen. Ausgezeichnet wurden drei Leuchtturmprojekte des Programms "Ankommer" mit jeweils 20.000 Euro Startgeld.
Die Gewinnerprojekte und -teams
CodeDoor
CodeDoor ursprünglich aus Gießen, lehrt Geflüchteten in Frankfurt und Berlin das Programmieren - teils mit hochkarätigen Branchenexperten. Die Geflüchteten können so schon nach kurzer Zeit in einen Beruf mit großer Reputation vermittelt werden, in dem seit Jahren ein erheblicher Fachkräftemangel besteht.
Stitch by Stitch
Stitch by Stitch gründet in Frankfurt eine Schneiderwerkstatt mit geflüchteten Frauen als Näherinnen. Zeitnah und effizient können so kleine Serien-Produktionen für deutsche Modelabel-Start-ups angefertigt werden. Durch die Verbindung von Handwerk und Design können wertvolle und traditionelle Techniken aus der jeweiligen Kultur in modernes Design miteingebracht werden. Damit werden gerade für geflüchtete Frauen Arbeitsmöglichkeiten und Chancen auf Selbständigkeit geschaffen.
Refugee Law Clinic
Refugee Law Clinic bildet an der Universität Leipzig Student/-innen als Sprachvermittler/-innen und Rechtsberater/-innen für Arbeitsrecht von geflüchteten Menschen aus. Geflüchteten wird dadurch sowohl ein besserer Arbeitsmarktzugang ermöglicht, als auch Student/-innen wichtige Praxiserfahrung. Die Hochschullandschaft wird damit angeregt, ihr Angebot auf die aktuellen Bedarfe anzupassen.
Sonderpreis
Den Sonderpreis der Jury erhält das "Sharehaus Refugio" für ein
Integrationsmodell, das auf besondere Weise Wohnen, Arbeiten und Begegnung miteinander verbindet.
Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie
"Es wird noch dauern, bis die vielen Menschen, die im letzten Jahr nach Deutschland gekommen sind, bei uns eine neue Zukunft finden. Wir müssen ihnen vor allem Bildungs- und Beschäftigungsperspektiven bieten. Die ANKOMMER-Projekte zeigen insbesondere, wie Geflüchteten der Zugang zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt erleichtert werden kann. Ich danke den engagierten Teams dafür, dass sie gesellschaftliche Verantwortung und unternehmerisches Engagement in kreativen Projekten zusammenbringen. Genau das brauchen wir, wenn wir Flüchtlinge schnell auch eine berufliche Perspektive in unserem Land geben wollen."
Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Stiftung
"Die Frage der ökonomischen Integration von geflüchteten Menschen wird tagespolitisch durchaus kontrovers diskutiert. Sozialunternehmerisch orientierte Gründer/-innen leisten in diesem Zusammenhang mit Kreativität, Innovationskraft und persönlicher Motivation einen starken Beitrag zur Zukunftssicherung in Deutschland. Mit dem Programm "ANKOMMER" stellt die KfW Stiftung Lösungsmöglichkeiten mit Pilotcharakter vor, die skalierbar sind", so Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Stiftung.
Norbert Kunz, Geschäftsführer der Social Impact gGmbH
Gemeinsam mit dem Projektpartner Social Impact wurden aus rund 190 Startups und (sozial-)unternehmerischen Initiativen, die sich im letzten Sommer um einen Platz im Programm beworben hatten, 14 Projekte ausgewählt und in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht. Norbert Kunz, Geschäftsführer der Social Impact gGmbH: "In unseren Social Impact Labs haben die Teams neben einem Co-Working-Arbeitsplatz, Workshops und einem starken Netzwerk vor allem kompetente Beratung erhalten, um ihre soziale Geschäftsidee zu konkretisieren und durchzustarten. Anfangsschwierigkeiten, wie etwa rechtliche und bürokratische Hürden, konnten gemeinsam überwunden werden. Wir sorgen dafür, dass aus innovativen Ideen zur Flüchtlingsintegration funktionierende Geschäftsmodelle werden, die professionell und nachhaltig aufgestellt sind. Das macht den großen Mehrwert von 'ANKOMMER. Perspektive Deutschland' aus."
Weitere Informationen
"ANKOMMER. Perspektive Deutschland" wird ab November 2016
fortgesetzt. Bewerbungen sind voraussichtlich ab August möglich.
Mehr Informationen zum Programm auf www.ankommer.eu