Für die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende bedarf es neben innovativen naturwissenschaftlich-technologischen Optionen der Energiewandlung und -speicherung auch einer Bewertung dieser Optionen vor dem Hintergrund einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung", sagt Prof. Dr. Thomas Lenk, Prorektor für Entwicklung und Transfer der Universität Leipzig. "Diese ganzheitliche Perspektive und die in Leipzig etablierte, einzigartige Forschungsexpertise und -umgebung wollen wir aktiv in das Netzwerk von Energy Saxony einbringen und damit die Prosperität Sachsens sichern helfen."
Dynamischer Wachstumskern - Energieforschung
Die Energieforschung gehört zu den dynamischen Wachstumskernen im Forschungsprofil der Universität Leipzig. In den Profilbereichen "Nachhaltige Systeme und Biodiversität" sowie "Komplexe Materie" wird hier an einer Vielzahl aktueller Fragestellungen international sichtbar und mit großem Drittmittelerfolg geforscht. Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung engagieren sich Wissenschaftler in diesen transdisziplinären Verbünden, die sich von der naturwissenschaftlich-technischen Energieforschung über die Bio- und Geowissenschaften bis hin zu den Geistes- und Wirtschaftswissenschaften erstrecken. Darüber hinaus sind in den zurückliegenden Jahren unter anderem das "Virtuelle Institut für Energieforschung (VIER)", die "Forschungsstelle Kommunale Energiewirtschaft" und das ebenfalls an der Universität Leipzig angesiedelte Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. aufgebaut worden. Letzteres erstellt beispielsweise die jährlich erscheinende Studie "Energiewelt Ost", in der Anpassungsprozesse und Herausforderungen der Energiewende in Ostdeutschland bei Haushalten, Kommunen und energieintensiven Unternehmen thematisiert werden.
Einbeziehung außeruniversitärer Partner
Eine Stärke der Leipziger Energieforschung liegt in der engen Einbeziehung außeruniversitärer Partner: Mitglied des Forschungsverbunds sind unter anderem das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM), das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im energiewirtschaftlichen Bereich, etwa in der Zusammenarbeit mit der einzigen Energiebörse Deutschlands, der in Leipzig angesiedelten European Energy Exchange. Daneben werden aber auch innovative Ansätze auf der Basis erneuerbarer Energiequellen und einer veränderten Rohstoffbasis, wie die Nutzung umweltfreundlicher katalytischer Verfahren, erschlossen.
"Wir freuen uns, dass sich eine weitere Hochschule Sachsens im Netzwerk engagiert. Mit den hervorragenden Kompetenzen der Universität Leipzig in den Bereichen Energiewirtschaft sowie Energiewandlung und -speicherung wird es 'Energy Saxony' gelingen, eine Brücke zwischen den Wissenschaftsstandorten Leipzig, Dresden, Freiberg, Zwickau und Zittau/Görlitz zu schlagen. Eine derartige Vernetzung der Hochschulstrukturen in Sachsen in einem Energienetzwerk ist einzigartig", sagt Dr. Robert Franke, Geschäftsführer des Energy Saxony e.V.