Wie viele Waschbären es in Leipzig gibt, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Eventuell bekannte Zahlen sind spekulativ. Ein Indikator für das Ansteigen und die Höhe der Zahl der Waschbären sind zum Einen die Häufigkeit von Vorkommnissen mit diesen Tieren, die Zahl der registrierten, tot aufgefundenen (Unfall, Krankheit usw.) und die Zahl der getöteten Tiere (Jagd, Tötung nach Fallenfang usw.).
Waschbären sind wildlebende Tiere und deshalb entsprechend § 960 BGB herrenlos. Es gibt also weder Eigentümer noch Besitzer. Deshalb gibt es weder natürliche noch juristische Personen, die für die Schäden aufkommen oder die gegen die Tiere vorgehen müssen - auch nicht die Stadt Leipzig.
Mülltonnen sichern
Der beste Schutz ist es, die Tiere erst gar nicht anzulocken. Deshalb muss das Nahrungsangebot so gering wie möglich gehalten werden. Es sollte z. B. dafür gesorgt werden, dass Futterstellen für Hunde und Katzen für Waschbären nicht zugänglich sind. Küchenabfälle, vor allem Eier, Käse, Backwaren, Fisch, Obst und Fleisch gehören nicht auf den Kompost. Mülltonnen sind mit Schlössern oder starken Spanngummis zu sichern oder für den Waschbären unzugänglich aufzustellen. Ebenfalls sollten Sie potentielle Unterschlupf- sowie Aufzuchtstätten für Jungtiere beseitigen oder unzugänglich machen und Klettermöglichkeiten entfernen.
Die Bejagung bzw. der Fang in den befriedeten Bezirken bringt nicht den gewünschten dauerhaften Effekt. Sicherlich können dadurch "Problembären" beseitigt werden. Da die Weibchen auf höheren Bejagungsdruck mit stärkerer Fortpflanzung reagieren, wird in der Regel die Populationsdichte kaum durch Bejagung gesenkt.
Keine Tollwutgefahr
Das Stadtgebiet von Leipzig ist tollwutfrei, somit geht diesbezüglich vom Waschbär keine Gefahr aus. Sind Waschbären zahm, ist dies also kein Zeichen von Tollwut, sondern ein Zeichen, dass er seine Scheu vor den Menschen verloren hat.
Der Waschbär ist, ob erwünscht oder unerwünscht, ein fester Bestandteil unserer Fauna, vor allem im urbanen Bereich geworden. Mit diesem Umstand müssen wir leben und den Waschbären als festen Bestandteil unseres Lebensraumes akzeptieren.