Das Vorhaben stellt den Auftakt für die Entwicklung des Stadtraums Bayerischer Bahnhof dar – für das größte ostdeutsche Neubaugebiet, auf dem insgesamt bis zu 3.000 Wohnungen entstehen könnten. Die Entwürfe für das einen Hektar große Areal sind Ergebnis eines Werkstattverfahrens, an dem sich fünf Architektenbüros beteiligt hatten. Von der Jury wurden die Arbeiten der Büros Kaden + Lager (1. Rang) und nps Tchoban Voss (2. Rang) zur Ausführung empfohlen. Die BBH Entwicklungs GmbH, eine Tochter der Leipziger Stadtbau AG, will nach Vertiefung und Überarbeitung der beiden Entwürfe einen Bauantrag einreichen. Bestehende alte Bauten werden abgerissen. Schon 2017 soll der erste Spatenstich erfolgen. Ein Bebauungsplan ist für dieses Areal nicht erforderlich.
Förderfähiger Wohnraum, Schulen und eine Kita
Mindestens 30 Prozent der geplanten Wohnungen sollen den Kriterien für förderfähigen Wohnraum entsprechen. Am südlichen Ende des Dösener Weges will die Stadt als Bauherrin zwei weiterführende Schulen (Gymnasium und Oberschule) mit Turnhallen für 2.000 Schüler errichten. Im Bereich der ehemaligen Fabrik „Gurken-Schumann“ soll eine Kita mit 165 Plätzen entstehen.
Ablauf des Verfahrens
Für die Entwicklung des Stadtraums Bayerischer Bahnhof hatte die Stadt gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG als Flächeneigentümerin 2011 einen städtebaulichen Wettbewerb realisiert. 2013 erwarb die BBH Entwicklungs GmbH den größten Teil des Areals. Zur Umsetzung des siegreichen Wettbewerbsentwurfs war der Abschluss einer dreiseitigen Rahmenvereinbarung zwischen der DB AG, der Stadt und der Eigentümerin geplant. Der Stadtrat stimmte 2014 der Rahmenvereinbarung zu, formulierte aber Bedingungen, die er vor der Vertragsunterzeichnung erfüllt sehen wollte. Im Verlauf des Verfahrens ergaben sich – bei Einvernehmen über die grundsätzliche Zielstellung – jedoch erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen der BBH Entwicklungs GmbH und der Stadt. In einem Mediationsverfahren im Oktober konnte eine Durchführungsvereinbarung erzielt werden, der beide Partner zugestimmt haben. Jetzt muss der Stadtrat noch einwilligen.
Zunächst ausgeklammert wurde das Areal südlich der Kurt-Eisner-Straße. Hier sind vor allem eine gewerbliche Nutzung in Ergänzung zum MDR und zur Media City angedacht sowie eine mindestens dreizügige Grundschule.
Ausstellung zu den Ergebnissen des Werkstattverfahrens
Vom 24. November bis zum 15. Dezember 2016 werden im Ausstellungsbereich des Stadtplanungsamts im 5. Obergeschoss des Neuen Rathauses die Ergebnisse eines Werkstattverfahrens, das sich mit der Umgestaltung eines Teilbereiches des Stadtraumes Bayerischer Bahnhof beschäftigt hat gezeigt.
Westlich des Bahntrogs, am Dösner Weg soll ein erstes Wohnquartier entwickelt werden. Fünf Architekturbüros haben sich beteiligt und in Zusammenarbeit mit dem Auslober, der BBH Entwicklungs GmbH (eine Projektgesellschaft der Leipziger Stadtbau AG) und in Begleitung durch die Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt, das ca. 1 Hektag große Areal gestaltet.
Die Jury hat die Entwürfe der Büros Kaden + Lager, Berlin und nps Tschoban Voss zur Ausführung empfohlen.
Die Ausstellung ist von Montag bis Donnerstag 8-18 Uhr und Freitag 8-15 Uhr geöffnet.