Flexibles Carsharing geplant: Start mit Pilotprojekt über fünf Jahre
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Aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters:
Flexibles Carsharing geplant: Start mit Pilotprojekt über fünf Jahre
Leipzig schafft die Voraussetzungen für das flexible, stationsunabhängige Carsharing. Dies beschloss die Dienstberatung des Oberbürgermeisters auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau.
„Vorbehaltlich des Beschlusses in der Ratsversammlung ist mit Start in 2018 ein fünfjähriges Pilotprojekt zur Etablierung und Evaluierung flexiblen Carsharings geplant, welches das in Leipzig bereits seit Jahren erfolgreiche stationsbasierte Carsharing mit bis zu maximal 750 Fahrzeugen ergänzen soll“, erläutert Dorothee Dubrau. „Wir wollen damit den Zugang zu einem Kfz breiter verfügbar machen, ohne dass man ein privates Fahrzeug besitzen muss. Der Umstieg auf den ÖPNV, das Rad und die eigenen Füße ist einfacher, wenn man bei Bedarf trotzdem auf ein Auto zugreifen kann. Nach Beschluss der beiden Vorlagen können interessierte Anbieter entsprechende Anträge einreichen und Verträge mit den Carsharing-Unternehmen abgeschlossen werden.“
Beim flexiblen Carsharing können die Autos auch auf allen öffentlichen legalen Stellplätzen abgestellt werden. Um dies auch in Parkraumbewirtschaftungsgebieten zu ermöglichen, soll den Anbietern für diese Bereiche eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, sodass der Kunde keinen Parkschein lösen muss. Für jedes Fahrzeug müssen die Anbieter stattdessen eine pauschale Jahresgebühr bezahlen. Die Bedingungen für das flexible Carsharing sollen so gestaltet sein, dass, insbesondere mit Blick auf sensible Wohnbereiche, eine Steuerung durch die Stadt möglich bleibt.
Das stationsgebundene Carsharing wird in Leipzig bereits über ein Netz an Verleihstationen, unter anderem auch in Verbindung mit den im Jahr 2015 errichteten Mobilitätsstationen, erfolgreich praktiziert. Dabei ersetzt jedes Carsharing-Fahrzeug bis zu zehn private Kfz und trägt so zur Entlastung von Stadtgebieten vom Parkdruck bei. Auf der Grundlage des zum 1. September in Kraft getretenen Carsharing-Gesetzes des Bundes, arbeitet die Stadt gegenwärtig an einer Konzeption zur Ermöglichung neuer Stationen auch im öffentlichen Straßenraum.
Stationsunabhängiges, flexibles Carsharing gibt es dagegen in Leipzig noch nicht. Statt ein Fahrzeug an einer festen Station auszuleihen und es an diese auch zurückzubringen, wird im flexiblen Carsharing über eine App der Standort des nächsten freien Fahrzeugs angezeigt und diese kann an jedem legalen freien Stellplatz innerhalb des Versorgungsgebietes wieder abgestellt werden. Somit sind hier auch Einwege-Fahrten möglich, die das stationäre Carsharing ergänzen. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Unternehmen Interesse an der Einrichtung flexiblen Carsharings, dem mit dem Pilotprojekt entsprochen werden kann.
Um die Entwicklung beobachten und steuern zu können, wird die Anzahl der Zulassungen zunächst auf höchstens 750 Fahrzeuge beschränkt, wobei ein einzelner Anbieter maximal 250 Fahrzeuge beantragen kann. Darunter müssen sich mindestens 10 Prozent Elektrofahrzeuge befinden. +++