Verkehrsbefragungen
System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) der TU Dresden
Seit 1972 führt die Technische Universität (TU) Dresden aller fünf Jahre Befragungen zum Mobilitätsverhalten in Leipzig und weiteren deutschen Städten durch. Von Januar bis Dezember, Ferien oder Feiertage ausgenommen, eines Untersuchungsjahres wird eine repräsentative Haushaltsbefragung durchgeführt. Die so gewonnenen Daten geben Hinweise auf das Mobilitätsverhalten der Leipziger Bevölkerung und liefern Erkenntnisse darüber, wie sich das Verkehrsverhalten im Stadtgebiet verändert.
Das standardisierte Erhebungsverfahren ermöglicht ebenfalls einen Vergleich der am Forschungsprojekt teilnehmenden Städte und Regionen. Darüber hinaus werden wichtige Kenngrößen für die Verkehrsentwicklung einer Stadt sowie Grunddaten für die Verkehrsplanung gewonnen.
Weitere Informationen zur Erhebung finden Sie auf der Internetseite der Technischen Universität Dresden.
Repräsentative Befragung startet 2023
Ab Januar 2023 werden ausgewählte Haushalte wieder im Auftrag der Stadt nach ihrem Verkehrs- und Mobilitätsverhalten befragt. Mit welchen Verkehrsmitteln sind die Bürgerinnen und Bürger im Alltag unterwegs? Welche Entfernungen legen sie dabei zurück? Wieviel Zeit benötigen sie dafür? Und wie gut erreichbar sind aus ihrer Sicht die Haltestellen? Diesen und weiteren Fragen geht „Mobilität in Städten“ auf den Grund. Auch Menschen, die nur selten unterwegs sind, sind hier ausdrücklich gefragt: Das Verkehrsverhalten der gesamten Bevölkerung soll mit der Untersuchung erfasst werden.
Das Leipziger Institut O.trend GmbH schreibt für die Befragung insgesamt 45.000 zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Haushalte an, die Teilnahme daran ist natürlich freiwillig. Das Institut erfasst die Daten gemäß der Datenschutzgrundverordnung, diese werden anonymisiert und anschließend von der Technischen Universität ausgewertet. Die Befragung läuft bis Anfang 2024– die Fragen können flexibel über einen Online-Zugang im Internet beantwortet werden. Auch telefonische Interviews sind möglich, eine kostenlose Hotline unter 0800 830 1 830 sowie ein Webchat sind eingerichtet.
Repräsentative Verkehrsbefragung 2018
Die Auswertungen und Bewertungen der Ergebnisse der Mobilitätserhebung des SrV 2018 für Leipzig liegen vor. Erstmalig fand die Erhebung unter Beteiligung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) statt. Damit gelang es einerseits, die Planungsgrundlagen zum Mobilitätsverhalten auf eine gemeinsame Basis zu stellen und andererseits, eine wesentlich größere Stichprobe von circa 2.200 befragten Haushalten und 3.900 Personen zu generieren und so die statistische Sicherheit weiter zu erhöhen. Die Befragung zum SrV 2018 fand in 118 Untersuchungsräumen in 134 Städten, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften der alten und neuen Bundesländer statt und umfasste insgesamt ca. 187.000 befragte Personen in 14 Bundesländern.
Zentrale Ergebnisse der aktuellen Befragung der Leipziger Bürgerinnen und Bürger sind:
- Anteil der mobilen Personen steigt kontinuierlich an auf jetzt 92,6 % der Befragten und verdeutlicht den Stellenwert von Mobilität heute
- Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Straßenbahn, Bus, Radverkehr, Fußverkehr, etc.) erhöhte sich seit der letzten Erhebung 2015 um 3%-Punkte gegenüber dem des motorisierten Individualverkehrs (MIV: Pkw, Krafträder), der um 3%-Punkte zurückging
- der Motorisierungsgrad mit 396 Pkw je 1.000 Einwohner sowie der Anteil des MIV am Modal Split mit 36,5 % verzeichneten einen Rückgang auf Werte von Ende der 90er Jahre, was den verkehrspolitisch angestrebten Zielen der Stadt entspricht
- Durch Absicherung eines noch attraktiveren ÖPNVs und den weiteren Ausbau multimodaler Produkte wird die Trendwende hin zu klimafreundlicher Mobilität weiter unterstützt
- erstmals Auswertung zu Multimodalität: räumliche und insbesondere saisonale Unterschiede zeigen hohe Verflechtungen in der Verkehrsmittelwahl und erfordern starken ÖPNV als Rückgrat des Umweltverbundes
- der etwa gleich gebliebene ÖPNV-Anteil erfordert angesichts positiver Fahrgastzahlen- und Abonnentenentwicklung noch eine vertiefte Analyse
- positive Entwicklungen im Fuß- und Radverkehr
Mit der Beteiligung mehrerer Städte aus den alten Bundesländern (u. a. Frankfurt, Düsseldorf, Bremen) sowie der Bundeshauptstadt Berlin, wächst die Bedeutung des SrV zu einer deutschlandweiten Mobilitätserhebungsmethodik für Städte weiter an. Im Umfeld der Stadt Leipzig nahmen auch die Großstädte Dresden, Chemnitz und Halle am SrV 2018 teil.
Einen Überblick zu den Erkenntnissen der aktuellen sowie der vergangenen Mobilitätserhebungen steht im Downloadbereich zur Verfügung.
Repräsentative Verkehrsbefragung 2015
Die Mobilität der Leipziger vor und nach der Inbetriebnahme des City-Tunnels ist Gegenstand einer zweiteiligen Erhebung im Rahmen des "Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen" (SrV) durch die TU Dresden. Die Ergebnisse für den turnusmäßig bundesweit durchgeführten Befragungsteil 2013 - für Leipzig: bevor der Tunnel ans Netz ging - liegen jetzt vor. Leipzig hat daher eine zweite Befragung beauftragt, die im Juli 2014, ein gutes halbes Jahr nach Inbetriebnahme des City-Tunnels begann und im Juni 2015 endete.
Für die Stadt Leipzig betrug die Stichprobe zur Verkehrsbefragung 2015 1.174 Haushalte mit insgesamt 2.055 Leipziger Personen. Sie war damit circa doppelt so groß wie die Erhebungen 2013 und circa in einer vergleichbaren Größenordnung wie die Erhebung 2008.
Ergebnisse
Leipzig weist aufgrund seiner kompakten und durchmischten Siedlungsstruktur gute Ausgangsbedingungen für den Fußverkehr auf. Galt Leipzig 2008 unter den SrV-Städten noch als Fußgängerstadt, zeigt die neueste Erhebung, dass die Anteile im Fußverkehr abgenommen haben. Der Anteil des Fußverkehrs liegt beim SrV 2015 vier Prozentpunkte unter dem des SrV-Städtepegels und zwei Prozentpunkte unter dem Wert aus 2008.
Der Radverkehr in Leipzig konnte seit 2003 kontinuierlich Anteile zulegen und nur Bremen liegt mit Anteilen im Radverkehr von 23 Prozent im SrV Städteranking noch vor Leipzig. Ein Zusammenhang zwischen steigendem Radanteil und rückläufigem Fußwegeanteil ist in einzelnen Altersgruppen zwar naheliegend, jedoch gibt es in der Altersgruppe der 25- bis 44jährigen (56 Prozent der Gesamtbevölkerung) eine generelle Tendenz zum nicht-motorisierten Verkehr.
17,6 Prozent der Leipziger nutzen den ÖPNV. Das entspricht etwa dem Durchschnitt der SrV-Städte. Noch 2008 wurden in Leipzig 18,8 Prozent aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Damit ist der Anteil des ÖPNV weiter rückläufig. Als Grund dafür spielt möglicherweise auch eine Rolle, dass der Preis für Kraftstoff seit 2008 deutlich zurück ging, die Kosten für die Nutzung des ÖPNV im Rahmen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes allerdings gestiegen sind. Der City-Tunnel mit seinem neuen S-Bahn-Netz hat für den Leipziger ÖPNV bis Sommer 2015 noch nicht die Anteile generiert, die erwartet wurden.
Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs legt gegenüber 2008 leicht zu und bestätigt einen nahezu konstanten Anteil am Modal Split von 39,7 Prozent. Lag der Anteil der MIV-Fahrer 2008 noch bei 28,6 Prozent, steigt er 2015 auf 30,4 Prozent. Die Anteile der MIV-Mitfahrer gehen dagegen um zwei Prozentpunkte zurück.
Repräsentative Verkehrsbefragung 2008
Großraum Leipzig
Durch die gemeinsame Beteiligung der Stadt Leipzig und des Zweckverbandes Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) am SrV 2008 gelang es erstmalig, eine Broschüre mit Überblicksinformationen zum Mobilitätsverhalten der Bevölkerung für ausgewählte sächsische Kommunen im Großraum Leipzig zu erstellen.
Stadt Leipzig
2008 wurde eine Verkehrserhebung nach dem "System repräsentativer Verkehrsbefragungen" (SrV) von der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig durchgeführt. Über das ganze Jahr verteilt, wurden rund 1.900 Leipzigerinnen und Leipziger schriftlich und telefonisch unter anderem dazu befragt, welche Verkehrsmittel sie nutzen, welche Ziele sie damit anfahren oder zu welchen Zeiten und zu welchem Zweck sie unterwegs sind. Die Ergebnisse der Befragungen liefern ein zuverlässiges Bild darüber, wie die einzelnen Gruppen der Einwohnerschaft am Verkehr teilnehmen. Diese Informationen sind unerlässliche Daten für eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung.
Erstmalig seit 1990 ging dabei der Anteil des Motorisierten Individualverkehrs wieder zurück, während die anderen Verkehrsmittelanteile (zu Fuß gehen, Rad fahren und den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen) wieder anstiegen.
Die Teilnahme ist freiwillig und anonym. Die Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen wurde gewährleistet.
Verkehrsbefragungen 2006 und 2007
Seit dem Spätsommer 2006 verfügt Leipzig mit dem Neubau der A38 über einen kompletten Autobahnring, der die Fahrzeugströme von und nach Leipzig deutlich verändert hat. Insbesondere der Lkw-Durchgangsverkehr durch das Stadtgebiet ist seitdem deutlich zurückgegangen.
Ausgehend von der Verkehrsbefragung 2006 vor Fertigstellung des Autobahnringes wurde im Sommer 2007 eine zweite Verkehrsbefragung durchgeführt, um die Veränderungen in den Verkehrsströmen festzustellen. Diese und auch die Ergebnisse der Verkehrsbefragung 2007 finden Sie nachfolgend unter Downloads. Diese gelten für die untersuchten 10 Hauptzufahrtsstraßen an der Stadtgrenze und sind nicht ohne weiteres auf andere Straßen im innerstädtischen Bereich übertragbar.