Das Fördergebiet Georg-Schumann-Straße
Die Georg-Schumann-Straße durchquert mit einer Länge von etwa 5 Kilometern als Magistrale die Ortsteile Zentrum-Nord, Gohlis-Süd, Möckern und Wahren. Seit der Eröffnung der neuen B6 im Jahr 2012 hatte die Straße nicht mehr den Status einer Bundesstraße. Dies war eine wichtige Voraussetzung, um die verkehrlichen, städtebaulichen und funktionalen Probleme lösen zu können und die Straße nachhaltig zu revitalisieren.
Vor diesem Hintergrund wurde die Georg-Schumann-Straße auf Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 vom 20. Mai 2009 als prioritärer Handlungsschwerpunkt definiert. Für die Entwicklung der Magistrale bedurfte es eines integrierten Magistralenansatzes. Seit dem Auftaktworkshop im August 2009 arbeitete das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung bis zum 1. Halbjahr 2022 gemeinsam mit dem Magistralenmanagement, den lokalen Akteuren vor Ort, den Fachämtern der Stadt Leipzig und der Politik an der Revitalisierung der Straße.
Die grundsätzliche Zielstellung für die Entwicklung der Magistrale war, den drohenden Funktionsverlust als Wohn- und Geschäftsstraße abzuwenden, in dem städtebauliche Missstände in einem mittelfristigen Zeitraum behoben werden.
Durch die Erreichung der Gebietsziele ist die Georg-Schumann-Straße heute kein Schwerpunktgebiet mehr. Trotz der positiven Entwicklung bedarf es nach Beendigung der Förderprogramme aber noch einer Abrundung des Gebiets, welche in Form eines Geschäftsstraßenmanagements begleitet wird. Im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) sollen von 2023 bis 2025 die Strukturen weiter stabilisiert und gestärkt werden.
Die Förderprogramme der Georg-Schumann-Straße
Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (2010 bis 2020)
Entsprechend der Zielstellung des Förderprogramms, Gebiete mit Versorgungsfunktion zu stärken, wurde am 19. Juni 2010 durch den Stadtrat ein etwa 17 Hektar großes Fördergebiet beschlossen (Ortsteil Möckern zwischen S-Bahnbrücke und Slevogtstraße), welches als Grundlage zur Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ diente.
Im Zeitraum von 2012 bis 2020 wurde mit Unterstützung von Städtebaufördermitteln eine Vielzahl von öffentlichen Investitionen zur gestalterischen und funktionalen Aufwertung des öffentlichen Raumes eingesetzt. Straßenraumgestaltungen, die Gestaltung von Platzbereichen (Huygensplatz, Möckernscher Markt, Renftplatz) und Grünflächen (Platz an der Auferstehungskirche) wurden realisiert. Die Fördermittel flossen zudem in die Sanierung der öffentlichen Infrastruktur (Soziokulturelles Zentrum "Anker", Werner- Heisenberg- Gymnasium, Sporthalle Georg-Schumann-Straße 209 Hinterhaus).
Programm Stadtumbau (2012 bis 2023)
Am 29. Februar 2012 beschloss der Stadtrat ein räumlich abgegrenztes Stadtumbaugebiet. Die Gebietsgröße wurde im Laufe der Förderjahre auf etwa 203 Hektar erweitert.
In Abrundung zu den bereits in verschiedenen Abschnitten der Magistrale verfügbaren Förderprogrammen sollte die Geschäftsstraße durch weitere Maßnahmen aufgewertet und in ihrem Gesamtzusammenhang mit dem Umfeld verankert werden.
Ziel war es, die Magistrale in ihrem städtebaulichen Erscheinungsbild und in ihrem Nutzungszusammenhang zu erhalten und durch die Reduzierung des Leerstandes sowie Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und im öffentlichen Raum aufzuwerten.
Über das Programm Stadtumbau - Aufwertung Georg-Schumann-Straße unterstützte die Stadt Leipzig private Hauseigentümer dabei, Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an unsanierten und leerstehenden Gebäuden vorzunehmen.
Mit der gestalterischen und funktionalen Aufwertung von Straßenräumen (Georg-Schumann-Straße von Wartenburgstraße bis Am Viadukt) wurden die Mobilität für Fußgänger und Radfahrer sowie die Aufenthaltsqualität verbessert. Durch die gestalterische und klimarelevante Aufwertung des Platzes des 20. Juli 1944 wurde die Aufenthalts- und Erholungsfunktion für das Wohnumfeld sowie die fußläufige Erreichbarkeit der quartiersnahen Grünfläche verbessert (Stadt der kurzen Wege).
Download Fördergebietskarte Georg-Schumann-Straße
Magistralenmanagement (2011 bis 2022)
Mit dem Einsatz eines Magistralenmanagements vor Ort (gefördert aus den beiden vorgenannten Städtebauförderprogrammen) und der Umsetzung von Sofortmaßnahmen, aber auch mit der Etablierung des Events „Nacht der Kunst“ ab 2010, wuchs das Engagement und Interesse an der Magistrale im Laufe der Jahre. Neben den bestehenden Vereinen Bürgerverein Gohlis e. V. und Bürgerverein Möckern/Wahren e. V. konnten neue Beteiligungsstrukturen, wie beispielsweise der Magistralenrat oder der Förderverein Georg-Schumann-Straße e. V., der Unternehmerstammtisch, ein Frauennetzwerk und andere Kooperationen der Akteure ausgebildet werden. Das Magistralenmanagement begleitete diesen Entwicklungsprozess über rund 11 Jahre.
Die Aufgaben des Managements vor Ort umfassten die bedarfsgerechte Unterstützung bestehender Netzwerke, die Aktivierung des ehrenamtlichen Engagements, die Entwicklung von Projektideen gemeinsam mit den Akteuren, der Aufbau von Kooperationen, das Leerstandsmanagement, die Betreuung des Verfügungsfonds, die Betreibung und Bewirtschaftung des Infozentrums in der Georg-Schumann-Straße 126 und vieles mehr.
Infozentrum (2011 bis 2022)
In den Jahren 2011 bis 2022 leistete das Infozentrum in der Georg-Schumann-Straße 126 als Sitz des Magistralenmanagements vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Herstellung von Kooperationen zwischen den Akteuren, zum Aufbau von Akteursnetzwerken, zur Bürgerbeteiligung sowie zur Akquisition und Bereitschaft für die Beteiligung am Imagewandel der Magistrale. Das Infozentrum wurde ebenfalls aus den vorgenannten Städtebauförderprogrammen gefördert.
Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) (2023 bis 2025)
Geschäftsstraßenmanagement
Aufgrund der lokalen Herausforderungen und zur weiteren Stabilisierung der Strukturen bedurfte es auch nach Beendigung der Förderprogramme und der damit verbundenen Einstellung des Magistralenmanagements der Bündelung und Ergänzung von Einzelhandels- und Versorgungsangeboten in verschiedenen Teilabschnitten der Magistrale.
Die Stadt Leipzig beauftragte deshalb im September 2023 bis zum 31. August 2025 ein Geschäftsstraßenmanagement. Dieses hat zur Aufgabe, Maßnahmen aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) umzusetzen.
Das vor Ort tätige Management soll in den folgenden Teilabschnitten der Magistrale die lokale Ökonomie durch die Ansiedlung und Vernetzung von Unternehmen durch unterschiedliche Herangehensweisen stärken sowie die Nutzungsvielfalt durch Belebung, Beteiligungsaktionen und Entwicklung von Innovationsmodellen erhöhen:
- Abschnitt: von der Breitenfelder Straße bis zur S-Bahn-Brücke Möckern
- Abschnitt: von der S-Bahn-Brücke Möckern bis zur Erika-von-Brockdorff-Straße
- Abschnitt: von der Erika-von-Brockdorff-Straße bis zur Toskastraße
Infozentrum
Auch nach dem das Magistralenmanagement 2022 eingestellt wurde, war der Erhalt des Infozentrums als etablierter Ankerpunkt nach wie vor erforderlich.
Mit finanzieller Unterstützung aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) konnte ab Januar 2023 die Übernahme des Infozentrums durch den Kulturkosmos Leipzig e. V. abgesichert werden. Damit ist die öffentliche Nutzung des Infozentrums Georg-Schumann-Straße 126 durch verschiedenste Akteure (z. B. Vereine, Bewohnerschaft, Eigentümer- und Unternehmerschaft), welche sich für die Magistrale engagieren und den Fortbestand dieser Gemeinbedarfseinrichtung sichern, bis 31. August 2025 gewährleistet.
Kontakt Infozentrum:
Georg-Schumann-Straße 126
04155 Leipzig
E-Mail: infozentrum@kulturkosmos-leipzig.de
Telefon: 0341 24851756
Offene Sprechstunde:
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