Straßenbahnerweiterung im Leipziger Südosten
Die Ortsteile Probstheida und Stötteritz erleben seit Jahren eine dynamische Entwicklung. Perspektivisch wird der Klinikstandort ausgebaut, so dass langfristig die Möglichkeit einer leistungsfähigen ÖPNV-Erschließung vorgehalten werden muss. Um die künftige Anbindung zu sichern, wurden verschiedene Trassenvarianten zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.
Ergebnisbericht
Der Ergebnisbericht zu den Untersuchungen zur Verbesserung der umwelt- und verkehrsgerechten Erschließung des Klinikstandortes in Leipzig-Probstheida liegt vor und wurde am 16.07.2014 von der Ratsversammlung angenommen.
In die Untersuchung wurden kurz-, mittel- und langfristige Lösungsansätze einbezogen, die im wesentlichen auf den Resultaten des Beteiligungsverfahrens bzw. den aus dem Verfahren hervorgegangenen Arbeitsgruppen beruhen. Im Sinne eines prozesshaft angelegten Verkehrskonzeptes wurden die verschiedenen Verkehrsarten untersucht und Maßnahmen vorgeschlagen, die insgesamt auf eine Reduzierung des motorisierten Verkehrsaufkommens im Gebiet abzielen.
Im Ergebnis des Beteiligungsverfahrens und der Untersuchungen konnten die folgenden Punkte weitgehend einvernehmlich festgehalten werden:
- Für die langfristige Straßenbahnanbindung sollen die Trassenvarianten A2 und B4 in die übergeordneten Planungen der Stadt Leipzig übernommen werden. Bestehende Planungen, wie z. B. der Flächennutzungsplan sind im erforderlichen Umfang anzupassen.
- Kurz- und mittelfristig soll durch eine optimierte Busanbindung des Klinikstandortes eine stärkere Nutzung des ÖPNV-Angebotes erreicht werden. Gefördert werden kann dies zusätzlich durch die Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements durch den Träger und Betreiber der Kliniken am Standort, dessen Bestandteile u. a. ein Parkraumbewirtschaftungskonzept, die Einführung des Jobtickets sowie betriebliche Förderung alternativer Verkehrsarten sind.
- Zur Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr sollen im Klinikgelände entsprechende Abstell- und Unterstellmöglichkeiten geschaffen, die Einrichtung einer Fahrradverleihstation geprüft und die bestehenden Lückenschlüsse zwischen den angrenzenden Hauptradrouten und dem Klinikgelände geschlossen werden. Ferner sind Möglichkeit einer Radschnellverbindung in Richtung Innenstadt, z. B. über die Naunhofer Straße zu prüfen.
Bürgerforum am 23. Januar 2014
Am 23. Januar haben die Stadt und die Leipziger Verkehrsbetriebe mbH den Leipzigerinnen und Leipzigern die Ergebnisse aus dem bisherigen Beteiligungsverfahren zur Straßenbahnnetzerweiterung im Leipziger Südosten vorgestellt.
Seit Oktober 2013 ringen hier alle Beteiligten gemeinsam mit Anwohnern um tragfähige und zeitlich absehbare Lösungen. Von den neun ursprünglich diskutierten Trassenvarianten für die Straßenbahnanbindung setzen die Planer jetzt nur noch auf zwei Streckenvarianten, für die im Flächennutzungsplan je eine Trasse frei gehalten werden soll. Die eine mögliche Anbindung führt von Norden über die Holzhäuser Straße, die zweite von Süden über die Franzosenallee zum Klinikgelände.
Parallel dazu bleiben auch Bus-, Auto- und Radverkehr im Focus. Unter Leitung der LVB beschäftigt sich derzeit eine Arbeitsgruppe mit der Optimierung der Busnetzkonzeption sowohl für die kurz- als auch die mittelfristige Umsetzung. Klinikbetreiber, LVB, ADFC und Stadtverwaltung haben außerdem die Verbesserung der Verkehrs- und Parkraumsituation im Klinikumfeld unter die Lupe genommen. Es wurden erste Vorschläge diskutiert, wie beispielsweise die Einführung der Parkraumbewirtschaftung, die Förderung der ÖPNV-Nutzung über Jobtickets oder das Schaffen von Anreizen zum Fahrradfahren. Hierfür müssen allerdings erst die Lücken zu den Hauptradrouten geschlossen und das bestehende Fußwegnetz ergänzt werden. Diese herausgearbeiteten Varianten und Optionen sind jetzt Basis für eine Vorlage, die die Verwaltung bis zur Sommerpause erarbeiten und den politischen Gremien vorlegen will.
Bürgerwerkstatt am 16. November 2013
Ziel der Bürgerwerkstatt war eine intensive Auseinandersetzung mit den Trassenvarianten in kleinen Gruppen und ggf. die Erarbeitung von Empfehlungen für favorisierte Varianten.
Eine Bustour entlang der zur Debatte stehenden Streckenvarianten gab den Auftakt für die Werkstatt. In der anschließenden Auswertung kristallisierten sich nur vier der insgesamt neun zur Debatte stehenden Strecke als weiter verfolgenswert heraus. Dazu gehören die beiden nördlichen Varianten A2 (direkte Verbindung über die Ackerfläche) und A3 (an der Kleingartenanlage Friedenseck) als mögliche Verlängerung der Linie 4 sowie die Varianten B4 (über die Franzosenallee und Feldstraße) und B6 (über den Friedenspark und die Kleingartenanlage Denkmalsblick).
Einigkeit bestand darüber, dass unabhängig von der letztlich favorisierten Variante, die Busanbindung des Klinikums vordringlich optimiert und ausgebaut werden sollte. Über die verschiedenen Optionen einer bestmöglichen Buslinienführung, wird sich eine kleine Arbeitsgruppe in den nächsten Wochen intensiv Gedanken machen.
Ausstellung der Trassenvarianten
Die am Bürgerforum vom 17. Oktober vorgestellten Pläne hingen vom 21. Oktober bis zum 8. November 2013 im Eingangsbereich des Park-Krankenhauses Leipzig, in der Strümpellstraße 41 sowie in der 4. Etage des Neuen Rathauses vor dem Zimmer 498 im Bereich des Stadtmodells aus.
Bürgerforum in der Humboldtschule am 17. Oktober 2013
Am Abend des 17. Oktobers wurde in der Aula des Humboldt-Gymnasiums die Erweiterung der Straßenbahn in den Leipziger Südosten intensiv zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Interessenvetretern diskutiert. Am Ende des Abends stand fest, dass es eine Vielzahl von Perspektiven auf das Thema gibt und dies der erste Schritt in einem langfristigen Beteiligungsverfahren war: Das Thema wurde kontrovers diskutiert, sodass sich keine favorisierte Lösung abzeichnete.
Schon ab 17 Uhr war die Ausstellung, bei der die Pläne mit den möglichen Trassenführungen gezeigt wurden, gut gefüllt. Anwohnerinnen und Anwohner führten mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) angeregte Gespräche in Kleingruppen, über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten. Die Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern zu den jeweiligen Varianten können Sie im Downloadbereich herunterladen.
Diskussion am Podium: Martin Jonas (Rhön-Klinikum), Ronald Juhrs (LVB), Matthias Reichmuth (VCD), Jochem Lunebach (Stadtplanungsamt), sowie die Stadtbezirksbeiräte Maren Müller, Karl-Heinz Pfeiffer und Clemens Meinhardt
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