Erarbeitung des Ortsteilentwicklungskonzeptes Südwest für Knautkleeberg-Knauthain
Leipzig wächst und wächst. Das stetige Einwohnerwachstum in Leipzig führt dazu, dass Bauflächen in den innerstädtischen Bereichen knapper werden. Um der stetig steigenden Nachfrage nach Wohnraum innerhalb der Leipziger Stadtgrenzen gerecht zu werden, ist es erforderlich, weitere Baulandreserven zu aktivieren. Neben den zahlreichen Wohnungsbauvorhaben in den innerstädtischen Gebieten wird deutlich, dass insbesondere die äußeren Ortsteile Leipzigs stark für den individuellen Wohnungsbau nachgefragt sind.
Gleichzeitig wünschen sich die Bewohner/-innen in den äußeren Ortsteilen mehr Angebote, wie beispielsweise seniorengerechte Wohnformen, Einkaufsmöglichkeiten in der direkten Nachbarschaft oder vielfältigere Angebote für Kinder und Jugendliche sowie Sportfreiflächen.
Die vorhandenen Freiräume sind jedoch auch für die Frisch- und Kaltluftentstehung der Stadt bedeutsam und ein Großteil dieser Flächen hat bereits heute eine wichtige Funktion für die Landwirtschaft.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Leipzig die Erarbeitung eines Ortsteilentwicklungskonzeptes für den Ortsteil Knautkleeberg-Knauthain beschlossen, dass unter anderem Antworten auf folgende Fragen geben soll:
- Wie sieht Wohnen in den äußeren Ortslagen zukünftig aus?
- Welche Rolle spielen die Themen Nachbarschaft, Mobilität oder der Landschaftsraum?
- Wo können neue Sportnutzungen etabliert werden? Wie sind diese Sportflächen gestaltet?
- Wie sollen Bauflächen mit Freiräumen vernetzt sein?
- Welche Anforderungen bestehen an die Angebote des täglichen Bedarfs?
- Wie lassen sich die Wünsche nach eigenem Wohnraum und Wohnumfeld mit den bestehenden städtischen Strukturen und gesetzlichen Rahmenbedingungen vereinbaren?
- Braucht es neue Kita- und Schulkapazitäten und wenn ja, wann?
Beteiligungsprozess
In einem gemeinsamen, kooperativen Prozess mit Bürger/-innen vor Ort werden zunächst die Grundlagen der zukünftigen Entwicklung des Ortsteils diskutiert. Danach wird gemeinsam die Entwicklungsrichtung unter Berücksichtigung des gesamtstädtischen Kontextes für den Ortsteil abgestimmt.
Das Ortsteilentwicklungskonzept setzt sich als ganzheitliches, integriertes und informelles Planwerk aus den drei Bausteinen Status Quo Analyse, Leitbildentwicklung sowie Rahmen- und Maßnahmenplan zusammen. Jeder dieser drei Bausteine ist mit unterschiedlichen Beteiligungsschritten verknüpft. Dabei handelt es sich um verschiedene analoge und digitale Formate zur Information und Beteiligung, welche dem nachstehenden Schema entnommen werden können. Die Beteiligungsformate sprechen unterschiedliche Zielgruppen, wie zum Beispiel Kinder und Jugendliche, an.
Weitere Informationen finden Sie auf der Beteiligungsseite.
Der Ortsteil Knautkleeberg-Knauthain
Der Ortsteil Knautkleeberg-Knauthain liegt im Leipziger Südwesten. Charakteristisch sind seine historischen Bauten, die Nachbarschaft zur Leipziger Auenlandschaft, die Nähe zum Cospudener und Zwenkauer See, der Zugang zum Naturbad Südwest und der zukünftige Naherholungsbereich um den Kiessandtagebau Rehbach. Die Bahnstrecke Leipzig-Gera trennt den Ortsteil in zwei sehr unterschiedlich gegliederte Bereiche.
Der Bereich östlich der Bahnstrecke mit dem ehemaligen Gassendorf Knautkleeberg im Norden und der alten Siedlung Knauthain im Süden entwickelte sich ab dem 11. Jahrhundert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wuchsen beide Siedlungen mehr und mehr zusammen und wurden in den 1930er Jahren nach Leipzig eingemeindet. An der Dieskaustraße und Seumestraße erkennt man die alten Ortslagen mit ihren bis heute gemischten Strukturen und Angeboten. An der Diskaustraße im Ortsteil Knauthain können sich die Bewohner/-innen mit den Dingen des täglichen Bedarfs versorgen. Zudem finden wir hier die Grundschule, das Knauthainer Schloss mit seinem angrenzendem Gutshof sowie die Kirche mit einem kleinen Friedhof und den Bahnhof Knautkleeberg-Knauthain.
Innerhalb dieser alten Ortslage gibt es kaum noch ungenutztes Bauland und eine Siedlungsausdehnung in den Bereich der Auenlandschaft ist nicht möglich, da diese Landschaftsräume und der Leipziger Auwald ein Landschaftsschutzgebiet sind und zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 gehören.
Westlich der Bahnstrecke befinden sich überwiegend Einfamilienhaussiedlungen, die in den 1920er Jahren entstanden sind. Als größere bauliche Entwicklungen seit 1990 können das Einfamilienhausgebiet an der Thomas-Müntzer-Siedlung und das Berufsbildungswerk der Diakonie genannt werden.
Aktuell werden bereits weitere Bebauungspläne für die Entwicklung von Wohngebieten und einer Grundschule vorbereitet.
Der Ortsteil Knautkleeberg-Knauthain im integrierten Stadtentwicklungskonzept - INSEK Leipzig 2030
Im Integrierten Stadtentwicklungskonzept - INSEK Leipzig 2030 wird dem Ortsteil Knautkleeberg-Knauthain das Ziel "Wachstum vorausschauend planen" zugeordnet. Das heißt, es bedarf frühzeitig einer fachübergreifenden Strategie wie Potenzialflächen für welche Zielgruppen und Nutzungen erschlossen werden sollen. Die künftig entstehenden Bedarfe für soziale Infrastruktur, Freiraum, technische und verkehrliche Infrastrukturen, Nahversorgung und die ökologischen Auswirkungen werden demnach integriert betrachtet.
Zuständigkeiten
Mit der inhaltlichen Bearbeitung und der Projektsteuerung sind die Büros u|m|s|Stadtstrategien, Stadt-Land-Fluss und Fagus betraut.