Planwerk Stadtraum
Ziel und Aufgabe des Planwerks Stadtraum ist es, die Siedlungs- und Freiraumstrukturen Leipzigs anschaulich darzustellen. Es zeigt, wie die Potenziale der Stadt räumlich vernetzt sind und wie sie sich entwickeln lassen. Alle wichtigen Aussagen bereits vorhandener Pläne und Konzepte zur Stadtentwicklung sind in das Planwerk Stadtraum eingeflossen und werden damit in einen gesamtstädtischen Kontext gestellt. Die Inhalte des Planwerks sind:
- die Visualisierung der langfristigen Stadtentwicklung Leipzigs in ihrer stadträumlichen Ausprägung,
- die Darstellung der aktuellen sowie mittel- und langfristigen Projekte,
- die Herausarbeitung der wichtigsten stadträumlichen Potenziale sowie deren Vernetzungsmöglichkeiten,
- die Fokussierung der Schwerpunkträume der Stadtentwicklung.
Der Hauptplan des Planwerks
Der "Hauptplan" des Planwerks zeigt das Raumgefüge der Stadt in einer dreidimensionalen Darstellung. Neben den baulichen Strukturen sind alle Grün- und Freiräume Bestandteil der Darstellung. In diese räumliche Darstellung des Bestandes werden die Potenziale der Stadtstruktur, die Grundaussagen der langfristigen Entwicklungskonzepte sowie die raumprägenden Projekte eingearbeitet. Damit wird die langfristige Stadtentwicklung visualisiert und überprüft, ob die wichtigsten Handlungsräume der Stadtentwicklung in die vorhandene Gebäude- und Freiraumstruktur integriert sind.
Schwerpunkträume der Stadtentwicklung
Die Karte "Schwerpunkträume der Stadtentwicklung" wurde durch eine Überlagerung und Zusammenfassung der Kernaussagen der Karten zur Siedlungsentwicklung, Grün- und Freiraumentwicklung sowie zu öffentlicher Raum- und Verkehrsentwicklung gewonnen. Die zugrunde liegenden Karten stehen Ihnen rechts als Download zur Verfügung. Zu den Schwerpunkten der Stadtentwicklung nach 1990 gehören:
- das Entwicklungsband entlang der A 14 im Norden der Stadt
- der urbane Kern mit der Innenstadt und den gründerzeitlich geprägten Vorstädten
- die daran räumlich anschließenden Schwerpunkträume der Stadterneuerung und des Stadtumbaus im Osten und Westen,
- ausgewählte Konversionsflächen,
- die Stadträume, in denen Bildungs- und Forschungseinrichtungen konzentriert werden
- die die Stadt durchziehenden „grünen und blauen Bänder“
- die neu entstandenen bzw. entstehenden Seen- und Erholungslandschaft im Süden der Stadt
Potenzialräume- und Projekte
Die Integration neuer Projekte und die Ausschöpfung der Potenziale sind dauerhafte Aufgaben der Leipziger Stadtentwicklung mit dem Ziel, die Urbanität der Stadtquartiere zu stärken und dabei die historischen Ursprünge und Bezüge zu respektieren. Ausgewählte Projekte und Potenziale werden präziser dargestellt, um die gesamtstädtische Ebene genauer zu charakterisieren.
Im Norden Leipzigs entwickelt sich ein Stadtraum neuen Typs, der sich von den Gewerbestandorten anderer Städte unterscheidet. Im Zusammenspiel mit der Dynamik der neuen Gewerbearchitekturen entstehen hier "Neue Arbeitswelten". Darunter fallen der Industriepark Nord und die Neue Messe.
Mit der Gestaltung der Strände und des Umfeldes des gefluteten Cospudener Sees im Rahmen der EXPO 2000 wurde der Wandel des Südraums von der Tagebaulandschaft zur "Neuseenlandschaft" eingeleitet. Dabei bieten sich optimale Voraussetzungen für den Gelände- sowie den Wassersport.
Gleichzeitig werden im Umfeld erhaltene naturräumliche Flächen der natürlichen Vegetationsfolge überlassen. Auf diese Weise kann in den gegenwärtig unterbrochenen Auebereichen der Weißen Elster und der Pleiße der Landschaftsverbund wiederhergestellt werden.
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Schwerpunkte der Stadterneuerung und des Stadtumbaus sind der Leipziger Osten und Westen sowie die Großsiedlungen. Für diese Stadtteile wurden sogenannte konzeptionelle Stadtteilpläne erarbeitet, die ein visionäres Leitbild skizzieren und eine effiziente Stadtentwicklung strukturieren sollen. Ziel ist die Steigerung der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Stadtteile. Im Zuge des anstehenden Stadtumbauprozesses werden identitätsbildende Ensembles gesichert und neue Freiräume geschaffen.
Unter Konversion versteht man die Umnutzung von Gebäuden oder Flächen. Beispiele sind die Alte Messe, deren Gelände seit 1990 umstrukturiert wird und der Lindenauer Hafen, wo nun ein Wohn- und Naherholungsgebiet entstehen soll.
Auf dem Gelände der Alten Messe haben sich mittlerweile das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, die Deutsche Nationalbibliothek, verschiedene Gewerbe sowie Freizeiteinrichtungen angesiedelt.
Im Bereich Bildung und Forschung wurden in den Universitätskliniken und bei der Deutschen Nationalbibliothek Schwerpunkte gesetzt. An der Liebigstraße wurde das Gelände der Universitätskliniken neu geordnet und ergänzt. Am Deutschen Platz etablieren sich wissenschaftliche Einrichtungen der Forschung und Entwicklung.
Sowohl die Grüngürtel der Stadt als auch die zahlreichen Gewässerverbindungen stellen ein besonderes Potenzial für die Stadt dar.
Im Bereich der Grünflächen verbindet der Lene-Voigt-Park auf dem Gelände des seit 1945 nicht mehr genutzten Eilenburger Bahnhofs die Innenstadt mit dem Umland und wertet die stadträumlichen Qualitäten in Reudnitz nachhaltig auf. Im Bereich der Gewässerlandschaft sind der Stadthafen und der Elstermühlgraben an der Jahnallee Schwerpunkte der Stadtentwicklung als Orte mit hoher Aufenthaltsqualität.
Die Innere Stadt bildet den urbanen Kern Leipzigs mit einer hochwertigen gründerzeitlichen Bausubstanz. Sie ist ein unverwechselbarer Bestandteil des Leipziger Stadtbildes und muss vor Substanzverlusten bewahrt werden.
Mit dem Projekt der Stadthäuser, dem Neubau von Eigenheimen in innerstädtischen Lagen, möchte die Stadt Leipzig den Wohnungsmarkt konsolidieren. Diese Alternative zum Geschosswohnungsbau macht die Innere Stadt für diejenigen interessant, die urbanes Leben mit dem eigenen Haus verbinden möchten.
Ein weiteres Projekt ist das Sportforum. In eine Neuordnung soll im Zusammenhang mit der Aufwertung der innerstädtischen Uferzonen mittelfristig das westliche Ufer des Elsterbeckens einbezogen werden.
Das Stadtzentrum ist ein wichtiger Identifikationsort von Stadt und Region und insbesondere hinsichtlich seiner überregionalen Attraktivität als Handels-, Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Besondere Bedeutung haben der Südliche Promenadenring, die Universitätsneubauten und das Museumsquartier.