Fachkonzept Freiraum und Umwelt
Die "grüne und blaue Infrastruktur" in Leipzig leistet mit ihren vielfältigen ökologischen und sozialen Funktionen einen großen Beitrag zur Lebensqualität und Attraktivität der Stadt. Das Fachkonzept orientiert sich im Zuge des Wachstums an einer Strategie der doppelten Innenentwicklung: Flächenreserven im Siedlungsbestand sollen nicht nur baulich entwickelt, sondern gleichzeitig auch für Freiraumfunktionen gesichert und qualifiziert werden. Ziele und Maßnahmebündel befassen sich mit der multifunktionalen Nutzung von Flächen, mit einem tragfähigen Freiraum- und Gewässerverbund, mit vorsorgenden Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, mit Wertschätzung und Engagement für den Freiraum sowie mit der Steuerung und Qualifizierung der Nachverdichtung.
Ziele
Gesunde Lebensbedingungen sind in Leipzig stadtweit auch unter den Vorzeichen des Wachstums zu sichern und möglichst zu verbessern. Folgende Ziele werden benannt:
- Ermöglichung, Planung und Unterhaltung einer Mehrfachnutzung von Flächen und Freiräumen
- Vernetzung der Frei- und Lebensräume in der Stadt und Verbesserung der Erreichbarkeit sowie Stärkung des Verbundes mit der Region
- Nutzung der Potenziale der grün-blauen Infrastruktur zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung der städtischen Umweltbelastungen
- Sicherung und Erweiterung der vorhandenen grün-blauen Infrastruktur durch ein vorsorgendes Liegenschafts- und nachhaltiges Flächenmanagement
- Verbesserung der Wertschätzung von Freiraum und Umwelt sowie Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagements
- Steuerung und Qualifizierung der Nachverdichtung
Räumliche Handlungsstrategie
Folgende räumliche Handlungsstrategien werden formuliert:
- Bestandsorientierte, quartiersbezogene Freiraumsicherung und -entwicklung: Es handelt sich insbesondere um Gebiete der innerstädtischen gründerzeitlichen Blockrandbebauung.
- Schutz und Entwicklung der Auenachsen: Diese Bereiche bilden das Rückgrat des Freiraumverbundes sowie die landschaftliche Grundstruktur der Stadt.
- Entwicklung neuer, anspruchsvoller urbaner Freiräume: Sie bieten Potenzial zur Entwicklung von großflächigen, vielfältig nutzbaren Parkanlagen mit neuen Stadtraumqualitäten.
- Sicherung kulturlandschaftlich geprägter Potenziale: Diese stadtnahen, kulturlandschaftlich geprägten Räume dienen auch der Erholung, dem Naturschutz und der biologischen Vielfalt.
- Stärkung des Verbundes: Die Achsen sind von zentraler Bedeutung für die Vernetzung gesamtstädtischer Erholungsgebiete. Fuß- und Radverkehrsanbindungen sollen unterversorgte Quartiere an entsprechende Freiräume außerhalb des Quartiers anbinden.
Umsetzung
Zur Umsetzung der Ziele und Maßnahmenbündel bedarf es einer breiten Übereinstimmung, um die Möglichkeiten zur Steuerung des Wachstums zu nutzen. Hierbei sind die Anforderungen an das Wohnen sowie an den Bau der sozialen Infrastruktur im Sinne der Freiraumentwicklung abzuwägen sowie die Chancen des Wachstums bei der Entwicklung großer Areale für die Freiraumentwicklung zu nutzen. Die in diesem Fachkonzept erarbeiteten Handlungsansätze werden im Masterplan Grün 2030 sowie in teilräumlichen Freiflächenkonzepten vertieft.