Klimaschutz und Technische Infrastruktur
Das Fachkonzept betrachtet die energetische Stadtentwicklung, die leitungsgebundene technische Infrastruktur sowie die Breitbandversorgung. Dabei wird der Ansatz einer ganzheitlichen Energiewende verfolgt, der die Bereiche Wärme, Strom und Mobilität aufgreift. Aufbauend auf einer robusten, anpassungs- und leistungsfähigen Wasser- und Energieversorgung sollen zukünftig innovative dezentrale Ansätze intelligent mit vorhandenen Netzstrukturen und neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen kombiniert werden. Im Zuge des Wachstums rückt die Entwicklung von Bauflächen mit energie effizienten und netzdienlichen Versorgungslösungen in den Fokus, abgestimmte Ansätze sowie passgenaue Energiekonzepte sind jedoch auch in Bestandsgebieten gefragt.
Ziele
Die Umsetzung einer ganzheitlichen Energiewende wird als zentrales Handlungsfeld der Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit den kommunalen Unternehmen der Daseinsvorsorge mit folgenden Zielen verfolgt:
- Strategische Integration der Themen Energiewende und Klimaschutz in die laufenden Prozesse der Stadtentwicklung und -erneuerung,
- Initiierung der Wärmewende im Gebäudesektor und Etablierung nachhaltiger Lösungen zur Ver- und Entsorgung sowie Finanzierung
- Entwicklung einer zukunftsfähigen, resilienten und intelligenten Ver- und Entsorgungsstruktur durch intelligente Verknüpfung zentraler und dezentraler Ansätze.
Räumliche Handlunsgstrategie
Die Schwerpunkträume für die räumliche Handlungsstrategie wurden auf der Grundlage einer Analyse des Heizwärmebedarfs in Verbindung mit dem Sanierungsstand auf Blockebene, dem Flächennutzungsplan und einer Betrachtung der Brachflächen benannt und Maßnahmenbündeln zugeordnet. Zu beachten ist, dass die Ortsteilanalyse nur eine Momentaufnahme wiedergibt und sich aufgrund der Bautätigkeiten schnell ändert.
- Bestandsquartiere mit erheblichem energetischen Sanierungsbedarf: Diese Bereiche befinden sich in Alt-West, in Süd-West, im Leipziger Osten sowie in Schönefeld und sind durch eine Mischung von Wohnen mit genutzten und ungenutzten Gewerbe- und Industriebauten sowie noch vorhandenen Brachen geprägt.
- Innerstädtische Konversionsflächen und randstädtische Stadterweiterungsgebiete: Diese Bereiche sind auch im Fachkonzept Wohnen und in der Stadtentwicklungsstrategie als Schwerpunkträume ausgewiesen. Insbesondere innerstädtische Flächen bieten die Chance, modellhafte Transformationen der Ver- und Entsorgungsstrukturen, wie zum Beispiel die Einbindung von regenerativen Energien, umzusetzen.
Umsetzung
Auf dem Weg zu einer postfossilen und resilienten Versorgungsstruktur wurden Schlüsselprojekte bis 2030 definiert. Durch den Neubau und die Sanierung kommunaler Gebäude kann die Stadt Leipzig eine Vorbildrolle bei der Umsetzung der Energiewende übernehmen. Der Einstieg in die postfossile Wärmeversorgung und die kooperative energetische Quartiersentwicklung mit Großeigentümern sind von zentraler Bedeutung auf dem Weg zu einer klimagerechten Stadtentwicklung.