Fachkonzept Kommunale Bildungslandschaft
In Leipzig ist der quantitative Ausbau des Kindertagesstätten- und Schulnetzes eine Grundvoraussetzung, um kinder-, jugend- und familienfreundliche Lebensbedingungen zu erhalten beziehungsweise zu schaffen. Damit eng verknüpft ist die qualitative Weiterentwicklung der Bildungsinfrastruktur als Ganzes. Neben diesem Themenfeld setzt sich das Fachkonzept mit der Unterstützung von Chancengerechtigkeit, der konzeptionellen Öffnung von Bildungseinrichtungen sowie der Stärkung eines lebenslangen Lernens und des bürgerschaftlichen Engagements auseinander. Für die Entwicklung der Bildungslandschaft soll eine ressortübergreifende, langfristige und räumlich differenzierte Entwicklungsstrategie umgesetzt werden.
Ziele
Aus der Verbindung des strategischen Zielbildes Leipzig 2030 mit den bildungspolitischen Leitlinien und den Aussagen aus den entsprechenden Fachplanungen und Entwicklungskonzepten ergeben sich folgende Ziele für das Fachkonzept:
- Quantitativer Ausbau und qualitative Weiterentwicklung der Bildungsinfrastruktur
- Unterstützung von Chancengerechtigkeit
- Konzeptionelle Öffnung von Bildungseinrichtungen, Vernetzung im Sozialraum und Kopplung mit non-formalen Bildungsangeboten
- Stärkung des lebenslangen Lernens und des bürgerschaftlichen Engagements
- Stärkung der oberzentralen Funktion Leipzigs als Bildungsstandort
Räumliche Handlungsstrategie
Es lassen sich unterschiedliche räumliche Handlungsstrategien identifizieren, mit denen die Ziele des Fachkonzepts differenziert umgesetzt werden sollen:
- Die Schwerpunkträume des Infrastrukturausbaus umfassen vor allem Ortsteile mit hohen Einwohnergewinnen, insbesondere von Familien, sowie Gebiete mit perspektivisch hohen Zuwachsraten. Diese Bereiche schließen den vollständigen gründerzeitlichen Ring der Stadt ein und ziehen sich um das Zentrum mit sektoralen Ausweitungen in den Westen (Grünau), in den Norden und in den Südosten.
- Für die Schwerpunkträume des Integrationsbedarfs sind besondere Maßnahmen zur Förderung der Integration mit präventiver Ausrichtung auf benachteiligte Menschen im Bildungsbereich erforderlich. Die Abgrenzung dieser Räume ergibt sich aus der stadtweiten Analyse der sozialräumlichen Differenzierung, aus Daten des Berichts "Hilfen zur Erziehung" sowie aus Daten des kommunalen Bildungsmonitorings. Das betrifft Grünau, Kleinzschocher, Neulindenau, Altlindenau, den Leipziger Osten sowie Schönefeld-Ost, Schönefeld-Abtnaundorf, Mockau und Paunsdorf.
Umsetzung
Zur Umsetzung der Entwicklungsziele bedarf es einer engen Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung sowie mit externen Bildungsakteuren, mit der Politik und der Bürgerschaft. Der städtische Haushalt hat eine elementare Bedeutung für die Entwicklung der Bildungslandschaft. Mit dem Wachstum der Stadt erhöhen sich zwangsläufig auch die Ausgaben für den Bildungsbereich, wenn Standards erhalten oder verbessert werden sollen. Zielgerichtete, frühzeitige und ausreichende Bildungsinvestitionen können helfen, Folgekosten im sozialen Bereich (merklich) zu reduzieren.