Fachkonzept Soziale Teilhabe
Leipzig ist eine weltoffene Bürgerstadt, in der Vielfalt wertgeschätzt wird, aber auch der Umgang mit Vielfalt weiterentwickelt werden muss. Das Fachkonzept Soziale Teilhabe widmet sich gezielt den Menschen mit Unterstützungsbedarf, präventiv wirkende Angebote stehen im Vordergrund. Im Fachkonzept werden die einzelnen Zielgruppen und je Zielgruppe die soziale Infrastruktur, die Aufgaben und Angebote der Stadt Leipzig beschrieben und daraus zielgruppenübergreifende Ziele und Maßnahme bündel zur inklusiven Ausgestaltung von Infrastruktur, öffentlichem Raum, Leistungen und Angeboten, zur Förderung von Prävention und Nachteilsausgleich, zur Sozialraumorientierung und zur Stärkung des sozialen Zusammenlebens entwickelt.
Ziele
Mit dem Leitsatz "Leipzig lebt Vielfalt" verbindet sich das Selbstverständnis einer weltoffenen Bürgerstadt, die Vielfalt als Wert und Qualität versteht. Dazu werden:
- Infrastruktur, öffentlicher Raum, Leistungen und Angebote der sozialen Fürsorge bedarfsgerecht, für alle zugänglicher und inklusiv gestaltet
- soziale Chancengerechtigkeit und Teilhabe durch Prävention und den Ausgleich von Nachteilen gefördert
- Stadtteile mit Entwicklungsbedarf gezielt mit Angeboten gefördert
- familiäre und außerfamiliäre Unterstützungsnetzwerke sowie Nachbarschaftshilfe und das zwischenmenschliche Zusammenleben gestärkt
Räumliche Handlungsstrategie
Um die räumlichen Schwerpunkte zu ermitteln, wurde das Stadtgebiet systematisch hinsichtlich des sozio-ökonomischen Handlungsbedarfs bewertet. Dabei spielten die Belastungen der Kinder und Jugendlichen und deren Förderung eine besondere Rolle. Zudem wurde die Situation bei den Themen Alter und Pflege, Behinderung, Sucht und Psychiatrie eingeschätzt. Die Ortsteile mit dem höchsten diesbezüglichen Handlungsbedarf sind:
- Paunsdorf
- Grünau-Mitte, Lausen-Grünau, Grünau-Nord, Grünau-Ost
- Schönefeld-Ost
- Mockau-Süd
- Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf, Sellerhausen-Stünz
- Möckern
Mit themenübergreifenden integrierten Handlungsansätzen sollen in diesen Ortsteilen die Ziele der Inklusion, Teilhabe und Chancengerechtigkeit erreicht werden. Zur Unterstützung sollen Mittel zur Aufwertung von Stadtteilen aus geeigneten Förderprogrammen akquiriert werden. Hierbei sind auch generationenübergreifende Ansätze zu entwickeln und die Vernetzung der Akteure im sozialen Bereich vor Ort zu stärken. Die soziokulturellen Angebote und die soziale Infrastruktur sollen weiterentwickelt sowie Synergien zwischen den Angeboten für verschiedene Gruppen geprüft werden. Frühkindliche Präventionsangebote in Kindertagesstätten, Familienberatungsangebote und erzieherische Hilfen gilt es, mit dem Blick auf die sich ausdifferenzierenden Zielgruppen stärker zu vernetzen und weiterzuentwickeln.
Umsetzung
Zu den Zielen des Fachkonzeptes wurden jeweils Maßnahmenbündel formuliert. Bis 2030 ist die Weiterentwicklung von frühkindlicher Präventionsarbeit, sowie angesichts der steigenden Zahlen bei der Grundsicherung im Alter, die Weiterentwicklung der Seniorenarbeit von besonderer Bedeutung. Der nächste Schritt besteht in der Erarbeitung eines integrativen Jugendhilfeplans sowie eines Konzepts der offenen Seniorenarbeit.