Fachkonzept Wohnen
Der anhaltend starke Einwohnerzuwachs, der auch eine klare Anerkennung der Attraktivität und der Wohnqualität in Leipzig ist, spiegelt sich in einem veränderten, anspannenden Wohnungsmarkt wider. Im Fachkonzept Wohnen wird beschrieben, wie für alle ein vielfältiges, bezahlbares Wohnangebot erhalten und geschaffen werden kann: durch Erweiterung des Wohnungsbestandes, der Unterstützung besonderer Zielgruppen, einer sozialen Wohnraumversorgung sowie einer ausgewogenen Bestands- und Quartiersentwicklung auch unter Wachstumsbedingungen.
Ziele
Auch unter Wachstumsbedingungen soll Leipzig als attraktiver und konkurrenzfähiger Wohnstandort weiter entwickelt werden, damit alle Menschen ihren Wünschen, Bedürfnissen sowie materiellen Möglichkeiten entsprechend adäquaten Wohnraum finden können. Folgende Einzelziele werden formuliert:
- Wohnen in Leipzig - für alle, vielfältig, bezahlbar und wirtschaftlich tragfähig
- Genügend Wohnungen für einkommensschwache Haushalte
- Familien, Senioren und Menschen mit Behinderungen besonders unterstützen
- Wohnungspolitik als Teil integrierter Stadtentwicklung
Räumliche Handlungsstrategie
In den vorrangig gründerzeitlich geprägten, besonders nachgefragten urbanen Gebieten ist es Ziel, vorhandene Qualitäten zu erhalten und zu ergänzen. Im Vordergrund stehen vor allem der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und eine angemessene Verdichtung, die negative Auswirkungen auf vorhandene Nutzungen und die Lebensqualität möglichst minimiert.
Bestandsgebiete mit Entwicklungspotenzial wurden als Qualifizierungsgebiete bezeichnet. Hier gilt es, den vorhandenen Bestand auf die Bedarfe heutiger und zukünftiger Bewohner und Bewohnerinnen anzupassen und mit Blick auf eine stabile soziale Mischung mit vielfältigen Wohnungsangeboten zu ergänzen.
Auf innerstädtischen Brachen, Bahn- und Konversionsflächen sowie geeigneten randstädtischen Flächen - den Erweiterungsgebieten - sollen Gebiete zur Erweiterung des Wohnungsbestands sozial und nutzungsstrukturell gemischt entwickelt werden.
Umsetzung
Da die Stadt nur bis zu einem gewissen Grad Steuerungsmöglichkeiten besitzt, kann die Umsetzung wohnungspolitischer Ziele nur gemeinsam mit allen Akteuren, Wohnungsmarktakteuren, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung gelingen. Es bedarf dazu eines kontinuierlichen Dialogs und verbindlich(er)en Kooperationen mit unterschiedlichsten Wohnungsmarktakteuren.
Angesichts des steigenden Aufgabenumfangs ist eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Abstimmungsprozesse und -strukturen erforderlich, um eine koordinierte und zielgerichtete Aufgabenerfüllung zu gewährleisten. Zur Sicherung der sozialen Stabilität und eines attraktiven Wohnumfelds sind flankierende Maßnahmen aus allen Fachbereichen erforderlich.
Ziele, Instrumente und Maßnahmen sind regelmäßig zu überprüfen und entsprechend der tatsächlichen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt weiter zu entwickeln. Eine wesentliche Grundlage für diese Prozesse ist die kleinräumige Wohnungsmarktbeobachtung.