City People Light Award
Flusslandschaften, Brücken und zentrumsnahe Öffnungsprojekte sind ein wesentlicher Bestandteil der Leipziger Lichtkonzeption. Dabei spielt der behutsame Umgang mit Licht in naturnahen Räumen ebenso eine Rolle wie die bewusste Inszenierung mittels Licht in urban geprägten Situationen mit hoher Identitätswirkung. Die Grundphilosophie der einzelnen Lichtkonzepte ist die spezifische Orientierung an den jeweiligen Stadtraum und die Einbettung in ein übergeordnetes Konzept mittels wiederkehrender Elemente (Leuchten, Geländer, Lichtstelen, etc.).
City People Light Award
Der City People Light Award wird seit 2003 von dem niederländischen Leuchtenhersteller Philips und dem internationalen Stadtbeleuchtungs-Netzwerk LUCI verliehen. Mit ihm werden herausragende Stadtbeleuchtungsprojekte ausgezeichnet, die zu einer menschlicheren Gestaltung der städtischen Umwelt mit den Mitteln der Beleuchtung beitragen und sowohl die Lebensqualität verbessern als auch der Nachhaltigkeit dienen. Der Preis soll das Bewusstsein von Stadtverwaltungen, Stadtplanern und Architekten für den Beitrag moderner Stadtbeleuchtung zum urbanen Lebensgefühl stärken. Die Stadt Leipzig hat bereits zwei Mal diesen Preis erhalten.
Internationaler Preis für Richard-Wagner-Platz
Leipzig hat 2014 den ersten Preis im Wettbewerb um den City People Light Award belegt. Vertreter der Stadt nahmen die Auszeichnung für das Beleuchtungskonzept des Richard-Wagner-Platzes im Rahmen der LUCI-Jahrestagung im kroatischen Dubrovnik entgegen. Die Jury prämierte insbesondere
- den Prozess der Bürgerbeteiligung
- das durchdachte Beleuchtungskonzept
- die energieeinsparung durch LED-Beleuchtung
- das Aufeinanderwirken von Platz und umgebender Bebauung
Der Richard-Wagner-Platz wurde von 2009 und 2013 im Zusammenhang mit dem Bau der "Höfe am Brühl" von einer Parkfläche zu einem urbanen, multifunktionalen Platz umgestaltet.
Bei der Erarbeitung des Beleuchtungskonzeptes für den Richard-Wagner-Platz war eine Vielzahl von Anforderungen zu berücksichtigen. Der Platz wird von Fußgängern und Radfahrern frequentiert und bietet Raum für Märkte. Er ist das Entree zur Innenstadt an der Stelle, an der einst das Ranstädter Stadttor stand. In den Platz ist auch eine Skateranlage integriert. Die vom Büro Licht Kunst Licht AG (Berlin/Bonn) konzipierte Beleuchtung illuminiert die von dem Leipziger Künstler Harry Müller entworfene historischen Fassade der "Blechbüchse", die in die "Höfe am Brühl" integriert worden ist, und die ebenfalls von Müller geschaffenen Brunnenskulpturen, während der freie, offene Platz bewusst dunkler gehalten ist. Damit werden eine markante städtebauliche Situation und ein Stück stadtbildprägender Architektur neu in Szene gesetzt.
Preis für Flußöffnungen des Elster- und Pleißemühlgrabens
Bis 1950 prägten die Flüsse Pleiße, Elster, Parthe und Luppe mit ihren Kanälen das Bild der Stadt. Aufgrund ihrer Verschmutzung wurden sie jedoch aufgeschüttet und verschwanden aus dem Stadtbild. Seit 1991 hat es sich der aus Architekten, Studierenden und interessierten Bürgern bestehende Förderverein "Neue Ufer" zur Aufgabe gemacht, die Wasserläufe Leipzigs wieder freizulegen und zu gestalten. Die ersten sieben Bauphasen des Pleißemühlgraben wurden 1996 bis 2006 durchgeführt.
Der Stadt Leipzig und der Architektin Angela Wandelt wurden für das Konzept "Flüsse ans Licht", das die Lichtprojekte für die Flußöffnungen des Elster- und Pleißemühlgrabens umfasst, der zweite Preis des internationalen City People Light Award 2006 verliehen.