Werbund-Label 2010
Die Stadt Leipzig wurde für die "Urbanen Wälder Leipzig" mit dem Werkbund-Label 2010 ausgezeichnet, das der Deutsche Werkbund alle zwei Jahre an außergewöhnliche Projekte und Initiativen vergibt. Als neuartiges, innovatives Stadtentwicklungs- und Freiraumkonzept mit dem Anspruch sowohl der ökologischen als auch der sozialen Verbesserung des Stadtraums vor dem Hintergrund der sinkenden Budgets der öffentlichen Hand.
Die rund 3,8 ha große "Stadtgärtnerei-Holz" ist das erste fertig gestellte Teilprojekt des 2007 gestarteten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E+E) "Ökologische Stadterneuerung durch Anlage Urbaner Waldflächen auf innerstädtischen Flächen im Nutzungswandel – ein Beitrag zur Stadtentwicklung". Am Beispiel Leipzigs wird modellhaft die Anlage urbaner Waldflächen erprobt. Als neuer Typ städtischer Freiflächen unterscheiden sie sich von klassischen Waldflächen und Parkanlagen.
Steigerung der Lebensqualität
Mit Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz soll am Beispiel Leipzigs die Anlage innerstädtischer Waldflächen als Instrument innovativer Stadtentwicklung und als Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität erprobt werden. Die "Urbanen Wälder" als neue Freiflächenkategorie können mit dem Stadtumbau verbunden werden und bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. So kann z. B. die Anlage unterschiedlicher Waldtypen auf Brachflächen eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen, in Herstellung und Pflege kostenintensiven Grünanlagen sein.
Innerstädtische Waldflächen
Die Diskussionen um die Neuanlage von Wäldern in der Stadt konzentrierten sich bisher vor allem auf Bereiche an Stadträndern oder auf große Industriebrachen, wie beispielsweise im Ruhrgebiet. Ziel der "Urbanen Wälder Leipzig" ist es, die besonderen Bedingungen für innerstädtische Waldflächen, d. h. in den bebauten Bereichen, zu erkunden. Ein weiterer positiver Aspekt dieses Modells ist die Zusammenarbeit der städtischen Verwaltung mit externen Partnern in Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft.