Eigentümerinitiative Bülowviertel
Ziel des Projekts
Das Ziel ist, das ca. sechs Hektar große und etwa 90 Grundstücke umfassende gründerzeitliche Wohngebiet um die Bülowstraße entsprechend seines Potenziales an hochwertiger Bausubstanz und charakteristischen Vorgärten als Wohnstandort zu profilieren. Die einzelnen Eigentümer setzen sich hierbei über ihre eigenen Bestände hinaus für die Entwicklung des gemeinsamen Viertels ein. Vor allem der für das Quartier schädliche Stillstand im Bereich der unsanierten, leer stehenden und allmählich verwahrlosenden Gebäude und die automatische Assoziation des Gebietes mit dem negativen Image des Leipziger Ostens sollen dadurch überwunden werden.
Hauptakteure
Die Hauptakteure sind die Eigentümer vor Ort. Zum Zwecke gemeinsamer Bestands- und Quartiersaufwertung hat sich im Bülowviertel bereits eine bemerkenswerte Konstellation miteinander kooperierender Akteure gebildet: private Eigentümer, Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus und Grund Leipzig sowie Leipziger Wohnungsbaugesellschaft. Die Stadt Leipzig, Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung, steht der Initiative durch Koordinierungs- und Moderationsleistungen ebenfalls unterstützend als Partner zur Verfügung.
Geplanten Maßnahmen
Die geplanten Maßnahmen der Initiative ordnen sich dabei im Wesentlichen in die Handlungsfelder Image und Wahrnehmung, neue Eigentümer und Nachfragegruppen sowie Gestaltung und Funktion des Viertels ein. Neben der Entwicklung eines langfristigen, strategischen Konzeptes zur Positionierung des Viertels auf dem Leipziger Wohnungsmarkt, spielen auch immer wieder kleinere, praktische Aktionen eine wichtige Rolle für die gemeinsame Arbeit vor Ort. Um diese Arbeit möglichst effektiv zu gestalten und handlungsfähige Strukturen am Standort zu etablieren, wurde die vorerst lose Zusammenarbeit der Initiative im Sommer 2009 in den Standortverein Initiative Bülowviertel e.V. überführt.
Die Idee
Die Idee der Selbstorganisation und Selbstinitiative der Eigentümer soll die Einbindung privater Eigentümer in die Stadtentwicklung verbessern. Die Eigentümer sollen dabei in die Lage versetzt werden, Quartiersbelange tatsächlich selbst in die Hand zu nehmen und durch die Zusammenarbeit vor Ort von einzelnen wohnungswirtschaftlichen Motiven zu einer für alle profitablen Standortstrategie zu kommen.
Ob und wie derartige Initiativen und Standortgemeinschaften einen Beitrag für die Stadterneuerung leisten können und inwiefern dieser Ansatz auch auf andere Standorte übertragbar ist, wird anhand des Modellprojektes Bülowviertel erprobt.
Hierzu wurde die Eigentümerinitiative Bülowviertel auch als Modellvorhaben im Bundesprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) im Forschungsfeld "Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau" aufgenommen.