More for less - Bezahlbares Wohnen in der wachsenden Stadt
Wohnen wird vielerorts immer teurer. Gründe dafür sind vielfältig: steigende Grundstücks- und Immobilienpreise durch die dynamisch wachsende Nachfrage nach Wohnraum, generell steigende Baukosten, die hohen energetischen Anforderungen insbesondere im Neubausegment sowie hohe Renditeerwartungen auf Investorenseite. Auch in Leipzig zeichnen sich seit einiger Zeit diese Entwicklungen ab. Diese hat die Stadt Leipzig zum Anlass genommen, um ein Netzwerk "More for less - Bezahlbares Wohnen in der wachsenden Stadt" aufzubauen und zu etablieren.
Was wollen wir?
Ziel dieses Netzwerkes ist es, einen aktiven und regen Austausch zum Thema bezahlbares Bauen und Wohnen anzuregen. Gute Beispiele sollen bekannt gemacht und relevante und am Thema interessierte Akteure vernetzt werden. Dabei ist es wichtig, Praktiker zusammenzubringen, die von Erfahrungen an ganz konkreten Beispielen berichten können.
Denn: Kostengünstig bauen funktioniert!
Das zeigen die bisher vorgestellten Beispiele von Architekt/-innen, Wohnungsbaugenossenschaften und Baugruppen im In- und Ausland. Unter gewissen Rahmenbedingungen ist es möglich, gut, den Vorschriften entsprechend und günstig zu bauen und zu wohnen. Es gibt alternative Geschäftsmodelle, die wirtschaftlich tragfähig sind und bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dabei ist die Einbindung der Politik wichtig. Denn oft sind es die Änderungen von Gesetzen und neue Vorschriften, die das Bauen verteuern.
Die Workshops und Veranstaltungen
Seit 2015 findet More for less jährlich im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik statt und beschäftigt sich mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.
Eine entscheidende Rolle dabei spielt das Netzwerk Leipziger Freiheit, welches als Anlaufstelle für kooperative Wohnprojekte in Leipzig fungiert und Dreh- und Angelpunkt für Leipziger Initiativen für bezahlbares und kooperatives Wohnen ist.
Die Veranstaltungen More for less in der Übersicht
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
More for less I - Mehr Bauen mit weniger Geld
More for less II - Kooperatives Bauen
More for less III - Steuerungsmöglichkeiten der Städte
More for less IV - Nachverdichtungsprojekte in Städten - Grenzen, Akzeptanz, gelungene Beispiele
More for less V - Gemeinwohlorientierte Wohnungsmarktakteure – Chancen und Anforderungen für das bezahlbare Wohnen
pandemiebedingter Ausfall der Veranstaltung
More for less VI - Strategien und Instrumente zur Sicherung des kooperativen und bezahlbaren Wohnens
2021 More for less VI: Strategien und Instrumente zur Sicherung des kooperativen und bezahlbaren Wohnens
Nachdem 2020 aufgrund der Pandemie der 14. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Leipzig abgesagt wurde, beteiligte sich die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem NLF an der digitalen Fassung desselben am 4. und 5. Mai 2021. Im Rahmen der Session Nr. 14 wurden Strategien und Instrumente zur Sicherung des kooperativen und bezahlbaren Wohnens diskutiert.
Die Stadt Leipzig unterstützt kooperatives und bezahlbares Wohnen seit 2016 unter anderem durch das Netzwerk Leipziger Freiheit (NLF). Mit Mitteln des Wohnungspolitischen Konzeptes wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung ein multiprofessionelles Netzwerk aufgebaut, das sowohl private Bau- beziehungsweise Wohnprojektinitiativen unterstützt als auch Konzeptverfahren der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft LWB begleitet. Erfahrungen aus dieser Netzwerkarbeit, die Diskussion über die Übertragbarkeit dieses Netzwerkansatzes sowie über Kooperationsmöglichkeiten auf dieser Ebene zwischen einzelnen Städten waren Gegenstand der Session "Strategien und Instrumente zur Sicherung des kooperativen und bezahlbaren Wohnens" im Rahmen des 14. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik.
Der erste Teil der Session präsentierte den Aufbau sowie die Arbeitsweise des NLF als Instrument für kooperatives und bezahlbares Wohnen in Leipzig. Zwei Beispiele, die OurHaus eG und die SoWo Leipzig eG, zeigten positive Effekte, die durch kooperative Bau- und Wohnprojekte für die Wohnqualität und das Quartier erzielt werden können.
Dabei lag der Schwerpunkt bei der OurHaus eG auf der Darstellung der Herausforderungen für kooperative (Neu-)Bauprojekte, wie zum Beispiel die Spezifik des Bau- und Planungsprozesses, die Integration individueller Wohnbedarfe, die Ausgewogenheit beziehungsweise das Wechselspiel von Gemeinschafts- und Rückzugsräumen und nicht zuletzt die Sicherung der Bezahlbarkeit im Neubau.
Das Beispiel der SoWo eG zeigte die Möglichkeiten der Etablierung neuer Trägerstrukturen zum Erhalt von bezahlbarem Wohnraum auf. Als Dachgenossenschaft ist es mit Hilfe der SoWo Leipzig eG in den vergangenen Jahren gelungen, mehrere Immobilien dem freien Wohnungsmarkt zu entziehen und so bezahlbare Mieten langfristig zu sichern. Der Bedarf an dieser Form der Unterstützung ist in Leipzig aktuell größer als die Möglichkeiten und Ressourcen der SoWo Leipzig eG.
Teilnehmer in Teil 1 der Session: 34
Im zweiten Teil der Session wurden in einer gemeinsamen Diskussion zwischen Vertreter/-innen verschiedener Beratungsnetzwerke aus München, Frankfurt am Main gemeinsam mit dem NLF unter anderem folgende Fragen diskutiert: Welche Beratungsnetzwerke gibt es in anderen Bundesländern? Was kann man voneinander lernen? Und welche Synergien sind durch Zusammenarbeit möglich?
Die Diskussion hob folgende Schwerpunkte der Beratungstätigkeit zum kooperativen und gemeinschaftlichen Bauen und Wohnen hervor:
- die häufige Überfrachtung der Konzeptverfahren - durch einen bundesweiten Austausch kann es gelingen, die Verfahren zu "entschlacken" und bundesweite, gegebenenfalls für ein normiertes Vergabeverfahren Qualitätsstandards zu definieren. Voraussetzung dafür ist das Vertrauen in die gemeinschaftlich agierenden Akteure!
- der Aufbau von Gruppen ist ein wichtiger Schwerpunkt von Beratung beziehungsweise stellt einen maßgeblichen Bedarf dar - mit der Größe der vergebenen Grundstücke gewinnt dieser Aspekt an Bedeutung
- der regionale Fokus gewinnt an Bedeutung - durch die Etablierung regionaler Beratungsstrukturen sowie einen kontinuierlichen Austausch, zum Beispiel über regionale Wohnungsbaukonferenzen könnte Beratung auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen zugeschnitten werden
Teilnehmer in Teil 2 der Session: 21
Programm
13:45 Uhr
Begrüßung
Dr.-Ing. Frank Amey
Stadt Leipzig, Leiter Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung
13:50 Uhr
Vorstellung des Netzwerk Leipziger Freiheit als Instrument für kooperatives und bezahlbares Bauen und Wohnen in Leipzig
(Netzwerkstruktur, Finanzierung, Arbeitsweise, Projekte und weiteres)
Tanja Korzer
Koordinierungsstelle Netzwerk Leipziger Freiheit
14:00 Uhr
Effekte der Netzwerkarbeit - von der Parzelle zum Quartier
Gordon Tannhäuser
OurHaus eG
Zeit für Rückfragen inkl. paralleler Chat
Michael Stellmacher
SoWo Leipzig eG
14:30 Uhr
Pause
14:45 Uhr
"Der Blick in andere Bundesländer" - Was kann man voneinander lernen? Welche Synergieeffekte können durch Zusammenarbeit erzeugt werden?
Diskussionsrunde
Moderation: Tanja Korzer
Koordinierungsstelle Netzwerk Leipziger Freiheit
"Vom Verein, zur kommunalen und zur landesweiten Beratung"
Birgit Kasper
Netzwerk gemeinschaftliches Wohnen, Frankfurt am Main
"Von der Stadt in die Region"
Nathalie Schaller
mitbauzentrale münchen
"zivilgesellschaftliche Beratungsinitiative"
Marion Kempe
bauforum dresden e. V.
"kommunales Engagement"
Jens Gerhardt
Netzwerk Leipziger Freiheit, Leipzig
15:20 Uhr
Abschluss
Ein Mitschnitt der Session ist auf https://bk.nsp-kongress.de/mediathek unter Session Nr. 14 zu finden.
2019 More for less V: Gemeinwohlorientierte Wohnungsmarktakteure – Chancen und Anforderungen für das bezahlbare Wohnen
2019 fand die fünfte Veranstaltung der More for less-Reihe im Rahmen des 13. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Stuttgart statt. Am 18. September 2019 lud das Leipziger Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung Fachleute und Interessierte ein über das Thema Gemeinwohlorientierte Wohnungsmarktakteure – Chancen und Anforderungen für das bezahlbare Wohnenzu diskutieren.
Durch die anhaltende Debatte um steigende Mieten in vielen Städten stellt sich für Kommunen die Frage nach neuen Partnerschaften für die Schaffung und den Erhalt von vielfältigem und bezahlbarem Wohnraum. Dabei rücken gemeinwohlorientierte Wohnungsmarktakteure in den Fokus von Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik.
Nach einem Überblick über gemeinwohlorientierte Wohnungsmarktakteure wurden unterschiedliche Trägermodelle anhand verschiedener Praxisbeispiele vorgestellt und diskutiert, welche Rahmenbedingungen Städte und Gemeinden schaffen müssen, um gemeinwohlorientierte Akteure zu stärken und bei der Umsetzung von Wohnungsbauprojekten zu unterstützen.
Im Ergebnis dieses Workshops entstand eine Dokumentation, die hier zum Download zur Verfügung steht.
Dokumenation More for less V
2018 More for less IV: Nachverdichtungsprojekte in Städten - Grenzen, Akzeptanz, gelungene Beispiele
Am 17. September 2018 fand in Frankfurt am Main zum vierten Mal die Leipziger Veranstaltungsreihe More for less im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik statt.
Der Schwerpunkt lag 2018 auf dem Thema Nachverdichtung in der Stadt, ihrer Akzeptanz in der Bewohnerschaft, aber auch den Grenzen und Herausforderungen. Bei diesem Thema befinden sich die Städte in einem Spannungsfeld: auf der einen Seite herrscht, bei steigenden Grundstücks- und Baupreisen, durch Bevölkerungswachstum Handlungsdruck zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in möglichst zentralen und gut erschlossenen Lagen. Auf der anderen Seite sollen bestehende Nachbarschaften und deren Lebensqualität erhalten bleiben. Dies stellt eine Herausforderung wachsender Kommunen bei der innerstädtischen Nachverdichtung dar, für die es neuer, innovativer Konzepte bedarf. Anhand praktischer Beispiele aus verschiedenen Städten wurden vielfältige Ansätze vorgestellt und in einer Podiumsdiskussion tiefergehend diskutiert. Damit wurden Wege aufgezeigt, wie innerstädtisches Nachverdichten gut funktionieren kann.
Die Beiträge der Referenten
Prof. Martin zur Nedden, Beigeordneter a.D., ehemaliger Leiter Deutsches Institut für Urbanistik: Dichte und Qualität – bauliche Entwicklungen in wachsenden Städten
Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau Leipzig: Nachverdichtungsansätze in Leipzig - Chancen in der 2. Reihe?
Cord Soehlke, Baubürgermeister Tübingen: Nachverdichtungsprojekte in Tübingen – Das Tübinger Modell
Walter Hable, Architekt in München, ARGE bogevischs buero & SHAG Schindler Hable: Soziale Dichte als genossenschaftliches Wagnis
Podiumsdiskussion mit den Referenten zur Anforderungen und Grenzen von Nachverdichtungsprojekten
2017 More for less III: Steuerungsmöglichkeiten der Städte
In Hamburg trafen sich am 12. Juni 2017 während des 11. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik das dritte Mal die Netzwerker zum Workshop More for less.
Dabei wurden kommunale Beispiele zur Förderung von bezahlbarem Bauen und Wohnen vorgestellt. Die Vorträge stehen für Sie hier zur Verfügung.
Die Beiträge der Referenten
Dr. Beate Ginzel, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung Stadt Leipzig: Einführung More for less III
Thomas Knorr-Siedow, urban plus Berlin / BTU Cottbus: Kommunale Förderung bezahlbaren Wohnens – ein Überblick
Karin Siebeck, Leiterin des Amtes für Wohnen, Stadterneuerung und Bodenordnung in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg: Wohnungspolitik in Hamburg – ein kooperatives Modell
Kolja Müller, Persönlicher Referent im Dezernat IV Planen und Wohnen der Stadt Frankfurt am Main: Der Frankfurter Liegenschaftsfonds
Andreas Nienaber, Leiter des Amtes für Immobilienmanagement der Stadt Münster: Sozialgerechte Bodennutzung in Münster
2016 More for less II: Kooperatives Bauen
Am 14. September 2016 fand im Rahmen des 10. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik die zweite Veranstaltung in der Reihe More for less in Hannover statt.
Hier wurde diskutiert, welche Komponenten zum bezahlbaren Bauen und Wohnen beitragen können, zum Beispiel neue Formen der Kooperation oder kluge Finanzierungsmodelle. Die Vorträge stehen für Sie hier zur Verfügung.
Die Beiträge der Referenten
Frauke Burgdorff, Vorstand Montag Stiftung Urbane Räume: Immobilien für viele – Forderungen des Konvents "Immobilien für viele – Gemeinwohl gemeinsam gestalten"
Thomas Knorr-Siedow, urban plus Berlin / BTU Cottbus: Zugang zu Boden – Konzeptvergaben durch die Kommune und internationale Modelle
Jens Gerhardt, Koordinierungsstelle Netzwerk Leipziger Freiheit: Beratungsnetzwerke und Brückenbauerorganisationen konkret – Netzwerk Leipziger Freiheit
Bernhard Hummel, Architekt, Berlin: Kostengünstiges Bauen konkret
Tony Schwichtenberg, Projektmitglied SchönerHausen GmbH, Leipzig: Organisations- und Finanzierungsmodelle konkret
2015 More for less I: Mehr Bauen mit weniger Geld
Am 18. September 2015 fand im Rahmen des 9. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Leipzig die erste Veranstaltung unter dem Titel More for less statt.
Im Auftaktworkshop More for less wurden Stellschrauben zur Kostensenkung im Bau und in Frage kommende Organisationsformen vorgestellt und diskutiert.
Im Ergebnis dieses Workshops entstanden eine Dokumentation und drei Plakate, die hier zum Download zur Verfügung stehen.