Quartiersschule Leipziger Osten
Am Standort der ehemaligen Hermann-Liebmann-Schule (Standort im Stadtplan) soll ein attraktiver, leistungsfähiger Schulkomplex mit Oberschule und Gymnasium entstehen. Die gegenseitigen Potenziale des Stadtteils für die Schule und umgekehrt der Schule für den Stadtteil sollen wirksamer werden als dies bei Schulen normalerweise der Fall ist. Damit wird auf die Forderungen von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie von engagierten lokalen Akteuren aus dem Stadtteil reagiert.
Als Knotenpunkt der Bildungslandschaft im <link bauen-und-wohnen foerdergebiete leipziger-osten>Leipziger Osten soll sie soziale Integration und Zusammenhalt befördern. Die Chancengerechtigkeit für die im Stadtteil lebende Bevölkerung soll insgesamt verbessert werden. Die Quartiersschule besitzt außerdem Ausstrahlkraft über den Stadtteil hinaus und setzt somit wichtige Impulse für die lokale Bildungslandschaft.
Die Stadtverwaltung hat 2013 zunächst unter Federführung des Amtes für Wohnungsbau und Stadterneuerung (AWS) das Thema aufgegriffen und das Projekt seit dem schrittweise weiterqualifiziert. Das Verfahren ist neu und mit umfangreichen internen und externen Beteiligungsprozessen verbunden. In einem lebendigen Konzept wurden Ideen gesammelt, nicht alles kann bereits heute festgelegt werden. Die Visionen werden daher nun schrittweise geprüft, geklärt und umgesetzt.
Die Vision und erste Entwürfe
Die Quartiersschule vereint für den Leipziger Osten die Visionen einer Schule, die
ihr Bildungsprofil aus den Qualitäten, Stärken und Bedarfen des umliegenden Quartiers entwickelt und definiert,
sich zur Erfüllung ihres Bildungsauftrags vieler Potenziale aus dem umgebenden Stadtteil bedient und dazu Kooperationen mit Akteuren aus Zivilgesellschaft (Vereinen, Initiativen und Kultureinrichtungen) und Wirtschaft gezielt aufbaut,
ihre räumlichen und technischen Potenziale bereitstellt, um im Stadtteil einen Ort des lebenslangen Lernens für alle und einen sozial-kommunikativen Knotenpunkt zu schaffen.
Der inhaltliche Ansatz für die Quartiersschule geht davon aus, dass die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen nicht nur formell im Unterricht, sondern auch durch non-formales und informelles Lernen über den ganzen Tag im Quartier stattfindet. Dementsprechend gelingen Bildungserfolge dann, wenn das pädagogische Handeln auf das elterliche und soziale Umfeld abgestimmt ist.
Der städtebauliche Entwurf wurde in den vergangenen Monaten optimiert. Veränderungen sind auch in den weiteren Planungsphasen noch möglich.
Fragen und Antworten zur Quartiersschule Ihmelsstraße
Planung des Schulbaus: Amt für Jugend, Familie und Bildung und Amt für Gebäudemanagement
Inhaltliche Verantwortung für die Schulen (inklusive Schulleitungen): Sächsische Bildungsagentur
Inhaltliches Gesamtkonzept für den Campus: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Vorbereitende Koordination der stadtteiloffenen Angebote und Nutzungen von Stadtteilakteuren: Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung in Abstimmung mit dem Amt für Jugend, Familie und Bildung
Planung der Verkehrsführung und des Baus von Verkehrsanlagen: Verkehrs- und Tiefbauamt
Bisheriger Beteiligungsprozess
Bereits vor dem Stadtratsbeschluss zur Reaktivierung der ehemaligen Hermann-Liebmann-Oberschule als Quartiersschule wurden in den Jahren 2012 und 2013 mehrere Informations- und Beteiligungsveranstaltungen, insbesondere im Rahmen des Forum Leipziger Osten, durchgeführt.
Auf der Basis des Stadtratsbeschlusses wurde 2013 eine mehrteilige Konzeptwerkstatt durchgeführt und ein grundsätzliches Ideenkonzept für die Quartiersschule erarbeitet. Beteiligt waren verschiedene Vertreterinnen und Vertretern aus Schulen, Vereinen, Institutionen, Fachämtern und externe Experten. In Workshops und thematischen Arbeitsgruppen zur pädagogischen Ausrichtung, zu außerschulischen Angeboten und zur Nutzung als Quartierszentrum wurden die Inhalte erarbeitet, gebündelt und in gemeinsamen Foren abgewogen und diskutiert. Die Visionen werden in fortlaufenden Beteiligungen konkretisiert und mit Leben gefüllt.
Dieses Konzept wurde im Rahmen einer öffentlichen Dialogveranstaltung im November 2013 vorgestellt und mit großer Zustimmung diskutiert.
Mit direkt Betroffenen, insbesondere mit der Gemeinschaft der Garagenpächter des Garagenhofes an der Bernhardstraße führte das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung zwischenzeitlich eine Reihe von Informations- und Abstimmungsgesprächen durch.
Nach einer Phase von verwaltungsinternen Prüfungen und Klärungen fand 2016 auf der Basis der Stadtratsbeschlüsse und der zuvor erarbeiteten Konzepte ein Städtebauliches Gutachterverfahren statt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden im Sommer 2016 im Rahmen einer Ausstellung veröffentlicht.
Die Pläne und das Modell des Siegerentwurfs sind im InfoCenter Eisenbahnstraße (Eisenbahnstraße 49) zu sehen.
Im Stadium der Vorplanung für den ersten Bauabschnitt fand im April 2017 eine öffentliche Dialogveranstaltung im Offenen Freizeittreff Rabet statt. Das Forum war mit knapp 100 Teilnehmenden sehr gut besucht. Unter den Gästen waren einerseits viele, die sich für die neuen Schulen und die damit verbundene Aufwertung der Bildungslandschaft im Leipziger Osten interessierten. Daneben waren auch viele Anwohnerinnen und Anwohner aus dem umliegenden Wohngebiet gekommen, die sich mit den möglichen Auswirkungen der Baumaßnahme auf das Umfeld auseinandersetzen.
Begleitend zu diesen Aktivitäten wurde über Infotafeln im InfoCenter Eisenbahnstraße über das geplante Projekt informiert.
Ein wichtiges Informationsmedium für den Stadtteil ist die Blitzinfo, die regelmäßig über Entwicklungen in den Stadtteilen des Leipziger Ostens informiert und auch für Veranstaltungsankündigungen genutzt wird. Wenn Sie diesen Newsletter erhalten wollen, kontaktieren Sie bitte blitzinfo@leipziger-osten.de .
Künftige Bürgerbeteiligung
Öffentliche Dialogveranstaltungen sind auch in Zukunft entlang der Meilensteine der Planung des Schulcampus vorgesehen. Die zeitliche Festlegung erfolgt in Abstimmung mit dem weiteren Planungsverlauf. Die Ausgestaltung der Schulkonzepte erfolgt in der Regie der Außenstellenleitungen und der Vorbereitungsphase in Abstimmung mit der Sächsischen Bildungsagentur und dem Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig. Für die Oberschule beginnt dieser Prozess bereits mit dem Schuljahr 2017/18.
Im Aufbau der lokalen Bildungslandschaft nimmt das Netzwerk der bisherigen und der möglichen zukünftigen Bildungsakteure im Stadtteil eine zentrale Rolle ein. Die Zusammenarbeit im Netzwerk soll weiter unterstützt und aufgebaut werden. Dazu sind weitere Veranstaltungen geplant.
Die Vorbereitung nichtschulischer Nutzungen in der Quartiersschule wird durch das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung in enger Abstimmung mit dem Amt für Jugend, Familie und Bildung koordiniert. Interessierte können sich hierzu an das Quartiersmanagement Leipziger Osten wenden (qm@leipziger-osten.de).
Der ruhende Verkehr, der sich aus der schulischen Nutzung ergibt, wird auf dem Gelände der künftigen Schulen untergebracht. Dabei wird berücksichtigt, dass durch die direkte Erschließung mit der Straßenbahn und die sonstigen Wegebeziehungen ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler und der Angestellten nicht mit dem eigenen Pkw zur Schule fahren.
Die Berechnung und die lagemäßige Einordnung der erforderlichen Stellplätze findet im Rahmen der Freiflächenplanung für die Quartiersschule statt und liegt aktuell noch nicht vor. Für das umgebende Wohngebiet besteht entsprechend der Planung keine zusätzliche Belastung durch ruhenden Verkehr. Die Pkw, die durch den Wegfall des Garagenhofes zusätzlich im Wohngebiet untergebracht werden müssen, werden den Parkdruck entsprechend erhöhen.
Die Bereitstellung von Parkraum ist jedoch keine Aufgabe der Kommune, also der Stadt Leipzig. Hierfür sind die Wohnungseigentümer und die Fahrzeughalter verantwortlich.
Ein Anspruch auf einen Stellplatz in Wohnungsnähe existiert in Leipzig nicht.
Die Stadt Leipzig ist aber bemüht, den Verkehr im Leipziger Osten im Allgemeinen und in diesem Wohngebiet im Besonderen, bestmöglich im Interesse aller Bewohnerinnen und Bewohner zu organisieren. Dazu wird eine Untersuchung zu sinnvollen und praktikablen Maßnahmen durchgeführt. Dabei werden alle Verkehrsarten sowie ihre Verknüpfung miteinander betrachtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden zu gegebener Zeit öffentlich vorgestellt.
Mit dem geplanten Bau der Quartiersschule wird auch die Fläche des Garagenhofs benötigt (siehe Frage: Welche Gebäude sind geplant?).
Die Fläche des Garagenhofes befindet sich im Eigentum der Stadt Leipzig. Die derzeitigen Pächter der Garagen haben laut Einigungsvertrag eine Nutzungsmöglichkeit, so lange keine öffentlichen Interessen dagegenstehen. Die Stadt Leipzig wird den betreffenden Pächtern rechtzeitig kündigen, da die Flächen für die Realisierung der Quartiersschule unerlässlich sind. Die Garagenpächter haben keinen Anspruch auf die Pacht von anderen Garagen. Daher wird die Stadt Leipzig auch keine Ersatzstandorte zur Verfügung stellen. Es gibt in diesem Zusammenhang keinen Anspruch der Pächter für Entschädigungsleistungen.
Die derzeitige Verkehrsplanung sieht die Einziehung der Ihmelsstraße zwischen Wurzner Straße und Krönerstraße vor. Die Fläche bleibt aber für Fuß- und Radverkehr öffentlich nutzbar. Aufgrund vorhandener unterirdischer Anlagen unter der Straße wird diese Fläche auch nicht bebaut.
Als Ersatz für den Wegfall der Ihmelsstraße als Anbindung an die Wurzner Straße wird die Krönerstraße ab Wurzner Straße bis Ihmelsstraße grundhaft ausgebaut, um künftig die Verkehrsverbindung zwischen Bernhardstraße und Wurzner Straße zu übernehmen. Hierzu wird auch die Ampel entsprechend verlegt.
Die Bernhardstraße quert zwischen der Liselotte-Herrmann-Straße und der Krönerstraße künftig das Gelände des Schulcampus. Die neue Straßenführung ist Gegenstand der künftigen Freiraum- und Verkehrsplanung für den Campus.
Aufgrund des Schulbauvorhabens muss der Wertstoffhof in der Krönerstraße 13 geschlossen werden. Als Ersatz soll ein neuer Wertstoffhof für den Stadtbezirk Ost entstehen. Über den Kauf einer entsprechenden Fläche stimmt der Stadtrat ab.
Für die Entsorgung von Abfällen gelten für alle Kleingärten in Leipzig die Regelungen der Kleingartenverordnung und der Abfallwirtschaftsatzung der Stadt Leipzig. Mit insgesamt 17 Wertstoffhöfen bietet Leipzig ein sehr hohe Anzahl an Annahmestellen, die für die Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar sind.
Bei der Planung der Schulgebäude und Schulfreiflächen wird grundsätzlich Barrierefreiheit baulich sichergestellt. Die Klassenzimmer beinhalten mit einer Größe von 70 Quadratmetern auch Flächen für Rollstuhlfahrer. Es wird ein Leitsystem für Menschen mit einer Sehbehinderung geben.
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung richtet gemeinsam mit der Sächsischen Bildungsagentur für neue Schulen im Aufbau zunächst eine Außenstelle einer bestehenden Schule ein. Die Außenstelle erhält eine eigene Leitung. Die bestehende Schule wird auch Stammschule genannt.
Erst später wird die Schulleitung öffentlich ausgeschrieben.
In dieser Vorphase ist auch die Erarbeitung eines Schulkonzeptes zusammen mit der dann bereits vorhandenen Elternschaft vorgesehen.
Für die neue Oberschule in der Ihmelsstraße beginnt der Aufbau neuer Klassen mit dem Schuljahr 2017/2018 am Interimsstandort Löbauer Straße. Der Umzug in die neue Schule ist mit Beginn des Schuljahres 2021/22 vorgesehen.
Für die inhaltliche Planung ist die Sächsische Bildungsagentur zuständig. Die Grundlage bildet das sächsische Schulgesetz. Das Amt für Jugend, Familie und Bildung begleitet die Erstellung der Schulkonzepte. Oberste Zielsetzung für die Stadt Leipzig ist der Abbau von Bildungsbenachteiligung.
Bei der Konkretisierung der Schulprogramme ist wünschenswert, dass Kooperationen mit Akteurinnen und Akteuren sowie Einrichtungen im Umfeld (Kultur, Bildung, Wirtschaft, und so weiter) eine wichtige Rolle spielen und sich als fester Bestandteil etablieren.
Die Anlage der Schulen als Campus soll auch die Zusammenarbeit der beiden Schulen begünstigen und so die Bildungsübergänge zwischen den beiden Schulen erleichtern.
Die konkrete Ausgestaltung der Schulprogramme findet in der Verantwortung der beiden Schulleitungen in Zusammenarbeit mit den Eltern statt. Bereits mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 wird im Schulgebäude in der Löbauer Straße (Schönefeld) die künftige Schule Ihmelsstraße (Oberschule) als Außenstelle der 20. Schule jahrgangsweise aufgebaut.
Bei der weiteren Konkretisierung der nichtschulischen öffentlichen Nutzungen im Campus können auch andere Interessierte aus dem Stadtteil mitwirken. Hierfür steht das Quartiersmanagement als Ansprechpartner zur Koordinierung zur Verfügung.
Kontakt: qm@leipziger-osten.de
Der Schulcampus gliedert sich in zwei Bauabschnitte.
Im ersten Bauabschnitt wird die Oberschule errichtet. Dazu wird das alte Schulgebäude umgebaut und durch einen Anbau erweitert. Zusätzlich werden bereits beide Sporthallen übereinander gestapelt gebaut.
Im zweiten Bauabschnitt folgen das Gymnasium sowie ein Mehrzweckbau, welcher Funktionen für beide Schulen übernimmt und sich mit weiteren quartiersbezogenen Räumen am stärksten in den Stadtteil öffnen wird.
Bisher gab es dazu folgende Planungsschritte:
2012: Beschluss zur Reaktivierung der ehemaligen Hermann-Liebmann-Schule zu 4-zügiger Oberschule/ "Quartiersschule" am Standort Ihmelsstraße
2013: Auftrag zur Suche eines Standortes für Gymnasium im Leipziger Osten
2013: Ideensammlung unter Beteiligung von Bürgern und Akteuren aus dem Stadtteil
2014: Durchführung einer Untersuchung zur grundsätzlichen Machbarkeit der Umsetzung am geplanten Standort
2016: Durchführung eines städtebaulichen Gutachterverfahrens mit dem Ziel, die Gebäude auf dem Standort optimal anzuordnen und Durchführung von EU-weitem Ausschreibungsverfahren zur Auswahl der Architekten und Haustechniker
2017: Vorplanung (Leistungsphase 2) und anschließend Entwurfsplanung (Leistungsphase 3)
Derzeit läuft die Vorplanung für den ersten Bauabschnitt.
Die weiteren Etappen sind:
2017: Beantragung von Fördermitteln (der erste Bauabschnitt hat ein Investitionsvolumen von rund 28 Millionen Euro)
2017: Baubeschluss des Stadtrates für den 1. Bauabschnitt
2017/2018: Aufbau der Klassen für den Schulstandort Ihmelsstraße im Interim Löbauer Straße (5., 6. und 7. Klassen)
2018: Durchführung der Ausführungsplanung
2018: Baubeginn des 1. Bauabschnitts
2021: Bauende und Inbetriebnahme der Oberschule und Sporthallen
Für den 2. Bauabschnitt (Gymnasium und Mehrzweckgebäude) ist eine Fertigstellung ab 2024 vorgesehen.
Die Schulgebäude
Im Zentrum des Campus befinden sich die beiden Schulgebäude. Das alte Bestandsgebäude entspricht nicht mehr den Anforderungen an heutige Standards für Klassenräume. Daher werden für die Oberschule und das Gymnasium die eigentlichen Klassenräume als Erweiterungsbauten angefügt.
Alle drei Baukörper sind im Inneren miteinander verbunden, so dass auch die inhaltliche Zusammenarbeit der beiden Schulen bereits baulich berücksichtigt wurde.
Der Altbau bleibt dabei das gestalterisch dominierende Gebäude. Hier werden Verwaltungsräume, Gruppenarbeitsräume sowie verschiedene Spezialräume (Werken, Schulbibliothek und andere) für beide Schulen eingeordnet. Bis zum Bau des Gymnasiums (2. Bauabschnitt) werden hier auch Lern-, Beratungs- und Büroräume für die öffentliche Nutzung zwischenzeitlich untergebracht.
Nach Ende des 2. Bauabschnitts werden diese Funktionen dann in den Multifunktionsbau vor dem alten Bestandsgebäude umziehen. Daneben werden hier die gemeinsame Essensversorgung, ein großer, flexibler Mehrzweckraum für beide Schulen (Aula – gleichzeitig öffentlicher Veranstaltungsraum) sowie weitere Lernräume eingeordnet.
Die Sporthallen
Die zweistöckige Sporthalle mit je drei Feldern soll bereits im 1. Bauabschnitt vollständig errichtet werden. In beiden Sporthallen findet dann sowohl der Sportunterricht als auch Vereinssport statt. Zusätzlich erhält die Halle im Erdgeschoss eine Ausstattung als Wettkampfhalle mit wegklappbaren Zuschauerplätzen.
Der kleine Baukörper schafft Möglichkeiten zur Ergänzung öffentlicher Nutzungen mit Bezug zum Schulcampus. Über den Bau dieses Gebäudes wird mit der Planung zum 2. Bauabschnitt noch entschieden.
Die Freiflächen
Die für beide Schulen zur Verfügung stehenden Freiflächen gliedern sich in einen offenen Bereich vor dem alten Bestandsgebäude und einem abgezäunten Schulhof hinter den Schulgebäuden. In den offenen Bereich werden der bisherige Krönerplatz, sowie die Ihmelsstraße einbezogen. Die Straße selbst wird aufgehoben. Der Bereich wird zusätzlich begrünt und soll als städtebauliche Fortführung des Grünen Bandes Wurzner Straße wirken. Den abgezäunten Schulhofbereich teilen sich beide Schulen, er wird aber in verschiedene Teilräume gegliedert. Der vorhandene Bolzplatz an den zukünftigen Sporthallen bleibt bestehen. Er wird genauso wie die restlichen Funktionen (Tischtennisplatte, Basketballkorb) in das Vorhaben als öffentlich nutzbarer Bereich integriert.
Für den Freisport nutzen die Schulen das Gelände des Sportvereins SV Leipzig Ost 1858 e. V.
Nach dem Änderungsantrag zum Stadtentwicklungskonzept Leipziger Osten und dem damit verbundenen Stadtratsbeschluss zur Schaffung eines neuen Gymnasiums im Leipziger Osten vom 20. März 2013 wurden zunächst verschiedene Standortalternativen und Flächen von der Stadtverwaltung untersucht. Der Standort der ehemaligen Hermann-Liebmann-Schule an der Ihmelsstraße hat sich als der einzig mögliche heraus gestellt.
Im Vorfeld des Planungsverfahrens wurden verschiedene Flächen im Umkreis der ehemaligen Hermann-Liebmann-Schule an der Ihmelsstraße auf ihre Eignung für eine Bebauung hin untersucht. Aufgrund der Größe des Bauvorhabens sind umfangreiche Kapazitäten zu planen und es ergibt sich ein hoher Flächenbedarf.
Zur Lösung der komplexen Planungsaufgabe wurde ein städtebauliches Gutachterverfahren durchgeführt. Am Verfahren nahmen acht erfahrene Planungsbüros teil. Das Büro RBZ Generalplanungsgesellschaft mit Storch Landschaftsarchitektur, beide aus Dresden, wurde zum einstimmigen Sieger des städtebaulichen Gutachterverfahrens erklärt.
Der städtebauliche Entwurf des Siegerbüros zeichnet sich durch die Schaffung einer klaren Gebäude- und Grünraumstruktur und Flexibilität aus. Das denkmalgeschützte Schulgebäude steht im Mittelpunkt des Entwurfes und wird optimal in das Ensemble eingebunden. Für stadtteilöffentliche Nutzungen ist eine leichte Zugänglichkeit gewährt.
Das Planungsbüro, das diesen Wettbewerb gewonnen hatte wurde auch mit der Durchführung der Planung bis zur Entwurfsplanung beauftragt. Auf der Basis des Siegerentwurfs wurden im Planungsverlauf kleinere Änderungen vorgenommen und abgestimmt, die Grundideen des Entwurfs wurden jedoch beibehalten. Weitere Veränderungen sind auch in den nächsten Planungsphasen noch möglich.
Der Leipziger Osten ist ein vielseitiges Viertel im Wandel. Aktuell gehören die Stadtteile des Leipziger Ostens zu den am stärksten wachsenden Bereichen der Stadt Leipzig. Auch für Familien wird dieser Stadtteil zunehmend attraktiver. Trotz der insgesamt positiven Entwicklung ist der Leipziger Osten nach wie vor Schwerpunktgebiet der Stadtentwicklung.
Es bestehen Herausforderungen in sozialen, wirtschaftlichen und baulichen Bereichen. Eine Kernaufgabe besteht darin, die Möglichkeiten auf eine gute Bildung - auch im Zusammenspiel mit einer sozialen und ethnischen Integration - zu verbessern. Dabei sollen soziale Benachteiligung und überdurchschnittliche Entwicklungsrückstände abgebaut und schulische Übergänge erleichtert werden.
Seit 2003 wird im Leipziger Osten das Fehlen eines Gymnasiums als Defizit benannt. Außerdem besteht der Bedarf zur Sanierung bestehender Schulgebäude im Leipziger Osten. Dazu zählt die ehemalige Hermann-Liebmann-Schule.
Daneben wurde das generelle Potenzial von Schulen im Stadtteil thematisiert und eine größtmögliche Öffnung für Angebote und Nutzungen aus dem und für den Stadtteil gefordert. Mit dem Modellprojekt einer Quartiersschule im Zuge eines Neubaus oder einer Sanierung sollten hierfür Maßstäbe gesetzt werden.
Flexibler Mehrzweckraum
In dem Multifunktionsgebäude sollen Mensa und Aula als flexibler Mehrzweckraum ausgebaut werden. Dieser kann für mittlere und größere öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.
Bildungs- und Kursangebote
Es werden mehrere multifunktional nutzbare Lernräume geschaffen. Diese können sowohl für Ganztagsangebote für die Schulen, aber auch vormittags und abends für Bildungs- und Kursangebote für Erwachsene genutzt werden (zum Beispiel für Angebote der Volkshochschule oder freier Träger).
Beratungsräume
Es wird mehrere schulische Beratungsräume geben, die bedarfsabhängig sowohl von beiden Schulen als auch zu bestimmten Zeiten für öffentliche Beratungsleistungen (wie zum Beispiel Bildungsberatung, Beratung zur Förderung spezieller Begabungen, Erziehungsberatung und anderes) angeboten werden können.
Sporthallen
Die Sporthallen werden außerhalb der schulischen Nutzungszeiten für Sportvereine zur Verfügung gestellt und sollen außerdem für den Wettkampfsport genutzt werden.
Städtischer Freiraum
Die Bereiche vor dem alten Bestandsgebäude bleiben offen und stehen als städtischer Freiraum zur Verfügung. Eine teilweise öffentliche Nutzung des abgezäunten Schulhofbereiches ist noch zu klären.
Generell ist die Öffnung der Schule in den Stadtteil in diesem Umfang in Leipzig neu. Daher müssen die Details noch im weiteren Prozess geprüft und geklärt werden.
Die Zahl der Geburten in Leipzig ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Aktuell gibt es jährlich 7.000 Geburten in Leipzig, Tendenz steigend. Damit hat Leipzig seit mehreren Jahren bereits mehr Geburten als Todesfälle. Daneben ziehen mehr Menschen nach Leipzig als aus Leipzig wegziehen. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren fortsetzen.
Im Leipziger Osten wächst die Bevölkerungszahl dabei deutlich stärker als im Durchschnitt der Stadt Leipzig.
Daher muss die Infrastruktur, insbesondere auch Kindertagesstätten und Schulen deutlich ausgebaut werden. Bis 2030 werden in Leipzig voraussichtlich circa 80 zusätzliche Kindertagesstätten und 40 zusätzliche Schulen benötigt.
Im Bereich der Oberschulen reichen bereits derzeit die vorhandenen Kapazitäten nicht mehr aus. Hier wird dringend auch im Leipziger Osten eine zusätzliche Schule benötigt. In einigen Jahren wird im Leipziger Osten außerdem ein Gymnasium benötigt. Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts werden voraussichtlich noch drei bis vier neue Grundschulen folgen.
Für den möglichen Standort der Oberschule und des Gymnasiums wurden bereits vor mehreren Jahren alle denkbaren Flächen im Leipziger Osten untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der Standort um die ehemalige Hermann-Liebmann-Schule an der Ihmelsstraße als einziger mit stadteigenen Grundstücken hierfür zur Verfügung steht.
Mit dem Quartiersschulcampus soll ein Schulkomplex entstehen, der bessere Rahmenbedingungen für Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer sozialen Situation bietet. Kinder und Jugendliche im Leipziger Osten haben derzeit stadtweit mit die schlechtesten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg.
Stärken des sozialen Gefüges im Stadtteil
Aber nicht nur Schule und Elternhaus beeinflussen die Bildungschancen der Kinder, sondern auch der gesamte Sozialraum. Schulstandorte können dabei Impulse für die Entwicklung ihres Umfeldes geben und das soziale Gefüge im Stadtteil stabilisieren.
Entwicklung von Bildungsnetzwerken
Neben baulichen Voraussetzungen müssen dazu auch die inhaltlichen Konzepte der Schulen weiter entwickelt und ein gut funktionierendes Bildungsnetzwerk zwischen den verschiedenen Bildungsakteuren aufgebaut werden. Eine Quartiersschule soll sich dabei in besonderer Weise an den Qualitäten, Stärken und Bedarfen des umliegenden Stadtteils orientieren.
Mehrfachnutzung
Bereits seit vielen Jahren werden Schulen auch nach der offiziellen Schulzeit durch Vereine, die Volkshochschule oder die Musikschule genutzt. In der Quartiersschule sollen die Möglichkeiten der außerschulischen Nutzungen der schulischen Gebäude und Freiflächen noch deutlich erweitert werden. So soll beispielsweise die Volkshochschule perspektivisch als fester Bestandteil des Lernortes ganztägig Angebote der Erwachsenenbildung für Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils anbieten. Auch Vereinen aus dem Stadtteil wird die Möglichkeit geboten, kulturelle, Bildungs- und Beratungsangebote im Schulkomplex für die Öffentlichkeit anzubieten. Hierfür sollen sowohl kleinere als auch ein größerer Veranstaltungsraum (Bereich der Mensa und Aula der Schulen) zur Verfügung stehen. Damit soll ein soziales und kulturelles Zentrum im Stadtteil entstehen.
Außerdem sollen mögliche Kooperationen zwischen den Schulen und anderen Einrichtungen und Angeboten im Stadtteil (Kultur, Wirtschaft, soziale Einrichtungen und Vereine) intensiv, beispielsweise für den Ausbau von Ganztagsangeboten, genutzt werden. Um beides zu unterstützen, soll perspektivisch eine Koordinationsstelle geschaffen werden.
Die geplante Quartiersschule ist als Campus ein Leitprojekt des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes Leipziger Osten (STEK LeO, 2013) sowie ein gesamtstädtisches Zukunftsprojekt des Fachkonzepts Kommunale Bildungslandschaft (Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Leipzig 2020) und des Zukunftskonzeptes Strategisches Bildungsmanagement in der Stadt Leipzig.
Am Campus Ihmelsstraße sollen verschiedene Anforderungen und zentrale Ziele der Stadtteil- und Schulentwicklungsplanung miteinander verknüpft werden, damit ein wichtiger Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit, Integration und sozialem Zusammenhalt im Stadtteil geleistet wird:
1. Verbesserung der Chancengerechtigkeit und der Bildungserfolge der Heranwachsenden unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und Nationalität, durch
Unterstützung einer engen Kooperation von Oberschule und Gymnasium durch die räumliche Verbindung, dabei auch Erleichterung des Wechsels zwischen beiden Schulformen,
die Verbesserung der Voraussetzungen für die Stärkung und Mitwirkung der Eltern am Schulerfolg der Kinder,
die Verbesserung der Voraussetzungen für vielfältige Kooperationen zwischen den Schulen und non-formalen Bildungsangeboten (zum Beispiel die Jugendhilfe, Vereine und Initiativen) im Stadtteil.
2. Aufwertung der Bildungslandschaft durch ein einzigartiges Gesamtkonzept, das Alleinstellungsmerkmale für den Leipziger Osten schafft und so zur positiveren Wahrnehmung des Stadtteils in der Stadt beiträgt, insbesondere mit Blick auf Familien mit schulpflichtigen Kindern. Dies beinhaltet:
die Ansiedlung eines neuen Gymnasiums,
die Reaktivierung des leerstehenden denkmalgeschützten Gebäudes der ehemaligen Hermann-Liebmann-Schule,
die Umsetzung des Quartiersschulansatzes.
3. Die Quartiersschule als ein Ort des lebenslangen Lernens für Bewohner aller Altersgruppen im Stadtteil und darüber hinaus.
4. Die Schule als ein öffentlich sozial-kommunikativer Mittelpunkt im Stadtteil über die schulischen Nutzungen hinaus, der für alle Stadtteilbewohner ein Ort des Austausches und der gegenseitigen Unterstützung wird.
Auf dem Areal rund um die ehemalige Herrmann-Liebmann-Schule sollen - eng miteinander verbunden – eine 4-zügige Oberschule und ein 4-zügigesGymnasium mit dem Charakter einer Quartiersschule gebaut werden. Dazu gehört auch für jede Schule eine Sporthalle. Ein solcher Schulkomplex wäre einzigartig in Leipzig und würde damit auch einen Impuls zur Steigerung der Attraktivität des Leipziger Ostens insgesamt geben.