Triff uns auf der Engagementmesse: Sebastian Heiland von der Joblinge gAG im Interview
Die gemeinnützige Initiative Joblinge engagiert sich bundesweit für junge Menschen, die einen Anschluss an die Arbeitswelt suchen. In Leipzig werden in diesem Rahmen drei eigenständige Projekte umgesetzt, darunter "Joblinge Kompass". Dieses richtet sich explizit an die Bedarfe junger Geflüchteter und fördert erfolgreich ihre Integration in den Arbeitsmarkt. Projektleiter Sebastian Heiland erfährt bei der Begleitung der Geflüchteten bis zum Abschluss viel Hilfe durch hauptamtliche Mitarbeiter/-innen und ehrenamtliche Unterstützer/-innen.
Warum engagieren Sie sich persönlich?
Mein Engagement findet hauptamtlich statt. Neben dem beruflichen Aspekt war mir bei der Einsatzwahl wichtig, einen gesellschaftlichen Mehrwert erzielen zu können. Am Ende des Tages soll mein Engagement (=Arbeit), wie für die meisten, Spaß machen und meinen Interessen sowie Kompetenzen entsprechen. Dieser tägliche Einsatz ist für mich sehr zufriedenstellend, da wir besagten Mehrwert bei Joblinge sowohl für einzelne Teilnehmer/-innen als auch im gesellschaftlichen Kontext erreichen.
Was waren Ihre schönsten Momente während des Engagements?
Ich freue mich stets, wenn Ausbildungsziele erreicht werden. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob alle Zugangsvoraussetzungen vorhanden und der Erfolg vermeintlich unkompliziert zu erreichen oder ein umfangreicher Prozess mit Umwegen notwendig war, um den Start zu meistern. Jeder vorliegende Ausbildungsvertrag und jeder anhaltende Ausbildungsweg ist gleichermaßen erfreulich.
Was wünschen Sie sich für Ihr Projekt?
Für unser Projekt und unseren Standort wünsche ich mir, dass wir uns in den kommenden Jahren weiter verankern können. Ich freue mich sehr über unsere bisherige Entwicklung. Dennoch ist es immer wünschenswert, Vermittlungszahlen weiter zu steigern und vor allem ein umfangreiches Netzwerk an Unterstützer/-innen auszubauen und zu verstetigen.
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Ein Viertel der Leipziger/-innen zeigt Interesse an freiwilligem Engagement, hat sich bisher aber noch nicht engagiert - Was kann Ihr Projekt diesen Menschen bieten?
Alle Ehrenamtlichen erhalten vor Beginn ihrer Unterstützung eine Schulung, um optimal auf die Arbeit vorbereitet zu werden. Prozessbegleitende Reflektionstreffen bieten den nötigen Raum zum Erfahrungsaustausch. Ebenso finden Abschlussveranstaltungen statt. Im laufenden Gruppenprozess stehen wir allen Unterstützer/-innen individuell zur Verfügung und informieren über relevante Ereignisse. Der gesamte Prozess wird zu Beginn vertraglich festgelegt, so dass Ziele genau benannt und Ehrenamtliche abgesichert sind.
Welches Engagement ist bei Ihnen im Projekt besonders gefragt?
Da wir allein im Kompassprojekt mindestens 60 Teilnehmende pro Jahr aufnehmen, ist vor allem der Bedarf an ehrenamtlichen Mentor/-innen sehr hoch. Sie leisten Unterstützung bei Themen wie Sprachentwicklung, Arbeitsmarktorientierung, Bewerbungen oder sozialer Integration. Daneben führen ehrenamtliche Dozent/-innen beispielsweise EDV- und Mathematik-Workshops durch oder bieten Deutschnachhilfe an, da sie entsprechende Schlüsselkompetenzen mitbringen.
Was versprechen Sie sich von der 1. Leipziger Engagementmesse?
Von der Engagementmesse erhoffe ich mir, dass sie fachfremden aber motivierten Mitmenschen das breite Spektrum des sozialen und gesellschaftlichen Hilfesektors näherbringt, so dass bisher Unentschlossene den für sich passenden Einsatzort finden können. Selbstverständlich hoffe ich auch darauf, dass es uns gelingt, unser Projekt weiter publik zu machen und wir vor Ort neue Ehrenamtliche für eine Zusammenarbeit motivieren und gewinnen können.