Triff uns auf der Engagementmesse: Quentin Kügler vom Jugendparlament im Interview
Das Jugendparlament vertritt die Interessen der 14- bis 21-jährigen Leipziger/-innen gegenüber dem Stadtrat und der Stadtverwaltung. 20 gewählte Mitglieder werden dabei von Freiwilligen in ihrer aktiven Arbeit auf Sitzungen und bei Arbeitsgruppentreffen unterstützt. Anfang des Jahres wurde der Lehramtsstudent Quentin Kügler zum Sprecher gewählt und kümmert sich neben organisatorischen Aufgaben vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit.
Warum lohnt sich Engagement?
Engagement macht einerseits richtig viel Spaß und andererseits lernt man sehr viel. In den letzten 4 Jahren konnte ich durch meine Arbeit im Jugendparlament enorm viel Erfahrung in verschiedensten Bereichen hinzugewinnen, beispielsweise im Argumentieren oder im Umgang mit Konflikten. Außerdem konnte ich meine sozialen Kompetenzen stärken und habe viele Leute kennengelernt. Engagement lohnt sich also für einen selbst, aber man leistet natürlich auch seinen eigenen Beitrag für unsere Stadt.
Was waren Ihre schönsten Momente während des Engagements?
Wir hatten Ende des letzten Jahres einen Antrag im Stadtratsverfahren, der das Weihnachts- und Geburtstagsgeld für Kinder in stationären Einrichtungen und Pflegefamilien von 30 Euro auf 50 Euro erhöhen sollte. Er wurde im Stadtrat mit großer Mehrheit angenommen. Im Januar kam dann eine Schülerin auf mich zu, die sich herzlich dafür bedankt hat. Sie war selbst davon betroffen und sehr glücklich, dass sie sich nun ein größeres Geschenk zum Geburtstag wünschen kann. Das war eine sehr schöne Erfahrung, die mir zeigte, wie sehr sich Engagement lohnt.
Was wünschen Sie sich für Ihre Initiative?
Ich wünsche mir, dass noch mehr Jugendliche ihren Weg in das Engagement finden, damit dadurch unsere Stimme politisch noch stärker wahrgenommen wird. Außerdem wünsche ich mir für das Jugendparlament, dass wir zukünftig unsere Bekanntheit weiter ausbauen, unsere Ideen für Leipzigs Zukunft im Stadtrat weiterhin ernst genommen werden und wir mehr Input für unsere Arbeit von jungen Menschen bekommen.
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Was wünschen Sie sich für Ihre Initiative?
Ein Viertel der Leipziger/-innen zeigt Interesse an freiwilligem Engagement, hat sich bisher aber noch nicht engagiert – Was kann Ihre Initiative diesen Menschen bieten? Wir bieten die Möglichkeit, Leipzig mitzugestalten. Im Jugendparlament kann Jeder und Jede in unseren Sitzungen mitdiskutieren und sogar Anträge einreichen, die dann in das Stadtratsverfahren gegeben werden, wenn wir sie beschließen. Wir führen auch zahlreiche Veranstaltungen durch, bei denen wir uns über jeden Gast freuen. Einfach vorbeischauen – wir beißen nicht.
Welches Engagement ist bei Ihnen in der Initiative besonders gefragt?
Als Jugendparlament steht bei uns natürlich politisches Engagement im Vordergrund. Wir sitzen aber nicht nur im Neuen Rathaus zusammen und diskutieren über Anträge, sondern sind auch viel in Jugendclubs, in Schulen, auf Messen oder bei städtischen Veranstaltungen unterwegs. Bei unseren eigenen Veranstaltungen geht es auch nicht nur um Politik. Wir veranstalten zum Beispiel Konzerte – da sind Organisations- und Moderationstalente gefragt.
Was versprechen Sie sich von der 1. Leipziger Engagementmesse?
Ich freue mich sehr auf die Messe und verspreche mir viele gute Gespräche rund um die Frage, wie wir Leipzig durch unser Engagement zusammen voranbringen können. Dabei geht es mir auch um den Austausch zwischen den Akteuren auf der Messe – Engagement ist vielfältig und deshalb bin ich auf die verschiedenen Ausstellenden gespannt. Außerdem freue ich mich auf viele Fragen zum Jugendparlament und hoffe, dass einige Jugendliche den Weg zu uns finden, um an unserer Umfrage zur Würdigung ehrenamtlicher Arbeit teilzunehmen.