Leipzig 2030 - Öffentliche Diskussion des Entwurfs
In den vergangenen eineinhalb Jahren hat die Stadtverwaltung unter Beteiligung von Akteuren und Bürgerschaft in einem intensiven Arbeitsprozess den Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts "Leipzig 2030" erstellt. Das Konzept fasst die zentralen Herausforderungen, die sich aus dem Wachstum Leipzigs ergeben, und die daraus resultierenden thematischen und räumlichen Schwerpunkte in einer Zukunftsstrategie zusammen.
Am 24. August 2017 stellten Oberbürgermeister Burkhard Jung, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau, Dorothee Dubrau, und Mitarbeiter/-innen der Stadtverwaltung rund 250 Teilnehmenden die Grundzüge des Konzepts vor. Nach einer inhaltlichen Einführung hatten die Bürgerinnen und Bürger in einem Rundgang die Gelegenheit, mit der Stadtverwaltung über die Themen und Schwerpunkte des Konzepts zu diskutieren und Hinweise und Anmerkungen zu geben. Bis zum 6. Oktober 2017 besteht weiterhin die Möglichkeit, Hinweise zum Entwurf einzubringen.
Leipzig wächst nachhaltig: Welche Ziele setzen wir uns für 2030?
Oberbürgermeister Burkhard Jung blickte in seiner Einführung auf die jüngere Geschichte der Stadt zurück, die vom Wandel zwischen Schrumpfen und Wachstum geprägt ist. Mit Blick in die Zukunft stellen sich die Fragen: Auf welcher Grundlage wollen wir unsere Stadtpolitik in den nächsten Jahren ausrichten? Welche Ziele legen wir fest? Wie erhalten wir die Lebensqualität in unserer Stadt?
Oberbürgermeister Burkhard Jung beschreibt die darauf angepassten Ziele der Stadt, die in einem strategischen Zielbild zusammengefasst werden: Ökonomisch, ökologisch und sozial ausgerichtet soll nachhaltiges Wachstum für eine hohe Lebensqualität sorgen. Auf dieser Basis soll sich das kommunale Handeln auf vier Bereiche ausrichten: Lebensqualität, soziale Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Internationalität. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept "Leipzig 2030" will mit seinen Schwerpunktgebieten, der Ortsteilstrategie, den Ortsteilsteckbriefen und 11 Fachkonzepten genau diese Ziele erreichen.
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Wie ist das Konzept entstanden?
Bürgermeisterin Dorothee Dubrau erläuterte im Gespräch mit dem Moderatorenteam Ina Zerche und Andreas Kaufmann den intensiven Arbeitsprozess. Dieser war geprägt durch die Mitwirkung aller Fachämter der Stadtverwaltung und eine breite öffentliche Beteiligung.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung des Arbeits- und Beteiligungsprozesses.
Was genau steht in dem Konzept?
Stefan Heinig, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, und Dr. Beate Ginzel, Leiterin der Abteilung Stadtumbau/Stadtentwicklungskonzeption, stellten den grundsätzlichen Aufbau des Konzepts sowie die Kernaussagen der Stadtentwicklungsstrategie vor. Die Stadtentwicklungsstrategie setzt sich aus den räumlichen Schwerpunkten und der Umsetzungsstrategie zusammen.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept definiert darin fachübergreifende Schwerpunktgebiete, die entweder stadtweit eine wichtige Bedeutung haben oder in denen strukturelle Benachteiligungen abgebaut werden sollen. Weiterhin werden, ausgehend von ortsspezifischen Herausforderungen und Potenzialen im Wachstumsprozess, für alle 63 Leipziger Ortsteile Handlungsansätze formuliert (Ortsteilstrategie). Damit das Konzept auch Anwendung findet, wurden ebenfalls Bausteine zur Umsetzung entwickelt, darunter unter anderem die Themen stadtteilorientiertes Arbeiten, Finanzplanung und Fördermittel sowie strategische Liegenschaftspolitik.
Anschließend wurden die elf umfassenden Fachkonzepte als "Pecha-Kucha" in einem Vortragsformat präsentiert, das auf kurzen, prägnant bebilderten Ausführungen basiert. In je 100 bis 140 Sekunden erläuterten die Expert/-innen aus der Verwaltung die wichtigsten Inhalte aus eineinhalb Jahren gemeinsamer Arbeit. Mit großem Applaus bedankte sich das Publikum für die engagierten Beiträge.
Das Improvisationstheater "Theaterturbine" verarbeitete auf Zuruf die Fülle der bisher gehörten Details. Darunter war eine Szene, in der Oberbürgermeister Jung am Vorabend des Neujahres 2030 von den Bürgerinnen und Bürgern zur Umsetzung des Konzepts befragt wird.
Information und Interaktion in zwei Ausstellungen
Im Anschluss war Zeit, um zwei Ausstellungen zur Vertiefung der zuvor genannten Themen zu besuchen. Die Ausstellung in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses bot einen Überblick über die Stadtentwicklungsstrategie, die Fachthemen, die Umsetzung und den Arbeits- und Beteiligungsprozess. In der Oberen Wandelhalle standen die Karten der 11 Fachkonzepte, betreut von deren Bearbeiter/-innen aus der Stadtverwaltung, zur Diskussion. Die eingereichten Hinweise und Anmerkungen (siehe Detaildokumentation (PDF 2,56 MB)) werden im weiteren Prozess bearbeitet und daraus resultierende Veränderungen im Stadtentwicklungskonzept dokumentiert.
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Fazit und Zusammenfassung
Im Resümee berichtete Oberbürgermeister Jung, dass insbesondere die Themen Wohnen, Schulen und Kitas die Gespräche bestimmten. Aber auch der Bereich Mobilität wurde viel diskutiert. So zum Beispiel die Frage, wie man es als Gemeinschaft in einer Stadt schaffen könne, den Öffentlichen Nahverkehr preisstabil zu halten, Alternativen zum Autoverkehr zu unterstützen und dabei gleichzeitig den Wirtschaftsverkehr zu ermöglichen.
Des Öfteren war auch die Sorge zu hören, ob Leipzig im Jahr 2030 noch "unser Leipzig" sein wird, in dem Frei- und Möglichkeitsräume vorhanden sind, um die Stadt und ihre Teile mit zu gestalten. Oberbürgermeister Jung betonte auch, dass die Widersprüchlichkeit der Anforderungen an die Stadt Leipzig zukünftig viele Diskussionen erforderlich macht.
Wie geht es weiter?
Stefan Heinig erläuterte abschließend die weiteren Schritte: Vor dem Beschluss der Ratsversammlung (voraussichtlich im Februar 2018) gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, sich zu informieren. Neben der Ausstellung am Hauptbahnhof und in der Stadtbibliothek finden im Herbst Stadtteilforen und weitere Veranstaltungen statt. Daneben besteht im Internet bis Ende September unter www.leipzig.de/stadtentwicklungskonzept die Möglichkeit zur Information und zu eigenen Anmerkungen. Für Rückfragen steht Ihnen die Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung "Leipzig weiter denken" gerne unter weiterdenken@leipzig.de zur Verfügung.