Mobilität der Zukunft
Die Stadt Leipzig steuert ihre Verkehrsentwicklung mit dem Stadtentwicklungsplan „Verkehr und öffentlicher Raum“. Der Letzte stammt aus dem Jahr 2003. Da sich Rahmenbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten in den letzten zehn Jahren ebenso geändert haben wie politische und gesellschaftliche Zielsetzungen, wird der Plan zur Zeit fortgeschrieben. Zehn Fachgutachten ausgewiesener Verkehrsexperten bieten dazu einen Außenblick und die nötige Expertise zur Fortschreibung. Eine wichtige Rolle spielt die Bürgerbeteiligung, die u. a. mit dem Bürgerwettbewerb „Ideen für den Stadtverkehr“ fester Bestandteil des Fortschreibungsprozesses ist.
Aktueller Stand
Zum Entwurf des neuen Stadtentwicklungsplans sind 75 Stellungnahmen von Verbänden, Vereinen und Bürgern mit insgesamt 344 Einzelhinweisen eingegangen. Aufbauend auf verschiedenen Beteiligungsschritten von 2012 bis 2014 wurde der Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum aktualisiert. Der Beschluss des Stadtentwicklungsplans wird im Herbst durch den Stadtrat erwartet. Danach wird der beschlossene Stadtentwicklungsplan sowohl als Druckfassung als auch auf www.leipzig.de/verkehrsplanung veröffentlicht.
Ergebnisse der Zukunftsreihe
Im historischen Wartesaal des Hauptbahnhofs stellten die Fachgutachter Prof. Felix Huber und Prof. Hartmut Topp sowie Torben Heinemann vom Verkehrs- und Tiefbauamt die Impulse aus der vorgeschalteten Werkstatt vor. Die folgende Diskussion mit dem Publikum war kontrovers: Die Umgestaltung der Georg-Schumann-Straße mit ihrer Reduzierung auf zwei Fahrbahnen zugunsten von Fußgänger- und Radverkehr hatte leidenschaftliche Befürworter und Gegner. Demgegenüber bestand weitgehende Einigkeit darin, dass eine verbesserte Kommunikation nötig sei. So könne das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Verkehrsmittelwahl geschärft werden und für ein faires Miteinander im Stadtverkehr geworben.
Ergebnisse der Werkstatt
Fachgutachter aus dem Prozess der Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans "Verkehr und öffentlicher Raum" stellten in der Werkstatt erstmals ihre Ergebnisse zur Diskussion. Drei Arbeitsgruppen kamen u. a. zu folgenden Ergebnissen:
Spätestens 2030 wird Elektromobilität in allen Großstädten eine wichtige Rolle spielen. Leipzig kann sich mit der Förderung der Hybrid-Technologie im Busverkehr, der Berücksichtigung von Elektrofahrzeugen im kleinteiligen Güter- und Lieferverkehr und von Elektrofahrrädern schon heute bei der Verkehrsplanung darauf einstellen.
Bei der Planung von Straßenräumen müsse umgedacht werden: Die Gestaltung sollte sich an den Platzerfordernissen der Nutzungen orientieren, die von den umliegenden Gebäuden ausgehen sowie an den Bedarfen des Fuß- und Radverkehrs. Die verbleibende Fläche steht den Fahrbahnen zur Verfügung.
Förderung des Fußgängerverkehrs ist ein wichtiges Merkmal einer nachhaltigen Mobilitätskultur. Klar definierte Ziele zum Fußverkehr könnten helfen, dessen Bedeutung in Zukunft zu heben.