Schutz vor Wohnungseinbruch
Nach einem jahrelangen Rückgang der Einbruchzahlen in Leipzig nahmen die Einbrüche zwischen den Jahren 2007 und 2012 wieder zu. Seitdem verläuft die Entwicklung wellenförmig mit zuletzt wieder leicht rückläufiger Tendenz. Im Jahr 2017 registrierte die polizeiliche Kriminalstatistik 1.418 Wohnungseinbrüche in Leipzig. Weitere statistische Daten können Sie der Sonderseite "Wohnungseinbruch in Leipzig" entnehmen.
Neben dem materiellen Schaden sind die Einbruchsopfer häufig psychischen Belastungen ausgesetzt. Das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden leidet, so dass nahezu jedes fünfte Opfer nach der Tat aus seiner Wohnung auszieht. Einbrecher unterscheiden nicht zwischen arm und reich. Jeder kann Opfer eines Einbruchs werden. Ersparen Sie sich und gegebenenfalls Ihren Kindern die belastende Erfahrung eines Einbruchs in Ihre Wohnung beziehungsweise Ihr Haus und den damit verbundenen Eingriff in Ihre Privatsphäre. Der Kommunale Präventionsrat Leipzig (KPR) und seine Partner helfen Ihnen dabei.
Eine wirksame Einbruchprävention ist ohne Ihre Mitwirkung nicht möglich. Experten raten seit jeher schon zur verstärkten Eigenvorsorge durch
- den Einbau von Sicherheitstechnik,
- sicherheitsbewusstes Verhalten und
- Aufmerksamkeit im Wohnumfeld ("gute Nachbarschaft").
Leipziger Modell und Projekt sicher - wohnen - daheeme
Für das Projekt sicher ♦ wohnen ♦ daheeme wertete der Arbeitskreis deutschlandweit Lagedaten und Bekämpfungskonzepte zum Wohnungseinbruch aus. Dabei wurde deutlich, dass die Polizei allein das Problem ansteigender Wohnungseinbrüche nicht lösen kann. Dies zeigt die Entwicklung in Bundesländern mit höherer Polizeidichte als Sachsen bzw. Kommunen, die im Allgemeinen günstigere Kriminalitätswerte aufweisen als Leipzig. Beispielsweise stieg zwischen den Jahren 2010 und 2014 die Zahl der Wohnungseinbrüche in Stuttgart um 61,6 Prozent und in München sogar um 78,7 Prozent an.
Ziel des Projekts des KPR ist zunächst, die Leipzigerinnen und Leipziger noch besser über den Wohnungseinbruch und seine Folgen zu informieren, um damit deutlich zu machen, dass Wohnungseinbruch jeden konkret betreffen kann. Viele Leipziger/-innen wissen zwar allgemein um die Gefahren des Wohnungseinbruchs, unternehmen jedoch zu wenig dagegen: Im Rahmen einer durch den Kommunalen Präventionsrat Leipzig initiierten Bürgerbefragung äußerten 17 Prozent der Leipziger/-innen, dass es "sehr wahrscheinlich" oder "eher wahrscheinlich" ist, in den nächsten 12 Monaten Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden. Nachdenklich dabei stimmt, dass 42 Prozent der Befragten angaben, selten oder nie Einbruchssicherungen an der Wohnung oder Nebengelassen anzuwenden. Aufschlussreich dazu auch die Ergebnisse aus der Kommunalen Bürgerumfrage 2014:
- 42 Prozent der Leipziger Haushalte haben sich bislang nicht über Möglichkeiten zur Verhinderung von Einbrüchen informiert.
- Fast jeder dritte Befragte, der keine Sicherheitstechnik für die Wohnung oder das Haus verwendet, äußerte, noch nicht darüber nachgedacht zu haben.
- Die Bemühungen zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen hängt offenbar stark davon ab, ob es sich um Mieter- oder Eigentümerhaushalte handelt bzw. ob zuvor bereits ein Wohnungseinbruch oder Einbruchsversuch erfolgte.
Der Kommunale Präventionsrat Leipzig befasst sich seit Ende des Jahre 2013 verstärkt mit den ansteigenden Wohnungseinbrüchen. Gemeinsam mit folgenden Partnern
- Haus & Grund Leipzig
- Justizvollzugsanstalt Leipzig mit Krankenhaus
- Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
- Polizeidirektion Leipzig
- Sparkassen Versicherung Sachsen
- Universität Leipzig, Institut für Soziologie
- Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG
- Fachstelle Kriminalprävention der Stadt Leipzig
entwickelte der Arbeitskreis "Prävention Wohnungseinbruch" ein speziell auf die Leipziger Besonderheiten abgestimmtes Präventionsmodell unter dem Titel sicher ♦ wohnen ♦ daheeme.