Leipziger Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger
Die Verleihung von Ehrenbürgerschaften praktizierte man im kontinentalen Europa erstmalig nach der französischen Revolution von 1789 als politische Würdigung mit dem bürgerlichen Aufbruch sympathisierender Geister, so 1792 zum Beispiel gegenüber dem pädagogischen Aufklärer Johann Heinrich Campe (1746-1818), dem von den revolutionären Ereignissen in Frankreich zunächst flammend begeisterten Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) und dem Dramatiker und Historiker Friedrich Schiller (1759-1805). In Preußen durfte das nach der Steinschen Städteordnung von 1808 eingeführte Ehrenbürgerrecht zunächst nur Nichtbürgern verliehen werden, die damit die politischen Bürgerrechte erhielten. Erst mit der Städteordnung von 1853 konnte es hier im Sinne einer "bloßen" Ehrung zuerkannt werden.
Recht zur Ernennung von Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürgern
Das Recht zur Ernennung von Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürgern wurde sächsischen Gemeinden nach den revolutionären Ereignissen von 1830/31 auf der Grundlage der neuen Verfassung vom 4. September 1831 durch die am 2. Februar 1832 erlassene "Allgemeine Städteordnung für das Königreich Sachsen" eingeräumt. Seit 1832 hat die Stadt Leipzig 89 Ehrenbürger und eine Ehrenbürgerin ernannt.
Aberkennung der Ehrenbürgerwürde
Fünf der 90 Ernannten wurde die Ehrenbürgerwürde wieder aberkannt: Im Dezember 1990 setzte sich die 13. Stadtverordnetenversammlung auf Antrag von Oberbürgermeister Dr. Hinrich Lehmann-Grube mit den zwischen 1933 und 1945 sowie 1945 und 1990 verliehenen Ehrenbürgerschaften auseinander. Der Antrag bezog sich zunächst auf Adolf Hitler, Wilhelm Frick, Hans Frank sowie Walter Ulbricht, schließlich auch auf Paul von Hindenburg. Im Mai 2010 erkannte der Stadtrat Prof. Dr. Karl Binding das Ehrenbürgerrecht ab.
Übersicht über die Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Stadt Leipzig
1. Friedrich Otto von Goldacker
*1792 in Weberstadt, †30. November 1840 in Dresden
Major der sächsischen Armee, später Kommandant der Gardedivision in Dresden
am 9. April 1832 aus Anlass seiner Ernennung zum Kommandanten der Kommunalgarde
2. Adolph Heinrich Ludwig von Schulz
*2. Januar 1791 in Mittelhorka, †22. Oktober 1857 in Dresden
Hauptmann der sächsischen Armee, später Generalmajor und Gouverneur von Dresden
am 6. April 1833 aus Anlass seiner Ernennung zum Kommandanten der Kommunalgarde
3. Carl Gottlob Kühn
*12. Juni 1754 in Spergau bei Merseburg, †19. Juni 1840 in Leipzig
Professor der Physiologie und Pathologie, Dr. med., Senior der medizinischen Fakultät und mehrfacher Rektor der Universität Leipzig
am 29. August 1833 aus Anlass seines 50-jährigen Doktorjubiläums und wegen seiner Verdienste um die Medizin [Abhandlungen zur Geschichte der Medizin]
4. Theodor Christian Friedrich Enslin
*13. November 1787 in Klein-Sulz bei Ansbach, †22. Mai 1851 in Berlin
Buchhändler in Berlin, Mitbegründer des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig
am 1. November 1834 aus Anlass der Grundsteinlegung der neuen Buchhändlerbörse und wegen seiner Verdienste um den deutschen Buchhandel
5. Carl Ferdinand Schwetschke
*17. August 1798, †14. Februar 1843 jeweils in Halle/Saale
Buchhändler in Halle, Mitbegründer des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig
am 1. November 1834 aus Anlass der Grundsteinlegung der neuen Buchhändlerbörse und wegen seiner Verdienste um den deutschen Buchhandel
6. Friedrich Johannes Frommann jun.
*9. August 1797 in Zülichau, †6. Juni 1886 in Jena
Buchhändler in Jena, Sekretär des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig, Dr. phil.
am 1. November 1834 aus Anlass der Grundsteinlegung der neuen Buchhändlerbörse und wegen seiner Verdienste um den deutschen Buchhandel
7. Friedrich Christoph Perthes
*21. April 1772 in Rudolstadt, †18. April 1843 in Gotha
Buchhändler in Gotha, Mitbegründer des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig
am 1. November 1834 aus Anlass der Grundsteinlegung der neuen Buchhändlerbörse und wegen seiner Verdienste um den deutschen Buchhandel
8. Carl Duncker
*25. März 1781, †15. Juli 1869 jeweils in Berlin
Buchhändler in Berlin, Mitbegründer des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig
am 1. November 1834 aus Anlass der Grundsteinlegung der neuen Buchhändlerbörse und wegen seiner Verdienste um den deutschen Buchhandel
9. Friedrich Albert von Langenn
*26. Januar 1798 in Merseburg, †30. Dezember 1868 in Dresden
Königlich-sächsischer Regierungskommissar, Hof- und Justizrat, Dr. jur. [h.c.?], später Geheimrat und Wirklicher Geheimer Rat, Prinzenerzieher, 1. Präsident des Oberappellationsgerichts Dresden
am 8. März 1835 aus Anlass der Beendigung seiner Tätigkeit an der Spitze des "Provisorischen königlichen Regierungs-Commissariats" in Leipzig und wegen seiner Verdienste in diesem Amt
10. Carl Friedrich Ernst Frommann sen.
*14. September 1765 in Züllichau, †12. Juni 1837 in Jena
Buchhändler in Jena
am 25. April 1836 aus Anlass seines 50-jährigen Buchhändlerjubiläums am 13. März 1836
11. Johann Carl Otto von Dallwitz
*17. oder 21. April 1791, †31. Dezember 1872 in Dresden
Hauptmann der sächsischen Armee, später bis zum Oberstleutnant aufgestiegen
am 11. Mai 1837 aus Anlass seiner Ernennung zum Kommandanten der Kommunalgarde
12. Johann Christian August Clarus
*1774 in Buch am Forst bei Coburg, †13. Juli 1854 in Leipzig
Königlich-sächsischer Hof- und Medizinalrat, Prof. Dr. med.
am 20. Dezember 1838 wegen seiner 25-jährigen Tätigkeit als Stadtphysikus vom 13. Februar 1813 bis Michaelis 1838
13. Adolph Wilhelm Aster
*1793 in Dresden, †1848
Hauptmann der sächsischen Armee, später Oberstleutnant und Stadtkommandant von Dresden
am 13. Februar 1839 aus Anlass seiner Ernennung zum Kommandanten der Kommunalgarde
14. Gustav Koch
*9. Februar 1862, wahrscheinlich in Cölln bei Meißen
Vize-Kriminalrichter, Dr. jur., seit 1823 Ratsherr, seit 1831 besoldeter Stadtrat
am 9. Mai 1839 aus Anlass seines Rücktritts und wegen der Verdienste in städtischen Ämtern
15. Karl August von Leonhardi
*1777 in Eilenburg, †3. August 1841 in Zscheppelende bei Eilenburg
Oberst, Brigadier der königlich-sächsischen leichten Halbbrigade, Stadtkommandant von Leipzig
am 11. Mai 1841 aus Anlass seines 50-jährigen Dienstjubiläums
16. Wilhelm Traugott Krug
*22. Juni 1770 in Radis bei Gräfenhainichen, †12. Januar 1842 in Leipzig
Prof. Dr. theol., Rektor der Universität Leipzig
am 17. Oktober 1841 aus Anlass seines 50-jährigen Magisterjubiläums am 17. Oktober 1841
17. Johann Christian Dolz
*geb. 6. November 1769 in Golssen/Niederlausitz, †1. Januar 1843 in Leipzig
Direktor der Ratsfreischule (seit 1833), Magister artium
am 25. November 1841 aus Anlass seines 50-jährigen Magisterjubiläums
18. Christian Friedrich Gotthelf Weinich
†31. August 1850 in Leipzig
Stadtgerichts-Aktuar, Advokat
am 24. September 1842 wegen seiner Verdienste während 40-jähriger Dienstzeit
19. Felix Mendelssohn Bartholdy
*3. Februar 1809 in Hamburg, †4. November 1847 in Leipzig
Königlich-preußischer General-Musikdirektor und Gewandhauskapellmeister, Prof. am Leipziger Konservatorium
am 13. April 1843 "in Anerkennung seiner ausgezeichneten Leistungen und der hohen Stelle, welche er in der musikalischen Welt einnimmt, sowie des wirklichen Nutzens, welcher der Stadt aus seiner Anwesenheit erwächst"
20. Johann Paul Freiherr von Falkenstein
*15. Juni 1801 in Pegau, †14. Januar 1882 in Dresden
Königlich-sächsischer Kreisdirektor und Regierungsbevollmächtigter bei der Universität Leipzig, Dr. jur., später sächsischer Staatsminister
am 6. April 1844 in Anerkennung der Verdienste um die Stadt während seiner Amtsführung (1835-1844) in Leipzig
21. Johann Friedrich Wilhelm Döring
†17. April 1850 in Leipzig
Direktor der Ratsfreischule, Magister artium
am 13. September 1844 aus Anlass seines 50-jährigen Lehrerjubiläums
22. Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorf
*1792 in Bärenstein, †24. Februar 1882 in Dresden
General-Major der sächsischen Armee, Stadtkommandant in Leipzig, später sächsischer Staatsminister und General der Infanterie
am 11. September 1848 aus Anlass des Austritts aus seiner Stellung als Stadtkommandant
23. Karl Benjamin Schiller
*1796 in Lauban, †31. Mai 1855 in Leipzig
Hausverwalter beim Georgenhaus
am 11. Dezember 1851 aus Anlass seines 25-jährigen Dienstjubiläums
24. Christian Gottlob Koch
*1779 in Leipzig, †1. Januar 1856 in Leipzig
Ratsoberförster
am 7. August 1852 aus Anlass seines 50-jährigen Dienstjubiläums
25. Christian Gottlob Leberecht Grossmann
*9. November 1783 in Priessnitz, †29. Juni 1857 in Leipzig
Superintendent, Prof. Dr. theol., Beisitzer des Königlichen Landes-Consistoriums, der Königlichen Kreisdirektion und des Königlichen Appellationsgerichts Leipzig, Stifter des Gustav-Adolf-Vereins
am 31. Dezember 1853 aus Anlass seines 25-jährigen Dienstjubiläums als Pastor zu St. Thomä und Superintendent der Ephorie Leipzig und wegen seiner Verdienste um die protestantische Kirche und für die Stadtgemeinde
26. Eduard von Broizem
*4. März 1798 in Heldrungen, †25. Januar 1872 in Dresden
Königlich-sächsischer Kreisdirektor und Regierungsbevollmächtigter bei der Universität Leipzig, später Geheimer Rat im Finanzministerium
am 27. Juni 1854 aus Anlass seiner Versetzung am 1. Juli 1854 nach Dresden
27. Carl Christoph Vogel
*19. Juli 1795 in Stadtilm, †15. November 1862 in Leipzig
Direktor der 1. und 2. Bürgerschule sowie der Realschule, Dr. phil.
am 7. Oktober 1857 aus Anlass seines 25-jährigen Dienstjubiläums als Direktor der 1. Bürgerschule und wegen seiner Verdienste um die Ausbildung des Leipziger Volksschulwesens
28. Carl Georg von Waechter
*24. Dezember 1797 in Marbach, †15. Januar 1880 in Leipzig
Königlich-sächsischer Geheimer Rat, Professor des Pandektenrechts, Dr. jur., Rektor der Universität Leipzig, Mitglied des sächsischen Staatsrats
am 2. Dezember 1859 aus Anlass der 450-jährigen Jubelfeier der Universität und wegen Verdiensten um die Wissenschaft
29. Wilhelm Ferdinand Stengel
*1796 in Christgrün, †17. Juni 1870 in Leipzig
Königlich-sächsischer Hofrat, Polizei-Direktor und Stadtrat
am 15. August 1860 wegen seiner Verdienste als Mitglied des Ratskollegiums
30. Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld
*26. März 1794 in Leipzig, †24. Mai 1872 in Dresden
Direktor der Gemäldegalerie und Professor an der Kunstakademie Dresden
am 31. Mai 1862 aus Anlass eines ihm gewidmeten Ehrenfestes in Meissen-Siebeneichen und wegen seiner Verdienste um die bildende Kunst
31. Franz Theodor Berger
*1799 in Leipzig, †20. März 1877 in Leipzig
Vize-Bürgermeister a.D.
am 20. Dezember 1862 wegen seines langjährigen Wirkens im Dienste der Stadt
32. Gustav Harkort sen.
*3. März 1795 auf Gut Harkorten bei Hagen in der Grafschaft Mark, †28. August
1865 in Neuschönefeld bei Leipzig
Vorsitzender Direktor der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt, Ehrenkramer und Handlungsdeputierter
am 8. April 1864 aus Anlass der 25-jährigen Jubelfeier der Vollendung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn und wegen seiner Verdienste um die erste große Eisenbahn Deutschlands
33. Paul Theodor Cichorius
*31. Dezember 1816, †22. Mai 1865 jeweils in Leipzig
Vizebürgermeister, Jurist
am 28. Januar 1865 aus Anlass seines Ausscheidens aus dem Ratskollegium in Anerkennung langjähriger Tätigkeit
34. Robert Julius Vollsack
*1804 in Leipzig, †22. September 1888 in Leipzig
Stadtrat, Dr. jur.
am 10. April 1867 aus Anlass des Ausscheidens aus dem Ratskollegium und in
Anerkennung seiner 30-jährigen Tätigkeit
35. August Franz Werner
*9. März 1792 in Waldenburg, †6. April 1879 in Leipzig
Advokat und Notar
am 10. Juli 1870 aus Anlass seines 50-jährigen Advokaten-Jubiläums am 10. Juli 1870 und in Anerkennung des Wirkens als langjähriger Vorsteher des Stadtverordneten-Kollegiums
36. Ernst Heinrich Weber
*24. Juni 1795 in Wittenberg, †26. Januar 1878 in Leipzig
Geheimer Medizinalrat, Prof. Dr. med., Senior der Universität und der medizinischen Fakultät
am 8. Januar 1871 aus Anlass seines 50-jährigen Amtsjubiläums als ordentlicher Professor der Medizin und wegen seiner Verdienste um die Wissenschaft und die Universität
37. Otto Graf (Fürst seit 21. März 1871) von Bismarck-Schönhausen
*1. April 1815 in Schönhausen, †30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg
Reichskanzler
am 28. Januar 1871; "Dem großen Staatsmann zum Zeichen dankbarster und innigster Verehrung"
38. Helmuth Graf von Moltke
*26. Oktober 1800 in Parchim, †24. April 1891 in Berlin
Preußischer Generalfeldmarschall und Chef des Generalstabs
am 28. Januar 1871; "Dem großen Feldherrn zum Zeichen dankbarster und innigster Verehrung"
39. Heinrich Brockhaus
*4. Februar 1804 in Amsterdam, †15. November 1874 in Leipzig
Verlagsbuchhändler, Dr. phil. h.c. der Universität Jena
am 4. Mai 1872 aus Anlass seines am 100. Geburtstag des Firmengründers Friedrich Arnold Brockhaus begangenen 50-jährigen Buchhändlerjubiläums in Anerkennung seiner Verdienste um den deutschen Buchhandel
40. Carl Wilhelm Otto Koch
*8. Mai 1810 in Grassdorf bei Taucha, †14. August 1876 in Connewitz bei Leipzig
Bürgermeister, Dr. jur.
am 13. Mai 1873 aus Anlass seines 25-jährigen Dienstjubiläums und in Anerkennung seiner erfolgreichen Amtsführung (1848 Vizebürgermeister, ab 1849 Bürgermeister)
41. Martin Eduard Stephani
*29. Oktober 1817 in Beucha, †13. August 1885 in Leipzig
Vizebürgermeister, Dr. jur., 1867 bis 1875 und 1877 bis 1884 nationalliberaler Reichstagsabgeordneter, 1877 bis 1883 nationalliberaler Landtagsabgeordneter
am 30. September 1874 in Anerkennung seiner Verdienste als langjähriges Ratsmitglied (1848 bis 1854 und 1857 bis 1865 Stadtverordneter, 1865 bis 1873 Vizebürgermeister)
42. Moritz Wilhelm Drobisch
*16. August 1802, †30. September 1896 jeweils in Leipzig
Geheimer Hofrat, Prof. Dr. phil., Senior der philosophischen Fakultät
am 8. Dezember 1876 aus Anlass seines 50-jährigen Jubiläums als ordentlicher Professor (1826 Professor der Mathematik - Professur 1868 aufgegeben, seit 1842 auch Professor der Philosophie) an der Universität Leipzig und wegen Verdiensten um Wissenschaft und Universität
43. Wilhelm Theodor Seyfferth
*24. Juli 1807, †18. Juli 1881 jeweils in Leipzig
Bankier und Stadtrat, Stifter des Johannaparks
am 10. Juli 1878 aus Anlass der mit der Aufstellung des Harkortdenkmals dokumentierten Beendigung der Tätigkeit der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn-Compagnie sowie in Anerkennung seiner Verdienste als Mitbegründer der Leipzig-Dresdner Eisenbahn und als Mitglied des Stadtverordneten- und Ratskollegiums
44. Carl Lampe sen.
*10. Juli 1804, †15. Dezember 1889 jeweils in Leipzig
Kaufmann, Dr. phil.
am 10. Juli 1878 aus Anlass der mit der Aufstellung des Harkortdenkmals dokumentierten
Beendigung der Tätigkeit der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie sowie in Anerkennung seiner Verdienste als Mitbegründer der Leipzig-Dresdner Eisenbahn und als Mitglied des Stadtverordneten- und Ratskollegiums
45. Heinrich Eduard Pape
*13. September 1816 in Brilon, †11. September 1888 in Berlin
Präsident des Reichs-Oberhandelsgerichts 1871-1879, Exzellenz, Wirklicher Geheimrat, Dr. jur., später Vorsitzender der Kommission zur Ausarbeitung des BGB und Mitglied des preußischen Staatsrates
am 26. Mai 1879 aus Anlass seines Ausscheidens aus dem Amt am 1. Oktober 1879 (Wechsel nach Berlin) und wegen Verdiensten als Leiter des ersten gemeinsamen deutschen Gerichtshofes
46. Gustav Albert Wilhelm Goetz
*29. November 1821, †16. Dezember 1898 jeweils in Leipzig
Eisengießereibesitzer und Stadtverordneten-Vorsteher
am 31. Dezember 1881 aus Anlass seines Ausscheidens in Anerkennung von über 25-jähriger Tätigkeit als Stadtverordneter (seit 1855) und vieljähriger Vorsitzender des Kollegiums
47. Martin Eduard von Simson
*10. November 1810 in Königsberg, †2. Mai 1899 in Berlin
Präsident des Reichsgerichts, Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat, Prof. Dr. jur. am 22. Mai 1883 aus Anlass seines 50-jährigen Professorenjubiläums und "in Anerkennung seiner Verdienste ums Vaterland und um unsere Vaterstadt"
48. Gustav Theodor Fechner
*19. April 1801 in Gross-Sährchen/Niederlausitz, †18. November 1887 in Leipzig
Prof. Dr. phil. et med., Dr. med. h.c. der Universität Leipzig
am 3. Oktober 1884 aus Anlass seines 50-jährigen Professorenjubiläums und wegen Verdiensten um die Wissenschaft [bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der Psychophysik]
49. Heinrich Leberecht Fleischer
*21. Februar 1801 in Schandau, †10. Februar 1888 in Leipzig
Prof. Dr. phil., theol. et jur., Königlich-sächsischer Geheimer Rat
am 19. Oktober 1885 aus Anlass seines 50-jährigen Jubiläums als ordentlicher Professor an der Universität Leipzig und in Anerkennung von Verdiensten um die morgenländische Sprachwissenschaft [Arabisch-Kenner]
50. Hermann Theobald Pet(z)schke
*21. März 1806 in Bautzen, †28. Januar 1888 in Leipzig
Rechtsanwalt und Notar, Dr. jur., Königlich-sächsischer Hofrat
am 7. April 1887 aus Anlass seines Ausscheidens aus dem Vorstand des Kunstvereins und in Anerkennung der Verdienste um das künstlerische Leben in Leipzig, insbesondere die Mitwirkung bei der Erweiterung des städtischen Museums und die Tätigkeit auf dem Gebiet der Musik
51. Otto Georg Graf zu Münster
*18. November 1825 in Schandau, †9. Februar 1893 in Blasewitz bei Dresden
Kreishauptmann und Königlicher Regierungsbevollmächtigter bei der Universität Leipzig, Dr. jur. h.c. der Leipziger Universität, später Wirklicher Geheimer Rat und Hausmarschall in Dresden
am 22. September 1887 aus Anlass seines Ausscheidens als Kreishauptmann am 30. September 1887 und in Anerkennung seiner Fürsorge um die Stadt Leipzig
52. Gustav Adolf Kröner
*26. Mai 1836, †29. Januar 1911 jeweils in Stuttgart
Buchhändler in Stuttgart, Vorsteher des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig (seit 1882), seit 1883 Miteigentümer der Fa. "Ernst Keils Nachfolger" Leipzig
am 16. Februar 1888 aus Anlass der Einweihung des deutschen Buchhändlerhauses und wegen Verdiensten um den deutschen Buchhandel
53. Wilhelm Georg Friedrich Roscher
*21. Oktober 1817 in Hannover, †4. Juni 1894 in Leipzig
Königlich-sächsischer Geheimer Rat, Prof. Dr. phil., jur. et oec. publ., Dr. h.c. der Universitäten Königsberg, Tübingen und Edinburg
am 29. März 1889 in Anerkennung seiner Verdienste um Wissenschaft, Universität und Stadt [Nationalökonom und Historiker, Professor der praktischen Staats- und Kameralwissenschaft]
54. Bernhard Josef Hubert Windscheid
*26. Juni 1817 in Düsseldorf, †26. Oktober 1892 in Leipzig
Königlich-sächsischer und Großherzoglich-badischer Geheimer Rat, Prof. Dr. jur. am 18. Januar 1890 in Anerkennung von Verdiensten um Wissenschaft, Universität (seit 1874 Professor in Leipzig) und Stadt [Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung des BGB 1880-1883]
55. Carl Friedrich Wilhelm Ludwig
*29. Dezember 1816 in Witzenhausen/Kurhessen, †23. April 1895 in Leipzig
Königlich-sächsischer Geheimer Hofrat, Prof. Dr. med.
am 31. Januar 1890 in Anerkennung segensreichen Wirkens auf dem Gebiete der Physiologie
56. Franz Reinhard Gräfe
*10. Juli 1809 in Paupitzsch, †13. Juli 1896 in Leipzig)
Gutsbesitzer in Leipzig-Eutritzsch
am 15. April 1889 Ehrenbürger von Eutritzsch aus Anlass seiner 50-jährigen Mitgliedschaft im dortigen Gemeinderat [Ehrenbürgerschaft wird durch den Rat der Stadt Leipzig nach der Eingemeindung von Eutritzsch am 29. März 1890 anerkannt]
57. Rudolf Ludwig Carl Thiersch
*20. April 1822 in München, †28. April 1895 in Leipzig
Königlich-sächsischer Geheimer Medizinalrat, Prof. Dr. med.
im März 1892 aus Anlass seines 70. Geburtstages sowie seines 25-jährigen Wirkens als Professor der Chirurgie in Leipzig und als Direktor der chirurgischen Abteilung des städtischen Krankenhauses St. Jakob
58. Gustav Adolph Fricke
*23. August 1822, †30. März 1908 jeweils in Leipzig
Königlich-sächsischer Geheimer Kirchenrat, Prof. Dr. theol.
am 6. November 1892 in Anerkennung seiner Verdienste um die theologische Wissenschaft, Universität und Stadt Leipzig sowie um den Gustav-Adolf-Verein
59. Carl August Eduard Drechsler
*14. März 1821 in Stavenhagen, †10. August 1897 in Bad Harzburg
Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat, Reichsgerichts-Senats-Präsident, Dr. jur.
am 3. Dezember 1894 aus Anlass seines 50-jährigen Dienstjubiläums und wegen Verdiensten um die Rechtswissenschaft und Rechtspflege, insbesondere bei den in Leipzig wirkenden obersten deutschen Gerichten (vorm. Bundes bzw. Reichsoberhandels-Gericht und Deutsches Reichsgericht)
60. Otto Carl von Oehlschläger
*16. Mai 1831 in Heiligenwalde bei Christburg, †14. Januar 1904 in Charlottenburg
Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat, Reichsgerichtspräsident, Exzellenz, Dr. jur.
am 26. Oktober 1895 aus Anlass der Einweihung des neuen Reichsgerichts-Gebäudes und in Würdigung seiner Verdienste als Präsident "des in Leipzig nun sesshaft gewordenen höchsten deutschen Gerichts um die Rechtspflege"
61. Hermann Tessendorf
*6. August 1831 in Niederheinrichshagen, Kreis Grimmen/Pommern, †1. Dezember 1895 in Leipzig
Oberreichsanwalt
am 26. Oktober 1895 aus Anlass der Einweihung des neuen Reichsgerichts-Gebäudes und in Würdigung seiner Verdienste als Oberreichsanwalt "des in Leipzig nun sesshaft gewordenen höchsten deutschen Gerichts um die Rechtspflege"
62. Karl Adolph Schmidt
*4. November 1816 in Allstedt, †24. Oktober 1903 in Baden-Baden
Königlich-preußischer Geheimer Justizrat und Großherzoglich-badischer Hofrat, Prof. Dr. jur. et phil., Dr. phil. h.c. der Universität Leipzig
am 13. Dezember 1895 in Würdigung der Verdienste um die Wissenschaften [Pandektenrecht], insbesondere um die Universität Leipzig "und damit zugleich um die Stadt Leipzig"
63. Karl Georg Friedrich Rudolph Leuckart
*7. Oktober 1822 in Helmstedt, †6. Februar 1898 in Leipzig
Geheimer Hofrat, Prof. Dr. phil. et med., Dr. phil. h.c. der Universität Giessen, Ehrenmitglied der Universitäten Moskau, Charkow, Kiew, Kasan und Odessa
am 13. Dezember 1895 aus Anlass seines 50-jährigen Dienstjubiläums und in Würdigung der Verdienste um die Wissenschaften, insbesondere um die Universität Leipzig und damit zugleich um die Stadt Leipzig [Forschungen auf zoologischem Gebiet, Weltruf speziell durch Auffindung der Trichinen]
64. Emil Albert Friedberg
*22. Dezember 1837 in Konitz/Westpreußen, †7. September 1910 in Leipzig
Geheimer Hofrat, Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. jur., Dr. h.c. der Universität Bologna
am 15. Juni 1897 aus Anlass der Vollendung und Einweihung der Neubauten der Universität (Augusteum) und wegen seiner Verdienste um Universität und Stadt durch hervorragende wissenschaftliche Tätigkeit [Kirchenrechtslehrer]
65. Otto Schill
*9. Dezember 1838 in Schneeberg, †28. Februar 1918 in Leipzig-Gohlis
Rechtsanwalt, Oberjustizrat, Dr. jur., seit 1883 nationalliberaler Landtagsabgeordneter (1901-1909 1. Vizepräsident der II. Kammer), später Geheimer Justizrat und Geheimrat
am 27. September 1899 aus Anlass des Ausscheidens aus dem Stadtverordnetenkollegium am 1. Oktober 1899 und in Würdigung seiner Verdienste als dessen Mitglied (seit 1875) und Vorsteher (seit 1882)
66. Otto Robert Georgi
*22. November 1831 in Mylau/Vogtland, †1. April 1918 in Leipzig
Oberbürgermeister, Geheimrat, Dr. jur., Dr. med. h.c., seit 1876 Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landtags (1895 Vizepräsident)
am 30. September 1899 aus Anlass seines Ausscheidens nach 25 Dienstjahren (1874 Vizebürgermeister, ab 1876 Bürger- bzw. Oberbürgermeister) und in Würdigung seiner Verdienste als Oberbürgermeister
67. Wilhelm Maximilian Wundt
*16. August 1832 in Neckarau/Baden, †31. August 1920 in Grossbothen
Geheimrat, Prof. Dr. phil., jur. et med., Dr. jur. h.c. der Universität Göttingen
am 16. August 1902 aus Anlass seines 70. Geburtstages und in Würdigung der Verdienste, die er sich "durch seine weit über Deutschlands Grenzen hinaus anerkannte Tätigkeit an hiesiger Universität als Forscher und Universitätslehrer erworben hat" [Psychologe und Philosoph, Gründungsdirektor des ersten Instituts für experimentelle Psychologie]
68. Heinrich Leo von Treitschke
*30. Januar 1840, †17. Juni 1927 jeweils in Dresden
Kommandierender General, General der Infanterie
am 23. März 1904 aus Anlass seines Ausscheidens aus der Stellung als (erster) Kommandierender General des XIX. (2. Königlich-sächsischen) Armeekorps und in Anerkennung seiner Verdienste "um die Aufrechterhaltung eines befriedigenden Verhältnisses zwischen Militär und Einwohnerschaft"
69. Georg Otto von Ehrenstein
*19. Januar 1835, †3. November 1907 jeweils in Dresden
Wirklicher Geheimer Rat, Kreishauptmann, Dr. jur. h.c.
am 14. Februar 1906 in Anerkennung seiner Tätigkeit als Kreishauptmann vom 1. Oktober 1887 bis 31. März 1906
70. Johannes Theodor Oskar Pank
*2. Mai 1838 in Leuthen/Niederlausitz, †14. April 1928 in Lindau-Schachen am Bodensee
Superintendent, Geheimer Kirchenrat, Dr. theol., Pfarrer der Thomaskirche
am 25. Mai 1909 aus Anlass seines 25-jährigen Jubiläums als Pfarrer der Thomaskirche und Superintendent der Ephorie Leipzig
71. Karl Binding
*4. Juni 1841 in Frankfurt/Main, †7. April 1920 in Freiburg/Br.
Geheimrat, Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. jur.
am 29. Juli 1909 in Würdigung der Bedeutung der Landesuniversität für die Stadt Leipzig anlässlich des "Jubelfestjahres" 1909 [500 Jahre Universität Leipzig] und in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet des Straf- und des Staatsrechts
[Die Ehrenbürgerschaft wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig, Nr. 386/10 (Drucksache 69) vom 19. Mai 2010 aberkannt]
72. Clemens Thieme
*13. Mai 1861 in Borna, †11. November 1945 in Leipzig
Architekt, Kammerrat
am 18. Oktober 1913 in Würdigung seiner Verdienste um die Errichtung des Völkerschlachtdenkmals
73. Friedrich Gustav Esche
*19. November 1839, †18. August 1920 jeweils in Leipzig
Kaufmann
am 31. Dezember 1913 in Würdigung seiner 30jährigen Tätigkeit als unbesoldetes Ratsmitglied
74. Rudolf Daniel August Hubert Freiherr von Seckendorff
*22. November 1844 in Cöln, †23. September 1932 in Bad Liebenstein
Reichsgerichts-Präsident, Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat, Dr. jur.
im Mai 1916 in Anerkennung seiner "der Pflege steten vertrauensvollen Einvernehmens zwischen Reichsgericht und Stadt gewidmeten Bestrebungen"
75. Rudolf Bernhard August Dittrich
*2. Januar 1855 in Bärenwalde, †15. Februar 1929 in Dresden
Oberbürgermeister, Geheimrat, Dr. jur. et phil. h.c.
im Dezember 1917; "Bei seinem Übertritt in den Ruhestand voll tiefster Dankbarkeit für die unvergänglichen Verdienste, die er sich als Bürgermeister und Oberbürgermeister in mehr als 18jähriger Tätigkeit im Frieden und während des Weltkrieges um unsere Stadt erworben hat"
76. Paul von Beneckendorff und von Hindenburg
*2. Oktober 1847 in Posen, †2. August 1934 in Neudeck
Generalfeldmarschall und Reichspräsident
am 29. April 1933; "Dem Schirmherrn des Reiches in schwerer Kriegs- und Nachkriegszeit"
[Die Ehrenbürgerschaft wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig, Nr. 134/90 (Drucksache 100) nach Erweiterungsantrag am 22. Dezember 1990 aberkannt]
77. Adolf Hitler
*20. April 1889 in Braunau/Oberösterreich, † Selbstmord 30. April 1945 in Berlin
Reichskanzler und Führer der NSDAP
am 29. April 1933; "Dem Herrn Reichskanzler Adolf Hitler, dem Führer, der Reich und Volk zu nationaler Erhebung geeint hat"
[Die Ehrenbürgerschaft wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig, Nr. 134/90 (Drucksache 100) vom 12. Dezember 1990 aberkannt]
78. Wilhelm Frick
*12. März 1877 in Alsenz/Pfalz, † hingerichtet 16. Oktober 1946 in Nürnberg
Reichs- und Preußischer Minister des Innern, Dr. jur., später Reichsprotektor in Böhmen und Mähren
am 12. März 1937; "In Anerkennung seiner Verdienste um die Neugestaltung des Reiches und die Schaffung der Deutschen Gemeindeordnung"
[Die Ehrenbürgerschaft wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig, Nr. 134/90 (Drucksache 100) vom 12. Dezember 1990 aberkannt]
79. Hans Frank
*23. Mai 1900 in Karlsruhe, † hingerichtet 16. Oktober 1946 in Nürnberg
Reichs- und Preussischer Minister der Justiz, Dr. jur., später Generalgouverneur in Polen
am 6. Oktober 1938 aus Anlass der 10. Wiederkehr des Gründungstages des NS-Rechtswahrer-Bundes und "in Anerkennung seiner Verdienste um die Neugestaltung des deutschen Rechts"
[Die Ehrenbürgerschaft wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig, Nr. 134/90 (Drucksache 100) vom 12. Dezember 1990 aberkannt]
80. Denis Nowell Pritt
*22. September 1887, †23. Mai 1972
Britischer Jurist (Kronanwalt)
am 2. Oktober 1957 in Anerkennung seiner antifaschistischen Haltung als Vorsitzender der Juristischen Kommission des Internationalen Untersuchungsausschusses gegen den Leipziger Reichstagsbrandprozess ("Londoner Gegenprozess" 1933)
81. Walter Ulbricht
*30. Juni 1893 in Leipzig, †1. August 1973 in Berlin
Erster Sekretär des ZK der SED, Stv. Ministerpräsident der DDR, später Vorsitzender des Staatsrats
am 24. Juli 1958 aus Anlass seines 65. Geburtstags
[Die Ehrenbürgerschaft wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig, Nr. 134/90 (Drucksache 100) vom 12. Dezember 1990 aberkannt]
82. German Stepanowitsch Titow
*11. September 1935 in Werschneje Schilino/Region Altai, †20. September 2000 in Moskau
Sowjetischer Kosmonaut (Major), später Generaloberst i. R. und Abgeordneter der KP Russlands in der Duma
am 4. September 1961 aus Anlass seines Besuchs in Leipzig und in Würdigung des Fluges am 6./7. August 1961 ins All
83. Bruno Apitz
*28. April 1900 in Leipzig, †7. April 1979 in Berlin
Schriftsteller
am 7. Mai 1975 aus Anlass des 30. Jahrestags der Befreiung und seines 75. Geburtstags sowie in Würdigung seines Wirkens als Widerstandskämpfer, Schriftsteller und Redakteur der LVZ
84. Nikolai Iwanowitsch Trufanow
*15. Mai 1900, †22. Februar 1982 in Kiew
Sowjetischer General, erster sowjetischer Militärkommandant nach 1945
am 7. Mai 1975 aus Anlass des 30. Jahrestags der Befreiung und seines 75. Geburtstags sowie in Würdigung seines Wirkens in Leipzig vom 17. Juli bis zum 15. November 1945
85. Kurt Masur
*18. Juli 1927 in Brieg, †19. Dezember 2015 in Greenwich
Gewandhauskapellmeister, Prof.
am 27. Dezember 1989 in Anerkennung seiner Verdienste um den Ausgang der friedlichen Revolution im Herbst 1989 in Leipzig
86. Erich Loest
*24. Februar 1926 in Mittweida, †13. September 2013 in Leipzig
Schriftsteller
am 22. Februar 1996 in Anerkennung seiner Verdienste um die Aussöhnung Deutschlands mit seinen östlichen Nachbarn
87. Hinrich Lehmann-Grube
*21. Dezember 1932 in Königsberg, †6. August 2017 in Leipzig
Oberbürgermeister a.D., Dr. jur.
am 14. Juli 1999 in Anerkennung seiner Verdienste als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig von 1990 bis 1998
88. Hans Mayer
*19. März 1907 in Köln, †19. Mai 2001 in Tübingen
Prof. Dr. phil., Dr. h.c. der Universität Leipzig (1992), Ordinarius an der philosophischen
Fakultät der Leipziger Universität 1948 bis 1963
im April 2001 in Anerkennung herausragender wissenschaftlicher und publizistischer Leistungen
89. Friedrich Magirius
*26. Juni 1930 in Dresden
1974 bis 1982 Leiter der Aktion Sühnezeichen in der DDR, 1982 bis 1995 Superintendent des Kirchenbezirks Leipzig-Ost, 1990 bis 1994 Stadtpräsident von Leipzig,
im Mai 2022 in Anerkennung seiner Leistungen für den Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in Leipzig nach 1989, seines Engagement im Versöhnungsprozess mit Osteuropa und seines interkonfessionellen Wirkens
90. Channa Gildoni
*28. Dezember 1923 in Leipzig (geborene Anni Moronowicz), † 9.5.2023 in Ramat Gan (Israel)
Seit 1992 Organisation jährlicher Besuchsprogramme für ehemalige jüdische Leipziger, seit 1995 Vorsitzende des Verbands ehemaliger Leipziger in Israel, im Oktober 2022 in Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste um die Städtepartnerschaft Leipzig - Herzliya und die deutsch-israelische Versöhnung