Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
Am 4. Dezember 2008 forderte der Bundestag die Bundesregierung auf, „gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig den Beitrag der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt zur Friedlichen Revolution auf angemessene Weise zu würdigen.“ Mit seinem Beschluss vom 17. Juni 2009 nahm der Stadtrat der Stadt Leipzig diesen Auftrag an und begann mit ersten Planungen für eine Umsetzung. Der erste Verfahrensversuch wurde im Jahr 2014 ohne Ergebnis geschlossen. Mit großer Mehrheit folgte die Ratsversammlung am Mittwoch (16. Juli 2014) einem Vorschlag von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen, das bisherige Wettbewerbsverfahren zu beenden.
Angemessene Würdigung der Friedlichen Revolution in Leipzig
Das laufende Verfahren wurde beendet, zugleich aber wurde die Verwaltung beauftragt ein neues Verfahren vorzulegen, in dessen Ergebnis die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 angemessen gewürdigt werden kann.
Ende 2017 beauftragte die Leipziger Ratsversammlung die Stiftung Friedliche Revolution, einen neuen Verfahrensvorschlag für ein Denkmal zu entwickeln. Auf Basis dieses Konzepts beschloss der Leipziger Stadtrat in seiner Sitzung am 15. September 2021, Oberbürgermeister Burkhard Jung erneut mit dem Beteiligungsprozess zu einem Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig zu beauftragen.
Diesen Prozess setzt die Stiftung Friedliche Revolution als Vertreterin der Zivilgesellschaft nun transparent und unter breiter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger um.
Denkmalwerkstatt
Eine wichtige Anlaufstelle für Informationen und Austausch ist die Denkmalwerkstatt in der Kupfergasse 2. Neben Veranstaltungen und Ausstellungen, bildet dieser Ort auch einen Raum für Diskussionen und Gespräche über das Leipziger Denkmalvorhaben. Die Werkstatt kann immer dienstags und donnerstags, zwischen 14 und 17 Uhr, sowie auf Anfrage besucht werden. Am 1. Donnerstag jeden Monats lädt die Stiftung außerdem zwischen 15 und 17 Uhr zum Werkstattcafé ein.
Aktuelle Informationen zum laufenden Prozess und Veranstaltungshinweise finden Sie unter: https://freiheitsdenkmal-leipzig.de und https://instagram.com/freiheitsdenkmal_leipzig/
Der Weg zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
Zum Gedenken an die Friedliche Revolution im Herbst 1989 beschloss der Bundestag am 9. November 2007, ein Denkmal der Freiheit und Einheit Deutschlands in Berlin zu errichten. Parallel soll in Leipzig an die Ereignisse erinnert werden. Die Messestadt war Ausgangspunkt der friedlichen Montagsdemonstrationen. Am 9. Oktober 1989 gingen 70.000 Menschen auf die Straße und setzten sich für ihre Bürgerrechte ein.
Der Beschluss des Bundestages vom 4. Dezember 2008 geht insbesondere auf eine übergreifende Initiative vieler Leipziger und ostdeutscher Politiker mit Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer zurück.
Dem gewaltfreien Widerstand des Herbstes 1989 soll in Leipzig mit einem Denkmal ein eigenes Gesicht gegeben und die Bedeutung der Zivilcourage hervorgehoben werden. Das Denkmal wird gemeinsam vom Bund, dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig errichtet.
So steht dieses Denkmal nicht nur für die Leipzigerinnen und Leipziger, sondern für alle Bürgerinne und Bürger Ostdeutschlands, die im Herbst 1989 die Freiheit einforderten.