Künstlerischer Wettbewerb für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal
Start des Wettbewerbsverfahrens
Am 9. Oktober 2011, dem 22. Jahrestag der Friedlichen Revolution von 1989, hat die Stadt Leipzig den internationalen künstlerischen Wettbewerb für ein Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal bekannt gemacht.
Das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal soll als nationales Denkmal durch Standort, Gestalt und Aussagekraft über die Stadt hinausweisen. Es wendet sich in seinem politischen und künstlerischen Anspruch an eine breite internationale, demokratische Öffentlichkeit und insbesondere an die zukünftigen Generationen.
Der Leipziger Stadtrat hat im Mai 2011 den Wilhelm-Leuschner-Platz, unmittelbar am Leipziger Ring, der Demonstrationsstrecke von 1989 gelegen, als Standort bestimmt. Das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal soll am 9. Oktober 2014, dem 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution, auf dem dann in „Platz der Friedlichen Revolution“ benannten Areal, eingeweiht werden.
Auswahlverfahren
Der Aufruf zur Bewerbung hat eine breite internationale Aufmerksamkeit unter Künstlern, Architekten und Landschaftsarchitekten erhalten. Bis zum 16. Dezember 2011 sind 325 Bewerbungen aus 31 Ländern eingegangen. Die Stadt Leipzig hat mit Unterstützung eines 9-köpfigen Auswahlgremiums aus Experten (Künstlern, Kuratoren, Architekten und Landschaftsarchitekten) und Vertretern der Zuwendungsgeber Bund und Freistaat Sachsen 41 Teilnehmer zur Teilnahme am nichtoffenen Wettbewerb nach RPW 2008 (Richtlinien für Planungswettbewerbe) ausgewählt.
Bearbeitungsphase
Die 41 Teilnehmer haben am 6. Februar 2012 die Auslobungsunterlagen erhalten. Am 1. März 2012 bot die Stadt Leipzig den Teilnehmern die Möglichkeit an, mit Zeitzeugen der Friedlichen Revolution und Jugendlichen in direkten Dialog zu treten und die authentischen Orte der Stadt Leipzig zu besichtigen.
Pressemitteilung vom 24.02.2012
Am darauffolgenden Tag fand das offizielle Rückfragenkolloquium mit Preisrichtern und Teilnehmern statt, in dem die offenen Fragen der Aufgabenstellung geklärt wurden.
Preisgericht und Einwohnerversammlung
Die Teilnehmer hatten bis zum 1. Juni 2012 Zeit, Ihre Entwürfe einzureichen. Am 5. und 6. Juli 2012 hat das Preisgericht getagt. Die Eröffnung der Ausstellung und eine Einwohnerversammlung mit Vorstellung der Entwürfe durch die Preisträger haben am 13. Juli 2012 stattgefunden.
Der Bund und der Freistaat Sachsen haben mit der Stadt Leipzig seit drei Jahren das Wettbewerbsverfahren vorbereitet. Der Oberbürgermeister dankt beiden für die bisherige Unterstützung sowie für die Bereitschaft, auch im weiteren Verfahren aktiv mit zu wirken. Bund und Freistaat haben Vertreter sowohl in das Auswahlgremium als auch ins das Preisgericht des Wettbewerbes entsandt.
Der finanzielle Rahmen für das Gesamtprojekt beträgt 6,5 Millionen Euro, von denen 5 Millionen Euro vom Bund und 1,5 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen getragen werden. Als Wettbewerbssumme stehen brutto 175.000 Euro zur Verfügung.
Der Auslobung des Wettbewerbes hatte die Stadt Leipzig eine Werkstattphase vorangestellt, in der vor allem Bürger, aber auch Experten zu Wort kamen. Von besonderem Wert sind die Ergebnisse der Jugendwerkstatt, in der sich junge Menschen aus Leipzig und den Partnerstädten Hannover, Krakau und Houston mit der Wettbewerbsaufgabe befassten. Auch die Jugendlichen machten deutlich, dass es wichtig ist, die Erfahrungen der Friedlichen Revolution in die Zukunft zu tragen und vor allem den jungen Menschen, die diese Zeit nicht miterlebt haben, nahe zu bringen.
Mitglieder Wettbewerbsjury
Fachpreisrichter
- Prof. Henri Bava, Landschaftsarchitekt
- Prof. Dr. Dieter Daniels, Kunstwissenschaftler
- Prof. Dr. Stefanie Endlich, Publizistin ·
- Jochen Gerz, Künstler
- Dr. Ulrike Lorenz, Kuratorin·
- Martin zur Nedden, Stadtplaner
- Prof. Gernot Schulz, Architekt
- Prof. Dr. Philipp Ursprung, Kunstwissenschaftler
Stellvertretende Fachpreisrichter
- Jochem Lunebach, Stadtplaner
- Roland Nachtigäller, Kurator
- Prof. Petr Pelcak, Architekt
- Tilo Schulz, Künstler
Weitere stimmberechtigte Preisrichter
- Oberbürgermeister Burkhard Jung, Stadt Leipzig
- Stadtrat Roland Quester, Stadt Leipzig
- Johannes Selle, MdB
- Ministerialdirigent Dr. Michael Roik, Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Robert Clemen, MdL
- Dr. Günter Kröber, Freistaat Sachsen
- Konrad Weiß, Person der Zeitgeschichte
Weitere stellvertretende Preisrichter
- Kulturbürgermeister Michael Faber, Stadt Leipzig
- Stadtrat Axel Dyck, Stadt Leipzig
- Patrick Kurth, MdB
- Dr. Sigrid Bias-Engels, Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Dr. Dietmar Pellmann, MdL
- Gunther Hatzsch, Freistaat Sachsen
- Tobias Hollitzer, Sprecher der Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober “